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Blick auf die Bühne |
Das Lob gebührt sehr vielen, einem großen Team.
Die kurze Rückmeldung „Very impressive interpreters“ kommt direkt vom Einsatzort. Am 2. und 3. April findet der 3. Global Disability Summit (GDS) statt, und zwar zum ersten Mal in Berlin. Ich selbst bin diese Woche nicht auf Konferenzen unterwegs, weil ich als pflegende Angehörige zu tun habe. Umso größer ist meine Freude, da ich im Vorfeld den GDS über eine Botschaft bei der Dolmetscher:innenauswahl unterstützen durfte.
Auch wenn die „durchgeknallte Karotte“, wie eine Kollegin einen autokratisch agierenden Privatier tituliert, jede(r) weiß, wer hier gemeint ist, das infrage stellt: Inklusion ist ein Menschenrecht, und zwar weltweit.
5.000 Gäste von allen Kontinenten
Der Ansturm war groß. Ausgerichtet haben die Veranstaltung Deutschland und Jordanien, gemeinsam mit der International Disability Alliance (IDA), der globalen Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen.
Und das BMZ, ich dekliniere: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, hatte auf deutscher Seite die Federführung inne. Eröffnet wurde die Veranstaltung am 2. April von niemand Geringerem als Bundeskanzler Olaf Scholz und König Abdullah II. bin al-Hussein von Jordanien.
Die Gespräche beim Gipfel kreisen um die Frage: Was muss geschehen, damit Menschen mit Behinderungen ihre Rechte nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Alltag leben können? Das Thema könnte kaum aktueller sein, weil weltweit viele politische Systeme angegriffen werden, Menschenrechte in Frage gestellt werden, Gleichberechtigung neu erkämpft werden muss.
UN-Behindertenrechtskonvention
192 Staaten haben die UN-Konvention inzwischen unterzeichnet, die die Rechte behinderter Menschen beschreibt, darunter Deutschland. Doch es bleiben viele Baustellen. In Berlin kamen deshalb Vertreter:innen aus Selbstvertretungsorganisationen, Politik, Verwaltungen und Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam konkrete Maßnahmen zu diskutieren.
Geplant ist zum Abschluss des Gipfels die sogenannte Amman-Berlin-Erklärung – ein Dokument, das die zentralen Vereinbarungen zur künftigen internationalen Zusammenarbeit festhalten soll. Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, fasst zusammen: „Gerade in Zeiten weltweiter politischer Veränderungen ist es wichtig, dass wir mit diesem Weltgipfel ein Zeichen für den internationalen Zusammenhalt auf der Basis von Menschenrechten setzen.“
Mehr Sichtbarkeit nötig
1,4 Milliarden Menschen weltweit leben ihren Alltag mit einer oder mehreren Behinderungen. Das Mitunterzeichnerland Deutschland ist übrigens mit der Umsetzung der Konvention erschreckend schlecht.
Umso erfreulicher, dass die Medien gut mitgegangen sind. Auch aus der Sicht von Dolmetschenden ist dieser Gipfel besonders: Die Vielfalt der Sprachen, der Perspektiven, der Persönlichkeiten. Die Würde, mit der Menschen hier auftreten, beeindruckt. Danke, dass wir unterstützen durften!
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Foto: privat
#GDS2025 #Inklusion #Teilhabe
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