Je ne suis pas prête à recommencer!, sagt die alte Dame erschöpft, als der Enkelansturm eines schönen Sommerabends vorüber ist. Dabei hat sie seit Wochen darauf hingearbeitet, dass die lieben Kleinen einen Grund dafür bekommen, ihre Großeltern öfter zu besuchen. "Ich bin nicht bereit, nochmal von vorne anzufangen", steht im Untertitel, der Satz war die Antwort auf die Frage, wie es ihr denn jetzt gehe. Der Satz ist ein Beispiel von einigen hundert.
Es geht alles noch schlimmer: UTs per Machine Translation (so liest es sich jedenfalls) |
Noch erhalten die deutschen Übersetzer und Untertitler über eine (oft auch zu geringe) Einmalzahlung hinaus für ihre Arbeit keine angemessene Vergütung, was die Urheberrechte angeht. In Frankreich wird meinen Kollegen bei wiederholten Ausstrahlungen audiovisueller Werke, an deren anderssprachigen Fassungen sie beteiligt waren, einmal im Quartal ein interessantes Sümmchen von den Verwertungsgesellschaften überwiesen. Im Fall einer Synchronautorin (in den 1950-ern geboren), die u.a. für einen erfolgreichen und arbeitsamen Filmemacher tätig wird, reichen diese Ausschüttungen, um den Kredit für ihre Pariser Wohnung abzubezahlen.
Diese für deutsche Kollegen nachteilige Situation wird in Fachkreisen langsam zum Thema. Zugleich scheint sich mancher Inhaber von Übersetzungsbuden noch rasch zum Gewinn auch die künftigen Ausschüttungen sichern zu wollen.
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Illustration: Ein nicht näher genannter big player
der französischen Kinoindustrie (Kundenschutz!)
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