Donnerstag, 24. Juni 2021

COVIDiary (329)

Will­kom­men bei mei­nem Blog aus der Ar­beits­welt. Wie wir Dol­metscher*innen und Über­set­zer*innen ar­beiten, ist oft nicht gut be­kannt. Seit die Pan­demie aus­ge­brochen ist, fin­den kaum noch Konferenzen statt (normalerweise arbeite ich mit den Sprachen Französisch und Englisch). Ab heute bin ich in der aktiven Sommerpause, erreichbar und aktiv.

Gestern war in Berlin der letzte Schultag vor den großen Ferien, und obwohl ich nicht mehr in die Schule muss, habe auch ich heute so richtig ausgeschlafen.

Richtig ausschlafen heißt bei mir immer, sich die Träume zu merken: Ich war auf einem Dokumentarfilmfestival, das zu­gleich eine Buchmesse war (in der Pan­de­mie­­atem­pause wird ja viel zu­sam­men­ge­feiert, z.B. EM und Berlinale), und ich ha­be in einer Zei­tungs­re­dak­tion ge­ar­bei­tet da­­bei und am Rande mitbekommen, wie sich eine mir bekannte Person, die sich im­mer wieder als Dolmetscher:in ausgibt, an der Übelsetzung eines Live-Interviews mit einer berühmten Fran­zö­sin krachend gescheitert ist.

Dankbar bin ich aufgewacht. Auch das darf mit auf die Liste der Dinge, die mir in den Coronajahren erspart blei­ben: unlauterer Wettbewerb, der von der werten Kundschaft stumm hin­ge­nom­men wird, als würde es nicht ge­ben: Fach­kent­nisse, Respekt anderer Berufe, Qua­li­tät. Meine Coronagewinnliste dürfte kurz aus­fal­len. Die übliche Win­ter­grip­pe zählt da­zu, übervolle Züge, Anhetzen gegen die Uhr, auf dem Hö­he­punkt der Konferenzsaison feuchte Wäsche in den Koffer zu packen.
Später steht Buchhaltung auf dem Pro­gramm. Dann will ich noch no­tie­ren, was bei meinem gestri­gen Dol­metsch­ein­satz so an­stren­gend war. 

Heute ist der Johannistag, traditionell wäre das der letzte Spargel­tag des Jah­res. Das Früh­jahr hatte al­ler­dings 2021 einen Zeitverzug von min­des­tens vier­zehn Tagen — ob das auch für die Spar­­gel­­ernte gilt?    

______________________________
Fotos:
C.E.

Keine Kommentare: