Der Redner hat uns keinen Text vorab gegeben, wir kennen nur den Ankündigungstext seines Beitrags auf einer internen Tagung. Etliches war direkt auf Englisch diskutiert worden sein, vieles aber auch auf Deutsch. Es gibt zwei Kabinen, die die Sprachen DE, FR und EN bedienen.
Zwei Sprachen, ein Klang (*): air/er |
Obwohl er mit zwei Sprachen jongliert, macht er uns nicht die Freude, wenigstens langsam zu sprechen.
Das erhöht den Schwierigkeitsgrad für uns. Wir müssen also immer erst hinhören, welche Sprache er gerade spricht, bevor wir beim deutschen Englisch eigentlich drei Grammatiken parallel denken müssen. Gelegentlich baut er ein Wort aus der anderen Sprache in seine Sätze ein, weil ihm das Gesuchte nicht gleich einfällt.
Das Fotobeispiel ist hingegen vermeintlich einfach: Wir können schlichte Wörter sehen, Einsilber, die wir rasch erfassen, weil sie bekannt sind. Das scheint so schwer nicht zu sein. Wir müssen aber komplexe Sachverhalte rein akustisch erfassen.
Am Ende sind wir so müde wie nach fünf Rednern. Hier die Gründe:
1. Der Inhalt war für uns free style ohne Vorbereitungsmaterial zu verdolmetschen (unsere Arbeit besteht zum Großteil aus Vorbereitung). Sowas fühlt sich gerne mal wie Arbeitsverhinderung an;
2. Hohes Sprechtempo plus Stolperer plus Nuschelei;
3. Normales Dolmetschen ist ermüdend genug;
4. Die dritte Sprache und Grammatik;
5. Das Ärgern über die Missachtung unserer Arbeit, die wir nicht zulassen dürfen, die wir währenddessen verdrängen müssen, weil wir sonst nicht dolmetschen könnten.
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Foto: C.E.
(*) ... wenn ein Deutscher spricht ;-)
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