Hallo und herzlich willkommen auf den Seiten meines digitalen Arbeitstagebuchs. Die Sommerpause neigt sich dem Ende zu.
Postkartengruß vom Strand! Ich kehre von einer kleinen Zeitreise zurück, bin mal kurz in den August 1929 gefahren, und zwar ins Ostseebad Warnemünde. So schicke Badekleidung gab es da, und dermaßen badepraktische Kurzhaarfrisuren!
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Foto: Eigenes Archiv, copyright C.E.
Sollte eine der abgebildeten Personen eindeutig zu
identfizieren sein, bitte ich um Mitteilung.
Was ich anbiete
Sonntag, 31. August 2014
Mittwoch, 27. August 2014
Küchenreden
Willkommen auf den Seiten meines Arbeitstagebuchs. Sie lesen gerade im ersten Blog Deutschlands aus dem Inneren der Dolmetschkabine. Sollten Sie auch zum ersten Mal hier sein: Mancher Begriff ist farbig markiert, das sind "Links", die zu anderen Artikeln führen.
Auch im Urlaub lese ich Zeitung. Und wie. Bei dem, was da gerade in Berlin und Paris abgeht, kein Wunder. Wäre jetzt Konferenzzeit, würde ich mich auch für isländischen Lavastrom interessieren, würde Bárðarbunga und Eja...sonstwasküll auszusprechen üben, so: [ˈɛɪjaˌfjatl̥aˌjœkʏtl̥], und das nicht nur des möglicherweise stark eingeschränkten Flugverkehrs wegen.
Ja, es ist immer nützlich zu wissen, auf wen wir eigentlich schimpfen dürfen. Wichtig ist dieses Wissen wegen aktueller Anspielungen in Reden, die dann gerne zum roten Faden auf Konferenzen werden. Manchmal wird aber gar nicht auf Tagesaktualität angespielt, ein gewonnenes Fußballmatch zum Beispiel, sondern ein Begriff mutiert zum Ball, der immer hin- und hergeht. Mit Grausen erinnere ich mich an les atomes crochus (in etwa: 'die Chemie stimmt') auf einer dreitätigen Veranstaltung, die das Publikum zunehmend entzweite und uns Sprachmittlern graue Haare wachsen ließ.
Das mit der Chemie bilden die Franzosen mit aneinandergeketteten Atomen ab, und da es auch um Energie und Physik ging, lautete die erste Übertragung (nicht von mir) etwas mit: "die Atome sind eng verbunden", worauf dann einige der Deutschen von der Einzigartigkeit von Atomen und atomaren Kettenreaktionen weitersprachen und die Franzosen irgendwann eine Anspielung auf ihre Energiepolitik darin sahen. Das Ganze fand wohlgemerkt außerhalb des gesteckten Rahmens statt, nämlich immer bei den Ein- und Überleitungen.
Andere Deutsche führten auf der Konferenz, nachdem später "die Chemie stimmt" zu hören gewesen war, allerlei Chemiebilder weiter à la chemische Reaktion, Abstoßung und derlei — und waren am Ende ziemlich überrascht, als sie merkten, dass es auf französischer Seite (wegen der vermeintlichen Kritik an der französischen Atompolitik) grummelte.
So kann's kommen. Wir Dolmetscher sind natürlich daran Schuld, wir nehmen das gerne auf uns, auch wenn's eigentlich die Sprache war und die vermaledeite Technik. Warum können wir nicht auch noch mit Untertiteln dolmetschen? Oder mit Fußnoten?
Jetzt bin ich ja ganz von der Küche abgekommen. Ich müsste im Privatleben wohl manchmal auch mit Fußnoten sprechen. Was bei mir parallel im Kopf geschieht, ist komplex, und manchmal weiß ich nicht, was jetzt an die "Arbeitsoberfläche" soll und was nicht. Außer in der Küche. So, wie ich jetzt die Hintergründe der Rücktritte in Paris und Berlin gelesen und die Politik verfolgt habe, bin ich bestens vorbereitet. Ich kenne das Personal und alle Dossiers, an denen es hakelt (naja, fast), und ich könnte bequem diverse Reden dazu verdolmetschen (Rücktritt, wertschätzender Kommentar, Kritik, Kampfesrede im Rahmen der Nachfolgegrabenkriege, historische Einordnung ...).
Und wie bereiten wir Dolmetscher uns vor? Durch Lesen, Hören, Sehen, ja, aber auch durch Sprechen. Im stillen Kämmerlein übe ich schon mal die möglichen Ansprachen, versetze mich jeweils in eine Person hinein und lege los. Wenn ich das wirklich Gesagte später in den Medien höre, bin ich oft überrascht, wie nah ich am Original war. Dazu passt ein alter Witz aus der Gasse hinter den Kabinen: "Wenn Redner X sein Flugzeug verpasst hat, kein Problem, wir dolmetschen die Rede ohne ihn!" Denn wir sind durch die intensive Vorbereitung bestens vorbereitet. Wie heißt es doch bei den Schauspielern? We're paid for waiting, performance is for free! Während das darstellende Fach fürs Warten bezahlt wird und umsonst agiert, werden wir im Grunde für die Vorbereitung bezahlt.
Und uns fallen auch Leerstellen in den öffentlichen Reden auf.
Wie gesagt, wir versetzen uns in alle Parteien hinein. Mich wundert, dass noch niemand in Frankreich, oder aber, ich habe es noch nicht gehört, der deutschen Kanzlerin das da vorgeworfen hat: "Frau M., Ihr Land ist nicht nur Exportweltmeister von Wirtschaftsgütern, es ist auch Exportweltmeister von Kinderarmut!" Das nur mal so am Rande.
Ich weiß nicht, ob es allen Dolmetschern so geht mit dem Üben, aber bei mir ist das so. Meine Töpfe und Pfannen, wahlweise auch die Blumen auf dem Balkon und im Garten oder die Bücher und Gemälde im Arbeitszimmer, die können ein Lied davon singen.
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Foto: C.E.
Warten am Flughafen |
Ja, es ist immer nützlich zu wissen, auf wen wir eigentlich schimpfen dürfen. Wichtig ist dieses Wissen wegen aktueller Anspielungen in Reden, die dann gerne zum roten Faden auf Konferenzen werden. Manchmal wird aber gar nicht auf Tagesaktualität angespielt, ein gewonnenes Fußballmatch zum Beispiel, sondern ein Begriff mutiert zum Ball, der immer hin- und hergeht. Mit Grausen erinnere ich mich an les atomes crochus (in etwa: 'die Chemie stimmt') auf einer dreitätigen Veranstaltung, die das Publikum zunehmend entzweite und uns Sprachmittlern graue Haare wachsen ließ.
Das mit der Chemie bilden die Franzosen mit aneinandergeketteten Atomen ab, und da es auch um Energie und Physik ging, lautete die erste Übertragung (nicht von mir) etwas mit: "die Atome sind eng verbunden", worauf dann einige der Deutschen von der Einzigartigkeit von Atomen und atomaren Kettenreaktionen weitersprachen und die Franzosen irgendwann eine Anspielung auf ihre Energiepolitik darin sahen. Das Ganze fand wohlgemerkt außerhalb des gesteckten Rahmens statt, nämlich immer bei den Ein- und Überleitungen.
Andere Deutsche führten auf der Konferenz, nachdem später "die Chemie stimmt" zu hören gewesen war, allerlei Chemiebilder weiter à la chemische Reaktion, Abstoßung und derlei — und waren am Ende ziemlich überrascht, als sie merkten, dass es auf französischer Seite (wegen der vermeintlichen Kritik an der französischen Atompolitik) grummelte.
So kann's kommen. Wir Dolmetscher sind natürlich daran Schuld, wir nehmen das gerne auf uns, auch wenn's eigentlich die Sprache war und die vermaledeite Technik. Warum können wir nicht auch noch mit Untertiteln dolmetschen? Oder mit Fußnoten?
Jetzt bin ich ja ganz von der Küche abgekommen. Ich müsste im Privatleben wohl manchmal auch mit Fußnoten sprechen. Was bei mir parallel im Kopf geschieht, ist komplex, und manchmal weiß ich nicht, was jetzt an die "Arbeitsoberfläche" soll und was nicht. Außer in der Küche. So, wie ich jetzt die Hintergründe der Rücktritte in Paris und Berlin gelesen und die Politik verfolgt habe, bin ich bestens vorbereitet. Ich kenne das Personal und alle Dossiers, an denen es hakelt (naja, fast), und ich könnte bequem diverse Reden dazu verdolmetschen (Rücktritt, wertschätzender Kommentar, Kritik, Kampfesrede im Rahmen der Nachfolgegrabenkriege, historische Einordnung ...).
Und wie bereiten wir Dolmetscher uns vor? Durch Lesen, Hören, Sehen, ja, aber auch durch Sprechen. Im stillen Kämmerlein übe ich schon mal die möglichen Ansprachen, versetze mich jeweils in eine Person hinein und lege los. Wenn ich das wirklich Gesagte später in den Medien höre, bin ich oft überrascht, wie nah ich am Original war. Dazu passt ein alter Witz aus der Gasse hinter den Kabinen: "Wenn Redner X sein Flugzeug verpasst hat, kein Problem, wir dolmetschen die Rede ohne ihn!" Denn wir sind durch die intensive Vorbereitung bestens vorbereitet. Wie heißt es doch bei den Schauspielern? We're paid for waiting, performance is for free! Während das darstellende Fach fürs Warten bezahlt wird und umsonst agiert, werden wir im Grunde für die Vorbereitung bezahlt.
Und uns fallen auch Leerstellen in den öffentlichen Reden auf.
Vokabelabsprachen in der Pause |
Ich weiß nicht, ob es allen Dolmetschern so geht mit dem Üben, aber bei mir ist das so. Meine Töpfe und Pfannen, wahlweise auch die Blumen auf dem Balkon und im Garten oder die Bücher und Gemälde im Arbeitszimmer, die können ein Lied davon singen.
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Foto: C.E.
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Grundsätzliches,
Kopfeinsichten
Montag, 25. August 2014
Aktueller Hörfunktipp
Bienvenue auf den Blogseiten aus der Welt der Sprachen, des Übersetzens und Dolmetschens.
Hörfunktipp: Heute um 18.40 Uhr geht es im Deutschlandfunk in der Sendung "Hintergrund" (Link zur Reihe) um folgendes Thema: "Bedroht und im Stich gelassen — Was aus den afghanischen Bundeswehrhelfern wurde" (Link zur Sendung, die auch im Nachhinein angehört werden kann).
Die Sendung nimmt u.a. die Schicksale von Dolmetschern in den Fokus.
Passend hierzu: Der Appell der Dolmetscher und Übersetzer zum Schutz von Sprachmittlern in Konfliktzonen: Klick! Der Text wurde Anfang August in Berlin beim 20. Weltkongress der Fédération Internationale des Traducteurs verabschiedet.
Am Kongress habe ich teilgenommen. Vor Ort habe ich zusammen mit vielen anderen getwittert und werde noch ausführlich darüber publizieren.
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Illustration: FIT
Hörfunktipp: Heute um 18.40 Uhr geht es im Deutschlandfunk in der Sendung "Hintergrund" (Link zur Reihe) um folgendes Thema: "Bedroht und im Stich gelassen — Was aus den afghanischen Bundeswehrhelfern wurde" (Link zur Sendung, die auch im Nachhinein angehört werden kann).
Die Sendung nimmt u.a. die Schicksale von Dolmetschern in den Fokus.
Passend hierzu: Der Appell der Dolmetscher und Übersetzer zum Schutz von Sprachmittlern in Konfliktzonen: Klick! Der Text wurde Anfang August in Berlin beim 20. Weltkongress der Fédération Internationale des Traducteurs verabschiedet.
Am Kongress habe ich teilgenommen. Vor Ort habe ich zusammen mit vielen anderen getwittert und werde noch ausführlich darüber publizieren.
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Illustration: FIT
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Link der Woche,
Medien,
Tipps
Sonntag, 24. August 2014
Sommergruß
Hallo, herzlich willkommen auf den Seiten des ersten Blogs Deutschlands aus dem Inneren der Dolmetscherkabine. Wochenenden und Urlaub dienen der Erholung. Daher pausiert der Blog ein wenig. Im September geht's im alten Rhythmus weiter.
Während die Mitbewohnerin die Blumen gießt ... ist Ruhe ins Büro eingekehrt. Eine Stunde täglich gehört dort dem Bearbeiten von Anfragen für die Herbstsaison, das eine Kollegin übernommen hat. Sie erreichen uns über die bekannten Kanäle.
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Fotos: C.E.
Während die Mitbewohnerin die Blumen gießt ... ist Ruhe ins Büro eingekehrt. Eine Stunde täglich gehört dort dem Bearbeiten von Anfragen für die Herbstsaison, das eine Kollegin übernommen hat. Sie erreichen uns über die bekannten Kanäle.
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Fotos: C.E.
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Sonntagsbilder
Sonntag, 17. August 2014
Mobiler Leser
Willkommen auf den Seiten meines virtuellen Arbeitstagebuchs. Hier schreibe ich über den Berufsalltag von Sprachmittlern, über Sprache, kulturelle Unterschiede und Bildungstehmen.
Aus der Reihe: Menschen, die draußen lesen ... Als ich dieses Foto geschossen habe, war es noch südlich heiß in Berlin. Nach sieben (?) Wochen Rekordsommer ist es leider seit etwa acht Tagen kühl. Sieht fast so aus, als hätte ich den jungen Mann bereits einmal fotografiert, nämlich hier.
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Foto: C.E.
Aus der Reihe: Menschen, die draußen lesen ... Als ich dieses Foto geschossen habe, war es noch südlich heiß in Berlin. Nach sieben (?) Wochen Rekordsommer ist es leider seit etwa acht Tagen kühl. Sieht fast so aus, als hätte ich den jungen Mann bereits einmal fotografiert, nämlich hier.
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Foto: C.E.
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Sonntagsbilder
Samstag, 16. August 2014
Autolinks
Bonjour und bienvenue auf meinen digitalen Arbeitstagebuchseiten. Ich bin im Bereich Sprache tätig, genauer: Ich übersetze und dolmetsche französischsprachige Inhalte und aus dem Englischen. Sommerzeit ist Urlaubszeit. Derzeit verbringe ich nach der eigenen Reise diesen höchst aktiv mit Besuchsgästen und einer größeren Schreibarbeit über das Übersetzen und Dolmetschen.
Im September geht es hier im regelmäßigen Turnus (täglich außer freitags) weiter. Zwischendurch erreichen mich wunderbare Links, die hier auch rasch geteilt werden sollen. Denn die nächste car clinic, in der Erlkönige von potentiellen Kunden in Augenschein genommen werden, kommt bestimmt.
Link: Autovokabular.
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Foto: C.E. (Archiv) Wird das Bild in ein zwei-
tes Fenster geladen, lässt es sich vergrößern.
Im September geht es hier im regelmäßigen Turnus (täglich außer freitags) weiter. Zwischendurch erreichen mich wunderbare Links, die hier auch rasch geteilt werden sollen. Denn die nächste car clinic, in der Erlkönige von potentiellen Kunden in Augenschein genommen werden, kommt bestimmt.
Link: Autovokabular.
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Foto: C.E. (Archiv) Wird das Bild in ein zwei-
tes Fenster geladen, lässt es sich vergrößern.
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Link der Woche
Sonntag, 10. August 2014
Durchatmen
Welcome, bienvenue auf den Seiten des ersten Weblogs Deutschlands aus dem Inneren der Dolmetscherkabine.
Kurze Sendeunterbrechung wegen des Bilderbuchsommers in Verbindung mit Kongresstätigkeit und damit zusammenhängender Berichterstattung. Hier geht's demnächst weiter, die letzten Tage werden nachgetragen. Zur Stunde heißt es: tief durchatmen in idyllischem Grün!
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Foto: C.E.
Kurze Sendeunterbrechung wegen des Bilderbuchsommers in Verbindung mit Kongresstätigkeit und damit zusammenhängender Berichterstattung. Hier geht's demnächst weiter, die letzten Tage werden nachgetragen. Zur Stunde heißt es: tief durchatmen in idyllischem Grün!
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Foto: C.E.
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Sonntagsbilder
Montag, 4. August 2014
Dolmetschen bei der Eheschließung
Was Sie hier durchblättern, liebe Leserin, lieber Leser, ist mein digitales Arbeitstagebuch. Ich beschäftige mich täglich mit Sprachen und Inhalten, und zwar als Dolmetscherin und Übersetzerin.
Zwei Dolmetschsituationen für Eheschließungen kann ich dieser Tage vergleichen. In einem Fall hat eine Grundschullehrerin ihren langjährigen Lebensgefährten geheiratet, einen Musiker aus dem Senegal, damit er endlich seinen Aufenthaltsstatus klären kann. Er ist studierter Musiker und möchte Lehrer werden. Gerade intensiviert er sein Deutschlernprogramm.
Er kann sehr gut mit jungen Menschen umgehen und sie motivieren. In Frankreich hat er zudem ein Physikstudium absolviert. Die Schüler, die er später unterrichten wird, können sich freuen! Bis sein Deutsch gut genug fürs Referendariat ist, ernährt Madame ihren Liebsten. Ich kenne die beiden über einen Chor. Ich gehe also dolmetschen, lasse mich nicht bezahlen, bringe einen Kuchen mit und beteilige mich am Hochzeitsgeschenk des Chors. Am Ende drängt mir die Mutter der Braut einen Schein auf. Die Tochter sagt mir augenzwinkernd, dass sich das wohl nicht vermeiden ließe. Wir entscheiden gemeinsam, dass wir das Geld Menschen spenden, die wirklich in bitterer Armut leben.
Die zweite Hochzeit ist zunächst eine Anfrage: Die Autorin der Mail ist dreisprachig und arbeitet im Bereich Öffentlichkeitsarbeit eines großen Wirtschaftsunternehmens. Sie bietet mir 50 Euro für das Dolmetschen einer Zeremonie für ausländische Gäste an, die 40 Minuten dauert. Erstens mag ich es nicht, wenn mir Kunden meinen Preis vorschreiben. Ich bin Freiberuflerin, und andere Freiberufler wie Architekten und Anwälte werden natürlich in solchen Situationen gefragt, was sie denn berechnen werden.
Zweitens hat die Dame nicht bedacht, dass der Ort der Eheschließung für mich am anderen Ende der Stadt liegt. Ich antworte, dass ich zwar regelmäßig vergünstigte Tarife anbiete, mir dieses aber nur deshalb leisten kann, weil Kunden, die regulären Karrieren nachgehen, in der Regel normale Sätze zahlen.
Hm, der erzwungene Umbruch funktioniert hier nicht, wie er soll, direkt hinter einem leinwandfüllenden Bild. Also behelfe ich mich mit weißem Blindtext.
Als Antwort kommt kein weiterer Vorschlag, sondern die Bitte, ihr meinen Preis zu nennen. Ich kalkuliere nach Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) und berechne, wie es das Gesetz vorsieht, auch Wege, Wartezeiten und Co. sowie das Fahrgeld. Leider habe ich seither nichts mehr von der Braut in spe gehört.
Tja, dann müssen die Betreffenden wohl in letzter Minute irgendeiner|Agentur| Dolmetschmaklerfirma in die Hände fallen. Die werden für einen halben Tag 450 Euro berechnen und dem/der Dolmetscher/in 180 Euro davon abgeben (oder sowas in der Preislage).
We are not amused. Und weg mit den Ärgergedanken, die mich hier anfliegen. Ich habe zwei neue Präsentationen zu Vorträgen der Konferenz auf dem Tisch, die wir nächste Woche betreuen werden. Weiter im Text!
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Foto: C.E. (Archiv)
In hellen wie in dunklen Zeiten |
Er kann sehr gut mit jungen Menschen umgehen und sie motivieren. In Frankreich hat er zudem ein Physikstudium absolviert. Die Schüler, die er später unterrichten wird, können sich freuen! Bis sein Deutsch gut genug fürs Referendariat ist, ernährt Madame ihren Liebsten. Ich kenne die beiden über einen Chor. Ich gehe also dolmetschen, lasse mich nicht bezahlen, bringe einen Kuchen mit und beteilige mich am Hochzeitsgeschenk des Chors. Am Ende drängt mir die Mutter der Braut einen Schein auf. Die Tochter sagt mir augenzwinkernd, dass sich das wohl nicht vermeiden ließe. Wir entscheiden gemeinsam, dass wir das Geld Menschen spenden, die wirklich in bitterer Armut leben.
Die zweite Hochzeit ist zunächst eine Anfrage: Die Autorin der Mail ist dreisprachig und arbeitet im Bereich Öffentlichkeitsarbeit eines großen Wirtschaftsunternehmens. Sie bietet mir 50 Euro für das Dolmetschen einer Zeremonie für ausländische Gäste an, die 40 Minuten dauert. Erstens mag ich es nicht, wenn mir Kunden meinen Preis vorschreiben. Ich bin Freiberuflerin, und andere Freiberufler wie Architekten und Anwälte werden natürlich in solchen Situationen gefragt, was sie denn berechnen werden.
Zweitens hat die Dame nicht bedacht, dass der Ort der Eheschließung für mich am anderen Ende der Stadt liegt. Ich antworte, dass ich zwar regelmäßig vergünstigte Tarife anbiete, mir dieses aber nur deshalb leisten kann, weil Kunden, die regulären Karrieren nachgehen, in der Regel normale Sätze zahlen.
Beispielrechnung mit einmal programmierter Maske |
Hm, der erzwungene Umbruch funktioniert hier nicht, wie er soll, direkt hinter einem leinwandfüllenden Bild. Also behelfe ich mich mit weißem Blindtext.
Als Antwort kommt kein weiterer Vorschlag, sondern die Bitte, ihr meinen Preis zu nennen. Ich kalkuliere nach Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) und berechne, wie es das Gesetz vorsieht, auch Wege, Wartezeiten und Co. sowie das Fahrgeld. Leider habe ich seither nichts mehr von der Braut in spe gehört.
Tja, dann müssen die Betreffenden wohl in letzter Minute irgendeiner
We are not amused. Und weg mit den Ärgergedanken, die mich hier anfliegen. Ich habe zwei neue Präsentationen zu Vorträgen der Konferenz auf dem Tisch, die wir nächste Woche betreuen werden. Weiter im Text!
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Foto: C.E. (Archiv)
Kategorien:
Money talks / Preise
Sonntag, 3. August 2014
Grüner Daumen
Bonjour ! Interessieren Sie sich für Dolmetschen und Übersetzen? Dann sind Sie hier auf meinen digitalen Tagebuchseiten richtig. Sonntags werde ich privat, das muss dann nicht unbedingt mit Sprachen zu tun haben: Sonntagsbilder!
Wo wir Deutschen einen grünen Daumen haben, ist es bei Franzosen die ganze Hand: avoir la main verte. Von der haben sich hier dieser Tage vier Stück fleißig geregt, fast 70 Liter Erde und ein Dutzend Pflanzen im Garten verbuddelt, einiges so umgesetzt, dass es besser wächst, etliches beschnitten, Gartenakeleien und Stockrosen gesät und einen Gartenmasterplan für die nächsten Monate geschrieben (also ich nahm nur das Diktat entgegen). Die Bilder stammen vom Ort des Geschehens und aus der Nachbarschaft. Sie gehören zur Reihe "Sommeridylle".
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Fotos: C.E.
Wo wir Deutschen einen grünen Daumen haben, ist es bei Franzosen die ganze Hand: avoir la main verte. Von der haben sich hier dieser Tage vier Stück fleißig geregt, fast 70 Liter Erde und ein Dutzend Pflanzen im Garten verbuddelt, einiges so umgesetzt, dass es besser wächst, etliches beschnitten, Gartenakeleien und Stockrosen gesät und einen Gartenmasterplan für die nächsten Monate geschrieben (also ich nahm nur das Diktat entgegen). Die Bilder stammen vom Ort des Geschehens und aus der Nachbarschaft. Sie gehören zur Reihe "Sommeridylle".
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Fotos: C.E.
Kategorien:
Sonntagsbilder,
Sprachschatz
Samstag, 2. August 2014
Quizlet
Willkommen auf meinen Blogseiten! Ich dolmetsche und übersetze, lebe mit und in den Sprachen. Samstags poste ich hier, was mir in der vergangenen Woche aufgefallen ist: Link der Woche.
Viele Tipps bekomme ich von Kolleginnen und Kollegen. Dieser Tage ist lieber Besuch aus Paris da, wir tauschen Kultur- und Webhinweise aus, wenn wir uns nicht gerade in der Stadt ergehen oder stundenlang im Garten arbeiten. Zwischendurch schaue ich mir die Lexiken der letzten Einsätze an.
Die Vorbereitungen für die erste Delegationsreise der Botschaft beginnen Mitte August. Dabei werde ich wieder auf bewährtes Lernmaterial zurückgreifen. Ein Hinweis zum Lernen von Vokabeln sind die digitalen Lernkarten. Die Vokabelkartei auf Papier hatte ich hier wiederholt vorgestellt.
Digital bin ich mit ihnen schon durch eine Fotoserie geworden, die ich als Bildschirmschoner genutzt habe. Jetzt gibt es das Ganze auch mit doppelseitiger Einblendung, mit einsprachiger, "umdrehbarer" Karteikarte, mit Lernübungen, Tests usw.
Ich teste es noch aus, aber schon jetzt kommt mir alles sehr gelungen vor: Quizlet.
Nur vor einem muss ich warnen: Der Speller, also die online abrufbare Aussprache, ist sehr oft zum Davonlaufen.
Gerade habe ich 50 Begriffe zum Thema Urbanismus/Gentrifzierung angelegt. Wer sich bei Quizlet anmeldet und von mir einen Zugang zu dieser Datei haben möchte, sende mir bitte eine Mail.
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Fotos: Quizlet und C.E. (Archiv)
Fachtermini plus Begriffe, die die Betroffenen verstehen |
Die Vorbereitungen für die erste Delegationsreise der Botschaft beginnen Mitte August. Dabei werde ich wieder auf bewährtes Lernmaterial zurückgreifen. Ein Hinweis zum Lernen von Vokabeln sind die digitalen Lernkarten. Die Vokabelkartei auf Papier hatte ich hier wiederholt vorgestellt.
Analoge Vokabelkarteien werden digital |
Ich teste es noch aus, aber schon jetzt kommt mir alles sehr gelungen vor: Quizlet.
Nur vor einem muss ich warnen: Der Speller, also die online abrufbare Aussprache, ist sehr oft zum Davonlaufen.
Gerade habe ich 50 Begriffe zum Thema Urbanismus/Gentrifzierung angelegt. Wer sich bei Quizlet anmeldet und von mir einen Zugang zu dieser Datei haben möchte, sende mir bitte eine Mail.
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Fotos: Quizlet und C.E. (Archiv)
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Lerntipps,
Link der Woche
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