Donnerstag, 15. August 2013

verletzt

Bon­­jour, hel­­lo und sa­lut ... auf den Sei­­ten die­­ses Blogs. Hier schreibt (im Som­­mer maximal mit drei­ Posts in der Woche, sonst öfter) eine Dol­­met­­scher­­in und Über­­setzer­in über ihren All­­tag in Ber­­lin.

In diesem Land wird der Journalismus durch |sinkende| gesenkte Honorare sys­te­ma­tisch schlechter gemacht als nötig. Das schlägt aufs Image des Berufs und leider sofort auch auf den Bildungsgrad vieler junger Journalisten durch.

Diese kleine, leicht moralinsaure Vorrede sei mir verziehen. In einem ersten Be­rufs­le­ben war ich Journalistin. Dass ich hier so gerne und gelassen mein digitales Arbeitstagebuch veröffentliche, hängt mit diesem Training zusammen: Nulle dies sine linea.

Leider lesen nicht nur die weniger Gebildeten immer weniger Zeitungen, auch Menschen wir mir kommt es oft wie eine Prüfung vor. Das erleichtert die Früh­stücks­lek­tü­re nicht immer. Das Wort Leib- und Magenblatt dürfte bald der Ver­ges­sen­heit anheim fallen.

Neben der Schreiblust ist mir noch eins aus dem ersten Berufsleben geblieben: Ein erhöhtes Interesse am Zeitgeschehen. Also lese ich in Arbeitspausen auch digitale Medien.

Heute staunte ich bei Spiegel Online darüber:

Prozess vor Militärgericht: WikiLeaks-Informant Manning ..."Es tut mir leid, dass ich die Vereinigten Staaten verletzt habe."

Personen können verletzt sein, im ersten Wortsinn und auch im übertragenen Sinn ... Aber Staaten? Ich lese weiter. Hier die gleiche Meldung von der BBC-Seite:

Bradley Manning 'sorry' for hurting US at Wikileaks trial
To hurt heißt "verletzen" oder "schädigen". Hier hat jemand von der Be­richt­er­stat­tung gepennt (und viele mehr, "verletzen" war den ganzen Tag über in vielen Me­dien zu lesen und zu hören), aber auch ein Mensch vom Lektorat (sofern es das noch gibt).

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Bilder: Der Spiegel, BBC, Montage CE

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