Samstag, 10. August 2013

Hirnforschung

Hal­lo und will­kom­men auf den Seiten einer blog­genden Kon­fe­renz­dol­met­scher­in und Fran­zö­sisch­über­setzerin. Alles, was mit den Themen Gehirn und Lernen zu­sam­menhängt, interessiert mich natürlich brennend. In den kom­menden Monaten werde ich mich meiner Rubrik Lerntipps wieder intensiver widmen, in der ich auch Informationen über Zweisprachigkeit bringe.

Letzten Herbst traf die amerikanische Gesellschaft für Neurowissenschaften, So­ci­ety for Neuroscience, zum jährlichen Kongress zu­sam­men. Über die Webseite der Gesellschaft gelangen Leser zu diversen Zu­sam­men­fas­sun­gen und Filmausschnitten von interessanten Beiträgen: Das Gehirn scheint weit­aus weniger hierarchisch organisiert zu sein, als bislang angenommen. — Der Genuss von Schokolade hat sich bei älteren Menschen als positiv fürs Gehirn erwiesen, aber Achtung, nicht übertreiben ... das Forschungsprojekt ist noch relativ am An­fang. — Und es ging auch wieder einmal um die Bedeutung des Schlafs und dar­ü­ber, dass Men­schen, die nicht genug schlafen, aufgrund einer entsprechenden Ge­hirn­sti­mu­la­tion dazu neigen, mehr zu essen als nötig. Hintergrund: Schlafmangel verändert die Arbeit des Frontalkortex, der für rationale Entscheidungen zuständig ist. Viele Studien hatten zuvor den Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Übergewicht festgestellt.

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Dass sich Sport positiv auf Gehirn und Körper auswirken und dass er bei Rat­ten sogar die Folgen schlechter Er­näh­rung ausgleichen kann, wies eine an­de­re Studie nach (Link folgt, ich habe ihn hier verloren). Eine Studie zum Thema Sport und Lernen findet sich außerdem noch hier, und an dieser Stelle ent­deckte ich einen Hinweis dazu auf Fran­zö­sisch. Die Inhalte werde ich hier spä­ter noch auswerten.

Last but not least möchte ich noch auf einen interessanten Link zu einem älteren Beitrag zum Thema Sport und Gehirn hinweisen, es ist der Bericht über den Jah­res­kongress nämlicher Gesellschaft für Neurowissenschaft aus dem Jahr 2003, und er wurde auf Deutsch geschrieben: Link. Aus diesem Text zum Abschluss noch ein Zitat zum Thema Gehirn, Sport und Visualisierung.
Dass Sport gesund ist, mag eine Binsenweisheit sein. Relativ neu ist da­ge­gen die Erkenntnis, dass dabei weniger die objektiv messbare An­stren­gung zählt — etwa die gestemmten Kilogramm oder die Zahl der gelaufenen Runden im Stadion. Was die Muskeln wirklich 'beeindruckt' ist vielmehr die Stärke des Signals zur Kontrolle der willkürlichen Be­we­gungen, erläuterte Guang Yue vom Lerner Research Institute der Cleve­land Clinic Foundation. In einem seiner Versuche bat Yue 36 ge­sun­de Rentner, den Beugemuskel des Ellbogen anzuspannen. Mit 30 Prozent der maximalen Kraftanstrengung übte ein Teil der Senioren dies ne­ben­her beim Fernsehen. Eine zweite Gruppe von Versuchsteilnehmern trai­nier­te ebenfalls mit 30 Prozent ihrer Maximalkraft, stellten sich dabei aber vor, die Muskeln zu starken Kontraktionen zu zwingen. Nach 12 Wochen hatte sich die Kraft der fernsehenden Alten mit einem durch­schnitt­li­chen Zuwachs von drei Prozent kaum verändert. Für das 'Kopf­trai­ning' aber registrierte Yue beachtliche 15 Prozent Kraft­zu­wachs. Nur bei der zweiten Gruppe fanden die Forscher eine bedeutende Zunahme in der Stärke jener Hirnstromkurven, die mit Bewegungen zusammen hängen. 'Entscheidend ist wohl nicht die objektiv messbare An­stren­gung', folgert Yue. Dieser Mechanismus erkläre vermutlich auch den Erfolg des 'mentalen Trainings'.
Soviel zu den Links. Auswerten und mit eigenen Beispielen versehen werde ich den einen oder anderen Forschungsbericht in den kommenden Wochen.

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Foto: C.E. (Archiv)

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