Ich habe eine Wettte verloren. Also muss ich einen Blogpost schreiben, in dem ein Wort mit drei Gutturallauten vorkommt. Voilà !
Die Konferenz sollte Gäste aus Deutschland, Frankreich, Belgien zusammenführen ... ach, und eine Dame aus der Schweiz ist noch zu erwähnen, die unpraktischerweise einen internationalen Vornamen und einen englischen Nachnamen trug. Lange vor Beginn der Veranstaltung lungerten die Ko-Kabine und ich möglichst unauffällig beim Akkreditierungscounter rum und versuchten, die Gäste zu identifizieren, für die wir die nächsten zwei Tage dolmetschen würden. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Von fünf Rednern hatten wir bislang nur drei Reden bzw. Notizen zugesandt bekommen. Wir wollten herausfinden, wer unsere potentiellen Kunden sind, die "Zielohren", deren Wörter wir bald würden vertonen dürfen.
Um das fehlende Material wollte sich der Veranstalter noch kümmern, aber sicher war sicher: Hätten wir rausbekommen, wer von der illustren Gesellschaft uns bislang mit Verachtung gestraft hatte, wir hätten ihn/sie anzusprechen gewusst.
Zwei Belgier konnte die Ko-Kabine am Samowar als solche erkennen. Der eine sprach Französisch mit flämischem Akzent, der andere erzählte etwas aus den années nonentes, den 90-er Jahren, hier lag der Fall eindeutig, denn Belgier machen die komplizierte Zahlenarithmetik der Franzosen nicht mit.
Und auch ich konnte einen Beitrag zur Eingrenzung der "Verdächtigen" liefern, da ging die Veranstaltung längst auf die Mittagspause zu (und noch immer fehlten Dokumente, vor allem für den zweiten Tag). Denn unter den Diskutanten befand sich eine Dame, die von Englischkabine zuvor als "die Münchnerin" tituliert worden war, sie hat vermutlich in München studiert, geschenkt! Aber als sie einen Satz sagte mit "Anfang Woche" statt "Anfang der Woche", war mir klar, dass sie unsere gesuchte Schweizerin mit englischem Zunamen ist. Eine Deutschschweizerin, super, auch sie schied damit als säumige Dokumentenlieferantin für die Französischkabine aus.
Die Kollegen hatten diese Feinheit überhört. Ich aber hatte in einem früheren Leben mal eine Schweizer Schwiegermutter. Daher kenne ich so wunderbare Vokabeln wie [ˈχʊχːiˌχæʃtli]. Das Chuchichäschtli hängt oder steht in der Küche und ist ein Schränkchen. Achtung, das "ch" wird im Süden als stimmloser uvularer Frikativ gesprochen. Es ist ein Schibboleth, also die Besonderheit einer Sprache, durch die ich Menschen sozialen Gruppen oder Regionen zuordnen kann. (Danke, Wikipedia!)
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Foto: C.E., Tischlerin Jule hat zwei
fehlende Schubladen ersetzt.
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