Sonntag, 24. September 2017

Schokokuchen

Bonjour, hello und guten Tag! Hier bloggt im elften Jahr eine Spracharbeiterin. Heute: Made in France, al­ler­dings in Berlin nach­ge­baut, ein Klassiker, mo­der­ni­siert.

Kuchenform von oben
Abkühlen lassen
In Frank­reich hat der Gâteau au chocolat etwa so oft sei­nen Auftritt wie der deut­sche Mar­mor­ku­chen.
Der Scho­ko­ku­chen ist ein ty­pi­scher Ge­burts­tags­ku­chen, lässt sich auch als Des­sert­ku­chen schnell zu­be­rei­ten, also "aus der Lamäng" (so wird es auf Deutsch ge­spro­chen, da­rin steckt na­tür­lich la main, die Hand, meint: aus der Hand geschüttelt ne­ben­bei).

Sehr gerne mache ich den Kuchen mit einem Arome, wie Erwachsene sie eher mögen als Kinder. Für acht Kuchenstücke werden gebraucht:
200 g Bit­ter­scho­ko­lade (ich nehm' die mit 70 Volt)
2 gehäufte EL Koch­kakao
200 g Butter
40 g Puderzucker (oder normale Raf­finade)
50 g Mehl, gerne zu einem hohen Anteil (oder in Gänze) feine Speisestärke
3 Eier Größe L aus dem besten Hühner­betrieb (eins mehr, wenn sie kleiner sind)
2 gestrichene TL löslicher Kaffee ohne Koffein
1 TL Schalenabrieb einer ungespritzten Zitrone oder Orange (fällt fluffig, kann also gern ein voller TL sein)
1 gestrichener TL fleur de sel ("Salzblume" = natürlich getrocknete Salzkristalle, die sich nicht so schnell auflösen)

Den Herd auf 180 °C vorheizen, dann Schokolade und Butter (Zimmertemperatur oder Flöckchen) im Stieltöpfchen schmelzen lassen. Wer Angst vor Anbrennen hat, macht das im Wasserbad oder legt eine kleine Metall­scheibe auf den Gas­herd, wie wir hier.

Eigelb von Eiweiß trennen. Eiweiß mit dem Zucker zu Schnee schlagen.

Wenn kein Puderzucker vor­han­den ist, kommt der Zucker später mit den Frucht­scha­len­schnip­seln hinzu.
Die Fett-/Scho­ko­mas­se mit dem Mehl ver­mi­schen, dann die Zi­trus­frucht­an­teile hinein, anschließend Eigelb, Salz und die anderen Würzmittel, am Ende den Eischnee behutsam un­ter­he­ben, dann den Teig in eine kleine, gefettete Kas­ten­form schüt­ten.

Wenn der Kuchen nach 20 Minuten Back­zeit (bzw. 25 Minuten bei der Rundform) so wirkt, als wäre er nicht fertig: Der gâteau au chocolat wird in Frankreich als gebackene Mousse au chocolat verstanden. Wer es kuchiger mag, hänge zehn Minuten Backzeit dran (und reduziert ein wenig die Hitze). Wer es noch ku­chen­ar­ti­ger mag, mische zehn Gramm mehr Mehl mit etwas Back­pul­ver unter. Achtung: In diesem Fall die geschmolzene Schokomasse etwas abkühlen lassen, bevor der Teig verrührt wird, damit das Back­pul­ver seine Hauptwirkung in der Backröhre ent­fal­tet.

Es empfiehlt sich übrigens, immer Zutaten für einen Gâteau au chocolat im Hause zu haben, damit spontan ein Abendessen verlängert werden kann (und mehr Personen satt werden), aber auch, falls jemand das falsche Zucker­glas erwischen sollte. Ist mir mal passiert. Da hatte ich dann zweimal Salz im Kuchen. War ungenießbar, aber eine unauslöschliche Erinnerung: "Caroline, das ist doch die mit dem Salz­ku­chen!"

Das werde ich nie wieder los.

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Foto: C.E.

2 Kommentare:

Katharina hat gesagt…

Liebe Caroline,

vielen Dank für das Rezept. Hört sich ja sehr lecker an!
Aber man benötigt wirklich nur 50g Mehl?

caro_berlin hat gesagt…

Bonsoir, Katharina, es ist ja eine Art gebackener Mousse au Chocolat, also diese Variante ergibt kleine, sehr konzentrierte Stückchen. Dessertkuchen eben. Grüße! C.