Kreisblende |
Auch auf Deutsch ist der Begriff bekannt. Irisblende verwenden Kameraleute indes für das technische Mittel, also eine Blende, deren Öffnungsweite sich so verändern lässt, dass sie um einen feststehendem Mittelpunkt herum einigermaßen kreisförmig bleibt.
Der Effekt, aus der Stummfilmzeit bekannt, heißt auf Deutsch in Fachkreisen wie gesagt Kreisblende, es gibt hier also zwei unterschiedliche Begriffe für Mittel und Wirkung, im Französischen nur einen.
Ohne Vorwarnung ist das eine Falle.
Bei der Recherche hatte ich einen entsprechenden Terminus gefunden und mich damit begnügt. Reingefallen! Ein ähnliches Phänomen kennt das Wort "die Farbe", auf Französisch la couleur (Farbrichtung, -nuance) und la peinture (das Farbmaterial in Tube oder Dose, zugleich auch Genreoberbegriff in der Bildenden Kunst sowie Bezeichnung eines gemalten Werks).
Derart sind die Klippen beim Dolmetschen des Marburger Kamerapreises. Und schön, auch trotz jahrelanger Erfahrung kommen neue Begriffe hinzu oder alte lösen sich aus dem Hirn. Beispiel la gélatine für Lichtfolien, also diese durchsichtigen Plastikdinger, mit denen am Set sich Licht "getönt" wird. Hätte ich nicht in diesem Blog 2009 und 2013 darüber geschrieben, das Wort, das ich Mitte der 1990-er Jahre mal verwenden durfte, wäre mir nicht mehr eingefallen.
Dummerweise hatte ich über étalonnage noch nicht geblogt. Der Begriff für "Lichtkorrektur in der Endfertigung" (oder "color grading in der Postpro") war unscharf geworden. Danke, Rolf Coulanges, für die Schärfung. Der Nachtrag folgt hier dieser Tage. Nächstes Mal noch mehr Zeit auf die Vorbereitung legen und die Lexik diesem Kameramann vorher zum Gegenlesen geben.
Die Veranstaltung war für alle Beteiligten ein schönes und spannendes Ereignis. Stellvertretend für alle: Merci à Madame Hélène Louvart pour vos films et pour votre présence à Marbourg.
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Illustration: Marvi (5 Jahre)
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