Freitag, 15. Dezember 2017

Generalbass

Bonjour und guten Tag, hier bloggt eine Dolmetscherin und Übersetzerin. Heute, was gestern Abend geschah.

Sprechende Hände, kariertes Tischtuch, Gläser, Flaschen
Sprechende Hände
Wir sitzen an zwei zu­sam­men­ge­scho­be­nen länglichen Tischen, vier Dis­ku­tan­ten, eine Moderatorin und ich als Dolmetscherin, hinter uns ei­ne Leinwand mit den ge­beam­­ten Lo­gos der Ver­an­stal­ter. Die Diskussion findet in Räu­men einer Hochschule statt, also warten wir eine Vier­tel­stu­nde, denn im deut­schen aka­de­mi­schen Be­trieb schla­gen die meisten c.t. auf.

Dieses Viertelstündchen später war für Franzosen und für mich, die ich in Frank­reich studiert hatte, übrigens anfangs neu. Aber alles ist eine Frage der Übung. Genauso, wie sich im labyrinthischen Hauptgebäude der Freien Universität zu Ber­lin zurechtzufinden. Wir warten also. Ich denke an das, was ich liegenlassen musste, um genügend Zeit fürs Raumfinden zu haben. Andere schienen auch das eine oder andere aufgeschoben zu haben. Letzte SMS werden verschickt.

Dann legt die Moderatorin los. Sie begrüßt alle, stellt das Panel vor. Gleich kommt mein Einsatz, ich dolmetsche nur die französische Ge­sprächs­teil­neh­me­rin ins Deut­sche. Plötzlich höre ich Stereo. Indes, es sind nicht die gleichen In­for­ma­tio­nen. Von links die sopranhelle Stimme der Moderatorin, von rechts ein Ge­ne­ral­bass — Magengrummeln! Wir tauschen Blicke im Dreieck, Moderatorin, Diskutantin und Dolmetscherin. Leider habe ich nichts mehr in der Tasche, ges­tern auf der Rück­fahrt im Regionalzug musste die eiserne Reserve dran glauben (eine Frucht­schnit­te).

Später dann die rettende Mahlzeit beim Italiener, allerdings war das dann mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der nächsten Diskussionsrunde, zu der ich ge­eilt bin, um eine Kollegin bei Bedarf zu entlasten. In der Diskussion in der Uni ha­ben wir alle übrigens den Grundton irgendwie weggefiltert, genauso wie das Grund­sur­ren des Beamers, beides fiel irgendwann nicht mehr auf.

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Foto: C.E.

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