Stimmungsvoller Kongressort (in Brüssel) |
Die Veranstalter bieten dazu Verdolmetschung an. Wir haben dazu ein Experiment in Angriff genommen.
Die jeweils ca. 60 Zuschauer in den drei Räumen ähneln sich: Jung und alt sind bunt gemischt, diverse Herkünfte und Berufstätigkeiten, Eingeborene und Zugewanderte, Menschen von der Basis, Familienangehörige, Fachleute, keine Kohorte dominiert. Ein echtes Durchschnittspublikum! Es geht um ein sozialpolitisches Thema.
Zu Beginn werden die Dolmetschsituation kurz vorgestellt. Dann wird der Dolmetschbedarf abgefragt. Die Arbeitsgruppenthemen sind vergleichbar.
Die 1. Gruppe hört die Frage: "Wer spricht nicht ausreichend gut Englisch und braucht Verdolmetschung ins Französische und Deutsche?"
Die 2. Gruppe hört: "Wer hätte gerne die Debatte gern ins Französische und Deutsche gedolmetscht?"
3. Gruppe: "Wer möchte lieber Französisch und Deutsch hören, wir haben hier Dolmetscher." (Mit einer raumgreifenden Geste werden zwei danebenstehende Dolmetscher präsentiert.)
Spannend waren die Antworten. Bei Gruppe eins hat sich kaum jemand gemeldet. Einzugestehen, dass man nicht gut genug die Weltsprache Englisch beherrscht, scheint für viele Menschen ein Anlaß zur Scham zu sein.
Die zweite Gruppe hat die meiner Meinung nach neutralste Frage gehört. Hier war der "Rücklauf" schon beachtlich.
Umwerfend war die Reaktion auf die dritte, positive Frage. Es gab sogar Vorschusslorbeeren für die Kolleginnen in Form von Spontanapplaus.
Eine Stunde später: Beobachtung der Diskussionssituation in den drei Räumen. In der offen mehrsprachigen Gruppe lässt sich die lebendigste Teilnahme beobachten, sowohl, was die Anzahl der Redebeträge, als auch, was die Vielfalt der Rednerinnen und Redner angeht. In den anderen Gruppen ist die Teilnahme erwartungsgemäß beachtlich bzw. reduziert.
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Foto: C.E. (ein anderes Event)
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