Die Fakten sind schnell verstoffwechselt: Im allgemeinen Inflationsklima gibt es Firmen, vor allem große Konzerne mit internationalem Einfluss, die ihre Vormachtstellung ausnutzen und auch ohne eigene ökonomische Zwänge ihre Preise erhöhen, weil sie gierig sind auf Mehrgewinne. Diese Gier heizt die Inflation weiter an, es entsteht Gierflation. Aus inflation und greed, der Gier, wurde das Englische greedflation, das die Vorlage für den deutschen Begriff war.Gierflation
Übergewinne, Zufallsgewinne
Damit erhöhen sie nicht selten ohnehin bereits vorhandene Übergewinne, auf Englisch windfall profits oder windfall gains. Solche Gewinne, die einem der Wind in den Schoß pustet, das meint der englische Begriff, werden von Ökonomen nüchtern "Marktlagengewinne" genannt. Hier sehen wir deutlich, wie die Benennung einer Sache zu deren Wahrnehmung beiträgt. Eine Debatte zur möglichen hohen Besteuerung von "Marktlagengewinnen" dürfte nüchtern ausfallen. Nennen wir diese Mitnahmeeffekte aber "Zufallsgewinne" oder "Übergewinne", sind wir zwar weniger "sachlich", diskutieren aber stärker an der ökonomischen Realität vieler Menschen entlang. Und das stärkt die Demokratie.
______________________________
Idee: H.F.
Idee: H.F.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen