Mancher Youngster verwechselt ja das Netz oder fremde Werke mit frei floatenden Wahrheiten, die allen gehören, siehe die Causa (Helene) Hegemann, die sich in nichts von im weltumspannenden Netzwerk abgekupferten und als Eigenkreation ausgegebenen Hochschulhausarbeiten unterscheidet.
Aber das Netz ist eine wunderbare Recherchehilfe. Wir entdecken Publikationen, Originaldokumente, die Protokolle politischer Debatten usw. Auch bei der Wortfeldarbeit kann das Netz oft helfen. Zum Beispiel bei der Lösung der Frage, welche Redewendung wie oft vorkommt - und wer sie in welchem Kontext verwendet? Doch aufgepasst, die Ergebnisse sind immer zu prüfen und zu bewerten. Hier setzt Lebenserfahrung an und Einschätzungsvermögen, was die Quellen angeht.
Bei manchen Begriffen hilft die Internetsuche nach Bildern weiter. Was ist zum Beispiel der Unterschied zwischen "Geländer" und "Brüstung", abgesehen davon, dass der zweite Begriff altertümlich anmutet? Er klingt wie eine Art "Rüstung", ein "Wehr", da sie den Meschen verwehrt, über die Kante zu gehen - und dabei bis zur Brusthöhe reicht (oder tiefer endet). Eine Bilderrecherche später weiß ich mehr. Ausgegangen war ich übrigens von den französischen Begriffen, la rambarde und le parapet.
Hier finde ich also Bestätigung für das, was ich schon gefühlt hatte - das Geländer, la rambarde, ist luftiger, oft aus Metallstäben oder einem anderen Material als das, worauf es als Bauteil aufgesetzt wurde. Die Brüstung, le parapet, häufiger mit historischen Gebäuden in Verbindung gebracht, ist Bestandteil des Bauwerks bzw. aus dem gleichen Material, also ein gemauerter Umlauf oder ein metallener bei der historischen Brücke aus Metall. Sie sind viel stärker Bestandteil des Bauwerks als ein später hinzugefügtes Geländer.
Letzte Gewissheit liefert hier noch das Etymologische Wörterbuch. Den Kluge/Götze und das entsprechende französische Werk gibt's bei uns in altbewährter Weise noch auf Papier.
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