Montag, 15. Dezember 2025

Montagsschreibtisch (120)

Herz­lich will­kom­men auf den Sei­ten ei­ner Dol­met­sche­rin, auf de­nen ich über Spra­che und Wör­ter schrei­be und über das, was zwi­schen den Zei­len liegt. Die meis­te Ar­beit, die wir Dol­met­sche­rin­nen leis­ten, bleibt un­sicht­bar: Vor­be­rei­tung und Nach­be­rei­tung, Vo­ka­bel­er­kennt­nis­se si­chern, Fach­ar­ti­kel oder Bü­cher stu­die­ren, täg­li­ches Be­a­ckern der Wort­fel­der und Zei­tungs­lek­tü­re. Die­ser Blog ist ein Ort für No­ti­zen vom Rand des Ge­sche­hens. Heu­te: Mon­tags­schreib­tisch! 

Frau mit kurzem Rock zwischen Nebel und Frost an einem Tisch
Die KI weiß nicht, was frie­ren be­deu­tet
Ges­tern wa­ren wir nur kurz im Re­gie­rungs­vier­tel, an et­li­chen Stel­len war al­les dicht. Dort herrscht heu­te Si­cher­heits­stu­fe Rot. Ich hal­te die Dau­men für ein Ge­lin­gen und für mög­lichst we­nig wei­te­re Kol­la­te­ral­schä­den für die Uk­ra­i­ne. Ich darf heu­te im Bü­ro zu­brin­gen.

Auf dem Schreib­tisch lie­gen:
Ab­la­gen
Bü­ro auf­räu­men
Vo­ka­bel­lis­ten durch­se­hen
Vor­la­gen durch­ge­hen, viel schred­dern, man­che Re­de­wen­dung vor­her ex­zer­pie­ren 
Jahr 2026 wei­ter­pla­nen

Ge­ra­de tre­ten wir in die­se Zwi­schen­zeit ein, in der sich Din­ge ord­nen las­sen, oh­ne dass gleich der nächs­te Ter­min an­steht. 

Ich mag das. Der Kopf wird frei, wäh­rend die Hän­de ar­bei­ten.

Die Näch­te dau­ern mir ge­ra­de wie­der zu lang, aber sol­che Be­schwer­den sind Bin­sen: Das än­dert sich von al­lein. Zu­gleich bin ich er­schüt­tert.

Die Men­schen fei­ern zur Win­ter­son­nen­wen­de ih­re Lich­ter­fes­te. Die See­le trau­ert, ras­sis­ti­sche Ta­ten nun auch in Aus­tra­li­en. Da­bei be­deu­tet das jü­di­sche Fest, dass das Licht die Dun­kel­heit be­siegt. Ge­nau die­se Leich­tig­keit ha­ben die At­ten­tä­ter be­wusst zer­stört wol­len. Mei­ne Trau­er, mein Bei­leid und mei­ne Ge­ne­sungs­wün­sche gel­ten den Op­fern und ih­ren An­ge­hö­ri­gen.

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Foto:
pixlr.com (Zu­falls­fund)

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