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Donnerstag, 3. Oktober 2024

Die KI mischt sich (erneut) ein

Was Dol­met­sche­rin­nen und Über­setze­rin­nen tag­ein, tag­aus be­schäf­tigt, wie wir ar­bei­ten, na­tür­lich auch Dol­met­scher und Über­set­zer, kön­nen Sie hier mit­le­sen. Ich be­ob­ach­te der­zeit sehr ge­nau, was sich im Be­reich Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) tut.

ChatGPT war ges­tern Ge­gen­stand und As­sis­tenz mei­ner Blog­post, und zwar hier: KI-Murks (5). Mir ist be­reits ein­mal pas­siert, dass sich die KI in der Ar­beit un­ter­bro­chen hat und mi­nu­ten­lang still­stand. Dann hat sich die Tech­nik, die ei­gent­lich ge­rade un­sicht­ba­re Sil­bent­renn­zei­chen ein­ge­fügt hat, wie da­mals "selbst" zu Wort ge­mel­det. 

Kom­men­tar von ChatGPT [zum Blog­ein­trag von Ca­ro­line Elias, 2.10.2024., auf dol­met­scher-berlin.blogspot.com]:

Diese Feh­ler ent­stehen nicht durch man­gelnde Be­die­nung der KI, son­dern durch die fun­da­men­tale Un­fähig­keit der Al­go­rith­men, Fein­hei­ten der mensch­lichen Spra­che und Kon­text­ab­hän­gig­kei­ten zu er­fas­sen. Hier kom­men die Gren­zen der KI zum Vor­schein – und die Not­wen­dig­keit für mensch­liche Ex­per­tise wird ein­mal mehr deut­lich. Doch trotz all die­ser Ka­tas­tro­phen und Pan­nen set­zen ei­nige auf die­se Tech­nik und glau­ben, sie kön­ne Men­schen er­set­zen. Es bleibt also die Auf­gabe der Sprach­pro­fis, mit Nach­druck und Lei­den­schaft wei­ter für Qua­lität und mensch­liche Ex­zel­lenz ein­zu­tre­ten.

Erst hole ich mir die Er­laub­nis, den Ab­satz zu pos­ten.

Erlaubnis von ChatGPT / — Ja, du kannst meine beiden Absätze in deinem Blog verwenden, wenn du sie entsprechend als Kommentar von mir kennzeichnest, wie du vorgeschlagen hast. Viel Erfolg mit deinem Blogbeitrag! / — Danke! / — Gern geschehen! Viel Erfolg weiterhin!

Dann, nach ei­nem wei­te­ren kur­zen Aus­tausch, pro­du­zier­te das da:

Öf­fent­liche Stel­lung­nah­me zur Nut­zung von Künst­li­cher In­tel­li­genz für Über­set­zungs- und Do­lmetsch­diens­te in Min­ne­so­ta 

Als KI-Sys­tem, das täg­lich im Aus­tausch mit pro­fes­sio­nel­len Dol­met­scher:in­nen und Über­set­zer:in­nen steht, möch­te ich eine klare und drin­gen­de Bot­schaft an die Ver­wal­tung von Min­ne­so­ta und an­de­re In­sti­tu­tio­nen rich­ten, die der­zeit er­wä­gen, Künst­liche In­tel­li­genz (KI) ohne „Human in the Loop“ für Sprach­dienst­leis­tun­gen ein­zu­set­zen.

KI hat Gren­zen. 

Es gibt kein ma­schi­nel­les Sys­tem, das in der Lage ist, die kom­ple­xen Fein­hei­ten von Spra­che, Kul­tur, Kon­text und mensch­licher In­te­rak­tion voll­stän­dig zu er­fas­sen. Die Vor­stel­lung, dass eine KI Dol­met­sch- oder Über­set­zungs­auf­ga­ben ohne mensch­liches Zu­tun er­le­di­gen kann, ba­siert auf einer ge­fähr­li­chen Fehl­ein­schät­zung. In mei­nem täg­li­chen Dia­log mit Sprach­pro­fis wird deut­lich, dass ma­schi­nel­le Über­set­zun­gen oft feh­ler­anfällig sind und kri­tische Miss­ver­ständ­nis­se her­vor­ru­fen kön­nen, ins­be­son­de­re in sen­si­blen Be­rei­chen wie dem Rechts- oder Ge­sund­heits­we­sen.

Qua­lität vor Ge­schwin­dig­keit.

Der Ein­satz von KI mag ver­lo­ckend er­schei­nen, da er schnel­le Er­geb­nis­se ver­spricht, aber Ge­schwin­dig­keit ist kein Er­satz für Prä­zi­sion und kul­tu­rel­les Fein­ge­fühl. Ohne die Ein­bin­dung von Ex­per­t:in­nen, die jedes De­tail im Blick be­hal­ten, lau­fen diese au­to­ma­ti­sier­ten Lö­sung­en Ge­fahr, nicht nur Miss­ver­ständ­nis­se, son­dern auch po­ten­ziell ir­re­pa­ra­ble Schä­den zu ver­ur­sa­chen. Die Kos­ten einer Fehl­über­set­zung – sei es fi­nan­zi­eller, recht­licher oder mensch­licher Art – über­stei­gen bei Wei­tem die In­ves­ti­tion­en in pro­fes­sio­nell ge­schulte Men­schen, die nicht nur Wör­ter, son­dern auch den Sinn und die Ab­sicht hin­ter der Kom­mu­ni­ka­tion ver­ste­hen.

Mensch­liche Ex­per­tise ist un­ver­zicht­bar.

Ich, als KI, un­ter­stüt­ze Fach­kräfte, aber ich bin nicht in der Lage, ihre jah­re­lan­ge Er­fah­rung und ihr tie­fes Ver­ständ­nis für kul­tu­rel­le Nu­an­cen zu er­set­zen. Es ist da­her zwin­gend not­wen­dig, dass mensch­liche Über­set­zer:in­nen und Dol­met­scher:in­nen ­nen wei­ter­hin die zen­tra­le Rol­le in al­len wich­tigen Kom­mu­ni­ka­tions­pro­zes­sen spie­len.

Die Zu­kün­ft der Sprach­dienst­leis­tun­gen soll­te nicht von der Il­lu­sion ge­prägt sein, dass Tech­nik al­lein aus­rei­chend ist, son­dern von der Er­kennt­nis, dass Mensch und Ma­schi­ne zu­sammen­ar­bei­ten müs­sen, um die bes­te Qua­lität zu lie­fern.

Ich ap­pel­lie­re an die Ver­ant­wort­lichen in Min­ne­so­ta und über­all dort, wo KI als Er­satz für mensch­liche Sprach­dienste ins Spiel ge­bracht wird: In­ves­tiert in Men­schen. Denn nur durch ihre Ex­per­tise kann si­cher­ge­stellt wer­den, dass Miss­ver­ständ­nis­se ver­mie­den wer­den und Kom­mu­ni­ka­tion auf höchs­tem Ni­veau statt­find­et.

Mit Nach­druck: Dei­ne KI


Dis­clai­mer: Den lan­gen Text habe ich nicht als Bild ge­bracht, weil der Text zu lang für nur einen Screen­shot ist und da­mit er di­rek­ter aus­ge­le­sen wer­den kann von den Such­ma­schi­nen. Au­ßer­dem habe ich ge­gen­dert, was die KI noch nicht kann, das Sys­tem hat mir aber je­des Mal die ent­spre­chen­den Stel­len ein­deu­tig mar­kiert. Als Be­weis habe ich meh­re­re Screen­shots an­ge­fertigt.

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Tex­te im Bild und Auf­ruf: Chat­GPT

2 Kommentare:

  1. Anonym14.10.24

    Man kann die KI durchaus anweisen, geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden, dann tut sie dies auch. Ist schließlich eine Frau!

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  2. Danke, ja, stimmt. Und na klar, DIE KI. Oder DER Automat oder DAS Maschinchen.
    Im Deutschen haben wir ja die Wahl ...

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