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Donnerstag, 25. März 2010

Le Jardin du Luxembourg

Konferenzen, Messen und Märkte sind für unsereinen Stress pur. Also geht das nur mit größtmöglicher Entspannung bei der Vorbereitung und in den Pausen. Der Frühling lockt die Menschen nach draußen - und mich mit. Zwischen den Lernen beobachte ich im Jardin du Luxembourg Spaziergänger, tobende Kinder, jungen Demoisellen, hier eine Gruppe Männer, die von weither nach Paris kamen, lernende Studenten, Verliebte, dort zwei alte Paare im Gespräch.
Im Wechsel mit Lerneinheiten: Kultur (Violinkonzert von Bach in der Sainte Chapelle, Kino), bestes Essen (le petit Vatel am Marché Saint-Germain, leider letzte Woche vor Schließung), Spaziergänge.

Und während in Berlin mein Untermieter die Blumen gießt, lasse ich es mir gut gehen ...

Natürlich muss ich, à propos Jardin du Luxembourg, dann gleich auch an Erich Kästner denken (und an mich, als ich als junges Fräulein durch den Park ging auf der Suche nach einem ruhigen Platz zum Lernen und mich irgendwie fürchtete).

Jardin du Luxembourg

Dieser Park liegt dicht beim Paradies.
Und die Blumen blühn, als wüßten sie's.
Kleine Knaben treiben große Reifen.
Kleine Mädchen tragen große Schleifen.
Was sie rufen, läßt sich schwer begreifen.
Denn die Stadt ist fremd. Und heißt Paris.

Alle Leute, auch die ernsten Herrn,
spüren hier: Die Erde ist ein Stern.
Und die Kinder haben hübsche Namen
und sind fast so schön wie auf Reklamen.
Selbst die Steinfiguren, meistens Damen,
lächelten (wenn sie nur dürften) gern.

Lärm und Jubel weht an uns vorbei.
Wie Musik. Und ist doch nur Geschrei.
Bälle hüpfen fort, weil sie erschrecken.
Ein fideles Hündchen läßt sich necken.
Kleine Neger müssen sich verstecken,
und die andern sind die Polizei.

Mütter lesen. Oder träumen sie?
Und sie fahren hoch, wenn jemand schrie.
Schlanke Fräuleins kommen auf den Wegen
und sind jung und blicken sehr verlegen
und benommen auf den Kindersegen.
Und dann fürchten sie sich irgendwie.

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Quelle: Doktor Erich Kästners lyrische Hausapotheke.
Gedichte für den Hausbedarf der Leser.

3 Kommentare:

  1. Alexander25.3.10

    Mit kleinen Unähnlichkeiten

    Paris ist schön, seine Frauen
    seine Saucen schmecken gut.
    Dem Clochard schmeckt hier sein Wein
    er schaut auf Notre-Dame
    schreibt Gedichte nebenbei.

    In Paris ist jeder ein Künstler.
    Auf dem Montmartre tummeln sie sich
    damals (Picasso) wie heute.
    Es muss das Ambiente sein
    - die Frauen, die Saucen, Fassaden -
    das sie inspiriert
    Tag und Nacht.

    Der Polizist wird liebevoll ein "flic" genannt.
    Er gibt dir gerne Auskunft.
    Gehst Du bei Rot
    drückt er schon mal zwei Augen zu
    (savoir-vivre nennen sie's)
    wie auch der Autofahrer
    der dich erwischt und Gas gibt.

    In Paris sei sicher: Er hat's nicht so gemeint und war
    - oh là là -
    bestimmt spät dran zu seinem Rendez-vous.

    Paris ist schön, seine Frauen
    seine Saucen schmecken gut.

    Kommst Du hierher, wirst Du es merken,
    und bestimmt noch mehr: kommst Du nicht.

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  2. Ja, nee, echt, Monsieur Alexandre, aha, soso, das ist ja was.

    Dazu fällt mir feu Robert Gernhardt ein:

    Paris ojaja

    Oja! Auch ich war in Parih
    Oja! Ich sah den Luver
    Oja! Ich hörte an der Sehn
    die Wifdegohle-rufer

    Oja! ich kenn die Tüllerien
    Oja! Das Schöhdepohme
    Oja! Ich ging von Notterdam
    a pjeh zum Plahs Wangdohme

    Oja! Ich war in Sackerköhr
    Oja! Auf dem Mongmatter
    Oja! Ich traf am Mongpahnass
    den Dichter Schang Poll Satter

    Oja! Ich kenne mein Parih.
    Mäh wih!

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  3. Gruß nach Paris!
    Hoffe, es geht Dir gut!
    Auf bald mal wieder ...
    Deine Dina

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