tag:blogger.com,1999:blog-14448141636788309972024-03-18T17:21:29.715+01:00Dolmetscher-Berlin<b><big>ÜBERSETZEN IST HANDWERK, DOLMETSCHEN IST MUNDWERK.</big></b>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.comBlogger3181125tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-74099026551422694032024-03-18T07:30:00.000+01:002024-03-18T07:43:38.019+01:00Bonjour ...<i>... und herzlich willkommen auf meiner Blogseite! Was Dolmetscher und Dolmetscherinnen beschäftigt, können Sie hier seit 2007 mitlesen. Das neue Jahr nimmt Fahrt auf!</i><br /><div><br /></div><div><span style="color: #cc0000;"><b>D</b></span>olmetschen bei Kongressen, für den Politikbetrieb, auf Delegationsreisen, bei administrativen Vorgängen, in der Kanzlei oder im Krankenhaus, bei Werksbesichtigungen und Hintergrundgesprächen — unsere Einsätze sind überaus vielfältig.<br /><br /></div><div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY3RjuUq0MYxWKhn-zI-p8AGyfNppeXVZzbO4Wi6suWDQ08tfZbl32BWH_lK35G2KF1uCErgF9TR17sMTLPmt_VN0nvir_-H6oy4b3W2GPIICW7Yq7LQpKqS7gnZlPKg4S5gffxm9f-Ly_HafS85Y28yQsKxgy2I_1Y5l5UX2ZX4_1PnXOo92BjmKqsJxE/s707/dolmetscher-berlin_begru%CC%88%C3%9Fung_fru%CC%88hfru%CC%88hjahr.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Grüne Jalousien, grüne Vase, Garten mit Hortensien" border="0" data-original-height="707" data-original-width="530" height="445" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY3RjuUq0MYxWKhn-zI-p8AGyfNppeXVZzbO4Wi6suWDQ08tfZbl32BWH_lK35G2KF1uCErgF9TR17sMTLPmt_VN0nvir_-H6oy4b3W2GPIICW7Yq7LQpKqS7gnZlPKg4S5gffxm9f-Ly_HafS85Y28yQsKxgy2I_1Y5l5UX2ZX4_1PnXOo92BjmKqsJxE/w334-h445/dolmetscher-berlin_begru%CC%88%C3%9Fung_fru%CC%88hfru%CC%88hjahr.jpeg" title="Grüne Jalousien, grüne Vase, Garten mit Hortensien" width="334" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Frühjahr</i></td></tr></tbody></table>Dabei übertragen wir Inhalte konsekutiv (in Sprechpausen hinein) oder simultan (nahezu zeitgleich).<br />In den letzten Jahren sind wir immer öfter auch <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2021/01/covidiary-239.html">online</a> gefragt. Da diese Übertragungsart <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2021/01/covidiary-240.html">für alle anstrengender ist</a>, kleine Monitorbilder, gestauchte und damit unnatürliche Stimmen, Rauschen oder Echos, sind diese Einheiten meistens kürzer als normale Einsätze.<br /><br />Zur Planung Ihres Dolmetschbedarfs erreichen Sie uns bequem per Mail an <span style="background-color: #fcff01;">info@adazylla.de</span>.<br /><br /><b>Es gib</b>t <b>keine Bürosprechstunden</b>! <br /> <br />Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<b><br /><br /><br />Bitte beachten: Kreative Texte übertrage ich selbst nur ins Deutsche; andere Sprachen deckt unser Netzwerk ab. Dokumente bearbeiten Kollegin und Kollege außerhalb Berlins (im Postverkehr).<br /></b><p>
Da wir nicht nur
Spracharbeiterinnen und Spracharbeiter sind, sondern auch Menschen, die
beobachten und Ihre Epoche dokumentieren, finden Sie auf
den folgenden Seiten mein mitunter subjektiv geprägtes Arbeitstagebuch.<br />
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<b> </b><br />
<b>Foto: </b>C.E.</p></div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-76564902445677861602024-03-14T10:52:00.007+01:002024-03-15T12:16:28.382+01:00Sprachenlernen (6)<i>Wie Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen arbeiten, aber auch Übersetzer und Dolmetscher, erfahren Sie seit 2007 in diesem digitalen Tagebuch aus der Arbeitswelt, das seit 2007 besteht. Ich bin als Deutsch-Muttersprachlerin mit Zweitsprache Französisch Teil eines internationalen Netzwerks. Die Bürokollegin übersetzt ins Englische. Heute geht es weiter mit der Reihe zum Zweitspracherwerb.</i><br /><div><i><br /></i></div><div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKWMqKB9jPm6csLaQfCEiGyeeJirLxvNO-EcNiMawNpf0twCKTyFP-989TejKulcX_pO_3Doo2ZET42140YqGWMqTsMJ1NQWAM0PsXIYKU0p2ofGdu_eviReJGHR9-v7DllX3qFPaV9D1bTp2KIOIoZLUKmFqCMRFr8zes0YFZozUjcXdaeyqDOEJxQ3H6/s950/240412_dolmetscher-berlin_animals.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Spielzeug: Elefanten unterschiedlicher "Bauarten", Giraffen, ein Panda" border="0" data-original-height="713" data-original-width="950" height="349" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKWMqKB9jPm6csLaQfCEiGyeeJirLxvNO-EcNiMawNpf0twCKTyFP-989TejKulcX_pO_3Doo2ZET42140YqGWMqTsMJ1NQWAM0PsXIYKU0p2ofGdu_eviReJGHR9-v7DllX3qFPaV9D1bTp2KIOIoZLUKmFqCMRFr8zes0YFZozUjcXdaeyqDOEJxQ3H6/w465-h349/240412_dolmetscher-berlin_animals.jpeg" title="Spielzeug: Elefanten unterschiedlicher "Bauarten", Giraffen, ein Panda" width="465" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Der Tiger ist grad in London zum Tee!</i></td></tr></tbody></table><b><span style="color: #cc0000;">D</span></b>ie Fräuleins, was meine Nichten sind, sehen mich monatlich etwa fünf Tage, wenn ich meine Mutter pflege. Wir sind Nachbarinnen und sprechen uns morgens kurz beim Aufbruch in den Kindergarten und die Kita, dann meistens nochmal am Nachmittag. Ich darf ihnen erste Wörter der Weltsprachen Französisch und Englisch schenken.</div><div><br />Los geht's mit Begrüßungen und Verabschiedungen in den anderen Sprachen und mit ersten einfachen Aufforderungen. Das nächste "Kapitel" ist in Vorbereitung. Neben meinem Arbeitstisch in der Wohnung meiner Mutter steht es eine Spielzeugkiste mit Bauklötzen und Tieren. Wir spielen zusammen und freuen uns an den vielen Tierbezeichnungen, die auf Englisch und Französisch die gleichen Wörter sind, die nur ein wenig anders klingen: ein Elefant, <i>un éléphant, an elephant </i>usw.<br /><br />Im Alltag, beim Spazierengehen und Essen sammeln wir dann weiter Begriffe aus den beiden Sprachen, die im Deutschen alltäglicher Wortschatz sind, so ganz <i>en passant</i>. <br /><br />Das Ganze dauert nicht lange, die Nichtchen sind zwei und fünf. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.<br /><br />
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<br /><b>Foto:</b> C.E.</div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-10029268768188953562024-03-13T00:00:00.047+01:002024-03-13T11:53:06.287+01:00Flaschenhals<div><i>Bonjour, guten Tag & hello! Der Arbeitsalltag von Spracharbeiter:innen ist Gegenstand des Weblogs. Meine Sprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Wie Dolmetscherinnen und Dolmetscher arbeiten, beschreibe ich hier seit 2007. Heute denke ich weiter über unseren Markt nach. (Vorgängertext hier: <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2024/03/warten-auf-den-saisonstart.html">klick</a>!)<br /><br /></i><b><span style="color: #cc0000;">D</span></b>er Flaschenhals ist ein klares Bild, das leider einen sehr großen Teil des Agenturmarkts in der Sprachbranche abbildet. Die wenigen guten Agenturen sind meist extrem spezialisiert, auf technische, juristische oder medizinische Übersetzungen und dabei auf wenige Sprachen zum Beispiel. Die anderen, die mit viel Geld mit Slogans wie "alle Themen, alle Weltsprachen, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr erreichbar" werben, stellen für uns Vollprofis nicht selten ein Problem dar.<br /><br /><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7KW7_O_LHKYly4v2X1BkhAM5oGl0i8igM-jEheLbWCMkiWxzGpHNpuz-bYRugCCEtgmL_hJ_CAhetYbCwG_rsIneev7H93EE2ujNhZyEYmE99W-mmHGg3ifW9w0UslVjRb5abiN_UGkr8kq8COV35MuTuZ6w9j5OXxQG_xJIESF7Mz4ZWo3K7V30vof0C/s630/DALL%C2%B7E%202024-03_Give%20me%20an%20oil%20painting%20in%20the%20style%20of%20the%20early%20Henri%20Matisse%20with%20a%20bottle%20and%20a%20narrow%20neck_banknotes%20on%20the%20table_coins%20in%20the%20bottle.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="630" data-original-width="630" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7KW7_O_LHKYly4v2X1BkhAM5oGl0i8igM-jEheLbWCMkiWxzGpHNpuz-bYRugCCEtgmL_hJ_CAhetYbCwG_rsIneev7H93EE2ujNhZyEYmE99W-mmHGg3ifW9w0UslVjRb5abiN_UGkr8kq8COV35MuTuZ6w9j5OXxQG_xJIESF7Mz4ZWo3K7V30vof0C/w400-h400/DALL%C2%B7E%202024-03_Give%20me%20an%20oil%20painting%20in%20the%20style%20of%20the%20early%20Henri%20Matisse%20with%20a%20bottle%20and%20a%20narrow%20neck_banknotes%20on%20the%20table_coins%20in%20the%20bottle.jpeg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Banknoten auf dem Tisch, Münzen in der Flasche</i><br /></td></tr></tbody></table>Eine bei einem Kolleg:innenstammtisch kennengelernte junge Hochschulabsolventin ist aufgrund der Multikrisen bei einer Agentur gelandet, wo sie als Vermittlerin fungiert. Sie ist also ständig auf der Suche nach Übersetzer:innen und Dolmetscher:innen. <br /><br />Doch sie leidet unter einem nicht zu verachtenden "Detail": Die Vergütung, die sie im Namen der Firma den Subunternehmer:innen für hochqualifizierte Arbeit anbieten darf, liegt im Bereich der sprichwörtlichen "Peanuts". <br /><br /></div><div style="text-align: center;"><b>Problem Billig-Agenturen </b><br /></div><div><br />Die junge Frau ist immerhin vom Fach. Oft sind die Vermittler:innen fachfremd, nicht selten sogar ohne profunde Berufsausbildung, was gerne im Büromanagement anfängt. (Zu oft landen Anfragen per Rundumaussendung in meiner Mailbox; dabei sind alle Empfänger:innen namentlich aufgeführt, Dutzende Spracharbeiter:innen, mit allgemein gehaltener Anrede; eine Mail, die zu versenden nicht viel Zeit in Anspruch genommen haben kann.)<br /><br />
Der Zufall wollte, dass ich die junge Frau, die mir beim Stammtisch gegenübersaß, bereits durch Anfragen in meiner Mailbox kannte: "Dolmetscher:in gesucht ..." und dann so ein Winzhonorar. Ihre Nachfragemails hatten einen immer verzweifelteren Grundton. Auch auf verschiedenen Plattformen war sie mir aufgefallen.<br /><br /></div><div style="text-align: center;"><b>Keine Nachwuchspflege</b><br /></div><div><br />Einmal hat sie mich sogar angerufen. Ich fragte nach, was denn aus dem kleinen Stamm von Mitarbeitenden der Firma geworden sei. Antwort: "Das Team ist im Umbruch, etliche Kolleginnen sind umgestiegen in andere Berufe oder in die Familienzeit, das mit den Neuzugänge hat nicht so geklappt wie erhofft."<br /><br />Ich erlaubte mir einen Verweis auf den Preis. Darauf die junge Frau: "Die Budgets sind fest, das Mutterhaus hat sie ausgehandelt. Mit Sprachdienstleistung ist nicht viel Geld zu verdienen." <br /><br />Damit meinte sie die Perspektive der Übersetzer:innen und Dolmetscher:innen. Allzu gerne hätte ich widersprochen. Die junge Frau hätte nicht antworten können, sie sitzt im Großraumbüro dieser "Agenturkette", die ähnlich wie mancher Sandwichladen als Kette im Franchising funktioniert. (Andere Agenturen haben echte Filialunternehmen.)<br /></div><div style="text-align: center;"><b>Große Margen<br /></b></div><div><br /><div>Meistens liegt das Problem bei der Akquise, wo Kunden gelegentlich auch Fantasiepreise angeboten werden, um den Wettbewerb mit uns Freiberufle:rinnen zu gewinnen, sowie am Flaschenhals mit seinen Extrakosten: Werbemaßnahmen, Renommieradresse, teure Messestände, medial sichtbare "Charity-Einsätze" und dergleichen mehr. <br /><br />Welche Summen da zugleich im Umlauf sein können, wurde Mitte der Zehner Jahre offensichtlich, als sich in den USA das Gründerehepaar einer Riesenagentur in einem dornigen, von Journalisten begleiteten Rosenkrieg scheiden ließ: Es ging um Luxuswohnungen in New York mit Park blick und bestdotierte Aktienpakete, alles durch die Agentur und ihre um die hundert Büros weltweit finanziert.</div><div> </div><div></div><div><div style="text-align: center;"><b>Wettbewerbsverzerrung durch Coronahilfen<br /></b></div><div class="min-h-[20px] text-message flex flex-col items-start gap-3 whitespace-pre-wrap break-words [.text-message+&]:mt-5 overflow-x-auto" data-message-author-role="assistant" data-message-id="7df6c5fb-689e-4cec-88a4-dfc8e89a5a7f"><div class="markdown prose w-full break-words dark:prose-invert dark"><p>Aus einer anderen Quelle habe ich später das erfahren: Die deutschen Sprachdienstleistungsfirmen haben als GmbHs in der Coronazeit oft sehr hohe Staatshilfen bekommen (anders als wir Freiberufler:innen). Viele computeraffine junge Menschen im Studium suchten damals plötzlich einen Job im Homeoffice, so wurden ganze Branchenverzeichnisse abtelefoniert und Kunden mit Erstkundenrabatten gelockt, die unanständig hoch waren. <br /><br />Ähnliche Rabatte gab es dann für den Zweit- oder Drittauftrag, wenn ein Rahmenvertrag für ein Dutzend Termine unterzeichnet wurde. Lediglich für die Ersteinsätze wurden hochqualifizierte Freiberufler:innen verpflichtet, mit Preisabschlägen, zu denen sie nur deshalb bereit waren, weil ihnen pandemiebedingt die Arbeit weggebrochen war und ... siehe oben.<br /></p><p style="text-align: center;"><b>Preiswert</b><br /></p></div></div></div><div>Dabei ist wichtig zu wissen, dass hochqualifizierte Dienstleister:innen außerhalb existenzieller Krisen nicht zu lächerlich niedrigen Honoraren arbeiten. Eine angemessene Vergütung unserer Arbeit ist nicht nur gerechtfertigt, sondern einfach notwendig für manchmal tagelange Vorbereitung. <br /><br />Qualität braucht Zeit, auch in der beruflichen, oft entbehrungsreichen Entwicklung von uns Sprachprofis mit langen Studien- und Auslandsjahren. Das Ergebnis ist nicht billig oder "preiswert", sondern schlicht seinen Preis wert.</div><div><br /></div><div>______________________________
<b><br />Illustration: </b>Dall:e (bringt wieder Pseudo-<br />Matisse hervor)<b><br /></b></div></div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-79869295425535807642024-03-12T00:00:00.047+01:002024-03-12T10:07:14.834+01:00Warten auf den Saisonstart
<i>Wie Dolmetscherinnen und Dolmetscherinnen arbeiten, können Sie hier seit 2007 erfahren, im ersten deutschen Blog aus dem Inneren der Dolmetschkabine. Meine Muttersprache ist Deutsch, ich arbeite überwiegend mit Französisch und Englisch, die Bürokollegin übersetzt in die englische Sprache. Die Pandemie hat auch unsere Branche durcheinandergebracht.</i><br /><br /><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiM8VnRROiyurbM08XI7WYDIwkt88w2vFUW_zCygN4XXOEKPuahrHu8VZfVB2gBO0O9IhSP16n1t6n__nHWYZlyEQd0a485rM-QdwwE-ihvCV3qWva20qC55etk1IrCWZI2MwbxsT6JsLU0l92Lhxf5fhwcnaA1p9UUPkHsVrmT8HGeUsqknQEh6un7FLdQ/s2016/181019_dolmetscher-berlin_im_soho_house_3.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Mikrofon, Kopfhörer, Computer, Papier" border="0" data-original-height="1512" data-original-width="2016" height="286" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiM8VnRROiyurbM08XI7WYDIwkt88w2vFUW_zCygN4XXOEKPuahrHu8VZfVB2gBO0O9IhSP16n1t6n__nHWYZlyEQd0a485rM-QdwwE-ihvCV3qWva20qC55etk1IrCWZI2MwbxsT6JsLU0l92Lhxf5fhwcnaA1p9UUPkHsVrmT8HGeUsqknQEh6un7FLdQ/w382-h286/181019_dolmetscher-berlin_im_soho_house_3.jpg" title="Mikrofon, Kopfhörer, Computer, Papier" width="382" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Vor dem Konsekutiveinsatz</i></td></tr></tbody></table><span style="color: #cc0000;"><b>V</b></span>or jedem Einsatz steht die Buchung. Normalerweise wüssten wir jetzt schon, was wir von jetzt an bis Anfang Juli arbeiten würden, auch erste Herbsttermine wären fest vereinbart. Dabei hätten wir in der Saison im Schnitt zwei Einsätze pro Woche. Derzeit stehen zwei Einsätze fürs gesamten Frühjahr fest. Die Termine kommen immer spontaner rein. <br />Das ist ein <i>Déjà vu</i>. <br /><br /><p></p><div style="text-align: center;"><b>Späte Buchungen</b></div><br />Die Hauptsaison des Konferenzwesens teilt sich in die Frühjahr-/Frühsommerwochen und den Herbst auf. Schon in den letzten Coronajahren wurden die Buchungen dazu immer schleppender. Die Kundschaft hatte Angst vor einem Aufflammen der Pandemie. Inzwischen buchen nur noch die Ministerien und Forschungseinrichtungen mit monatelangem Vorlauf.<br /><br />Erschwerend kommt eine massive Zunahme der Anfragen von Agenturen hinzu. Um mit einer weitverbreiteten, aber irrtümlichen Annahme aufzuräumen: Agenturen haben KEINE festangestellten Spracharbeiter:innen im Angebot, sie suchen auf dem freien Markt, wer den Einsatz möglichst günstig übernimmt, also Subunternehmertum wie auf dem Bau.<br /><br /><div style="text-align: center;"><b>Inakzeptable Honorare</b></div><p></p><p>Daher ist Dumping an der Tagesordnung. Agentur A bietet mir für drei Stunden Simultandolmetschen via Internet, was anstrengender ist als vor Ort, den stolzen Satz von 350 Euro an. Kunde: Ein Konzern, der vermutlich etwas um die 900 Euro bezahlen darf. Ohne mich.</p><p>Dann Agentur B, eine komplexe technische Sache irgendwo in Brandenburg. Fahrzeit je Strecke: ab zwei Stunden. Vor Ort: ebenfalls zwei Stunden, die Arbeit wäre insgesamt in drei Sprachen zu leisten. Angebot der Agentur: 375 Euro pro Nase, Fahrt zu viert im PKW, am Steuer: der Praktikant, Abfahrtzeit: sechs Uhr in der Früh in Mitte, Rückkehr acht bis zwölf Stunden später, z.T. zusammen mit dem Technikdienstleister, weil der Moderator prioritär im Praktikantenauto mitfahren darf.<br /><br />Auch diese Firma wird den Einsatz teuer anbieten, dazu nicht unerhebliche Kosten für Transfer, Bahnreise 1. Klasse, Hotel und Verpflegung berechnen. Der vorbereitungsintensive Einsatz hätte mich am Tag selbst inklusive Fahrtzeiten acht Stunden gekostet, dazu zwei Tage Vorbereitung, ergibt 125 Euro pro Tag. So viel bekommt in der Regel auch eine Komparsin/ein Komparse beim Film, wofür niemand studieren muss.</p><p style="text-align: center;"><b>Grassierendes Agenturunwesen</b></p><p>Agenturen arbeiten wie Makler. Manche sind seriös und
nehmen ähnliche Margen wie Schauspielagenturen, also 14 bis 18 Prozent. Viele andere langen jedoch, weil wir es mit einer unregulierten Branche zu tun haben, mit ganz anderen Sätzen zu und schlagen noch Nebenkosten auf, die es manchmal gar nicht gibt, siehe das Reisenebenkostenbeispiel oben.<br /></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpxQSA3NI10s3B0QCpkCxrLnv8VFuzg40Y0It7nMkwkdjIcfRR1XHx_s4HgZ-1RMFP0QyHfRE_2QFpgn4tNpAgCxtLZuSwBNWCOjw2wmaJB0e6d6M5YKHTVYob1gYaZeYEJMeLuoNNi1GQJrgo6Wq4drZfFY6JvzNuERCwjHteRQ-FsduvVfObT63Tn3tM/s900/110922_dolmetscher-berlin_blogspot_im_auswaertigen_amt_01.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Dolmetscherkabine mit Blick in den Raum, besonders: Messer und Gabel. Wir dolmetschen ein Arbeitsessen an einem langen Arbeitstag." border="0" data-original-height="675" data-original-width="900" height="285" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpxQSA3NI10s3B0QCpkCxrLnv8VFuzg40Y0It7nMkwkdjIcfRR1XHx_s4HgZ-1RMFP0QyHfRE_2QFpgn4tNpAgCxtLZuSwBNWCOjw2wmaJB0e6d6M5YKHTVYob1gYaZeYEJMeLuoNNi1GQJrgo6Wq4drZfFY6JvzNuERCwjHteRQ-FsduvVfObT63Tn3tM/w380-h285/110922_dolmetscher-berlin_blogspot_im_auswaertigen_amt_01.jpg" title="Dolmetscherkabine mit Blick in den Raum, besonders: Messer und Gabel. Wir dolmetschen ein Arbeitsessen an einem langen Arbeitstag." width="380" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Simultaneinsatz im Auswärtigen Amt</i></td></tr></tbody></table>Schauspieler:innen kennen das Problem nicht. Gemäß § 301 des Sozialgesetzbuchs (III / Arbeitsförderung) ist sogar in Deutschland verboten, "bei der Vermittlung von Künstlern in ein Arbeitsverhältnis mehr als 18 % Provision (bei der Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis bis sieben Tage), bzw. 14 % (bei der Vermittlung mit einer Dauer von mehr als zwölf Monaten) abzuführen."<br /><br /><p></p><p style="text-align: center;"><b>Fehlende Gesetze</b></p><p>Alle klagen über die sprichwörtliche Überregulierung unserer Arbeitswelt. Im Dolmetschbüro sehen wir das auch. Zugleich spüren wir, was passiert, wenn es wie in unserer Branche keine Regelungen gibt. Die Gesetzeslücke müssen wir Dolmetscher:innen teuer bezahlen. Wären wir Berufssportler:innen würde uns das Bundesministerium für Arbeit und Soziales per Rechtsverordnung besser schützen. Auch hier darf die Gebühr für die Vermittlung maximal 14 % des Entgelts betragen.<br /></p><p>Moment, was sollen wir eigentlich anders sein als Künstler:innen mit sportlichen Qualitäten?<br /><br />(Morgen mehr dazu.)</p><p>______________________________<br /><b>Foto: </b>C.E. (Archiv)</p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-30578093015031113372024-03-11T00:00:00.001+01:002024-03-11T11:20:40.749+01:00Montagsschreibtisch (33)<i>Bonjour, hier bloggt eine Linguistin. Ich arbeite mit den folgenden Sprachen: Deutsch (Muttersprache), Englisch, Französisch, Film. Die Bürokollegin übersetzt ins Englische. Die Weltlage beschäftigt und belastet mich sehr. Was steht an?</i><div><i><br /></i></div><div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvAOqxeb9NuvXwIBxnaAoBdolNnA6tQvODuC8A9fK8EXa5Lu79uY9N86CGq-MJSZNmHxIUkS84BY3UODwtPmcVqpr2u5MmmM3EzysihiYVG5rkjo5_OgV7E5SbiHSsyLih2K77tzxsf3yM/s893/201207_dolmetscher-berlin_schreibtisch.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Sekretärdetails: Stifte, Locher, Schubladen" border="0" data-original-height="893" data-original-width="670" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvAOqxeb9NuvXwIBxnaAoBdolNnA6tQvODuC8A9fK8EXa5Lu79uY9N86CGq-MJSZNmHxIUkS84BY3UODwtPmcVqpr2u5MmmM3EzysihiYVG5rkjo5_OgV7E5SbiHSsyLih2K77tzxsf3yM/w300-h400/201207_dolmetscher-berlin_schreibtisch.jpg" title="Sekretärdetails: Stifte, Locher, Schubladen" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Zwischendurch war's sonnig</i><br /></td></tr></tbody></table><b><span style="color: #cc0000;">H</span></b>eute ist wieder besonders von Bedeutung, zwischen "dringend" und "wichtig" zu unterscheiden.<p><u>Auf dem Schreibtisch:</u><br />⊗ Kriegsvokabular lernen (zu meinem Leidwesen). Bei jedem Begriff, den ich raussuche, habe ich Erzählungen von Angehörigen und Zeitzeugen im Kopf, immer betreffen diese die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />⊗ Übersetzung eines Artikels zur Ukraine<br />⊗ Wachstum dank industrieller Schwerpunkte, Lexik anlegen<br />⊗ Vorbereitung eines privaten Dolmetschtermins, eine heikle Familiensache<br />⊗ <i>Last but not least:</i> Kostenvoranschläge für die Frühjahrssaison schreiben<br /><br />Und grundsätzlich immer von Bedeutung:<br />⊗ Resilienz erhöhen: Yoga, Meditation, Spaziergänge, Literatur, Kochen. Als Ex-Journalistin verfolge ich regelmäßig die Weltnachrichten, als Dolmetscherin muss ich<i> à jour </i>bleiben. Aber es ist wichtig, sich selbst Grenzen zu setzen.<br /></p><p>______________________________<br /><b>Foto: </b>C.E.</p></div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-56841631718312577332024-03-08T00:30:00.002+01:002024-03-08T20:11:09.506+01:00Kämpferischer Frauentagsgruß<p><i>Hello, bonjour, guten Tag! Einblicke in das Leben einer
Spracharbeiterin können Sie hier erhalten. Wie Dolmetscher und Dolmetscherinnen leben, beschreibe ich hier seit 2007. Dolmetschen, mündlich, und die schriftliche Entsprechung, das Übersetzen, sind Berufe, die in der überwiegenden Mehrzahl von Frauen ausgeübt werden.</i></p><p><b><span style="color: #cc0000;">E</span></b>s ist schäbig, dass wir Frauen noch immer dafür kämpfen müssen, gleiche Rechte nicht nur auf dem Papier zu bekommen, sondern sie ganz alltäglich zu erleben. Dem geht Anerkennung voraus, Anerkennung für die Leistungen, aber auch die selbstverständliche, anerkennende Akzeptanz des Andersseins. Dazu gehört auch, dass Frauen verglichen mit Männereinkommen nicht mehr die ersten 66 Tage des Jahres ohne Bezahlung arbeiten müssen. 2022 und 23 war der <a href="https://www.equalpayday.de/"><i>Equal Pay Day</i></a> am 7. März, dieses Jahr SCHON am 6. März ... aber nicht etwa deshalb, weil sich die Einkommenslage von uns Frauen verbessert hätte, nein, wir haben schlicht und ergreifend ein Schaltjahr!<br /></p><p>Und sogar bei uns eigentlich ganz gut bezahlten Dolmetscher:innen gibt es die Fälle, dass die wenigen Männer im Team besser bezahlt werden als die Frauen. "Besser verhandelt", sagen dann etliche achselzuckend. Dass oft versucht wird, Frauen im Preis zu drücken, ist schäbig, aber auch Sätze wie: "Er hat ja eine Familie zu ernähren" sind noch nicht ausgestorben. Dass vielleicht eine Kollegin ihre kleine Familie ernährt, scheint noch immer nicht selbstverständlich gesehen zu werden.</p><p>Ein echter Skandal in diesem Zusammenhang sind die ausbeuterischen Honorarsätze, die allzuoft in den Bereichen Kunst, Kultur und Kino (Untertitel) aufgerufen werden. Hier arbeiten gefühlt zu 95 Prozent Frauen. Auch hier das gleiche Kalkül: "Die sind ja durch den Gatten versorgt!" Verschärfend muss ich hier die mangelnde Solidarität eben jener versorgter Frauen erwähnen, die diese Beschäftigung für ihr Ego oder das Angeben auf Cocktailparties brauchen! Hört auf damit! Wer sich mit Peanuts abspeisen lässt, darf sich nicht darüber beklagen, weniger Respekt zu erfahren als Äffchen im Zoo.<br /></p><p>Wir Frauen möchten keine Blumensträuße und Grußpostkarten zum 8. März, verbunden mit irgendwelchen leeren Worten, sondern nachhaltige Änderungen ohne viel Gewese. Am liebsten würde ich diesen Tag (eines Tages) vergessen dürfen, weil das Miteinander der Geschlechter endlich selbstverständlich geworden sein wird.</p><p>Und abscheulich: Gewalt gegen Frauen und Kinder als "Kriegshandlung" wie in Israel und in der Ukraine löst selten einen kollektiven Aufschrei aus. Die Lage der Frauen in Afghanistan, denen fast überall Bildung, medizinische, gesellschaftliche Teilhabe verweigert wird, schon vergessen nach dem Ende der langen Afghanistan-Mission?<br /><br />Wie können solche (und andere) Verbrechen und Vergehen gegen die Menschenrechte schneller und effektiver geahndet werden? <br /></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEiu8zV6r4BRcuE2SmtZnD3wuVnixlHFQxyq8mxCXhv2qHAcByMf8x0G6tpVzqRoZINQuDy0eXHzmwPA3Nrdgo5_m5FEpj5HvYK_QafjBzWqkopueF4qFbaPMT8IS7IjQ0OukO3RVGBULqB2Iab9e0FiSekVj1y2dwq53a5fVZUJ7uPXQnzm2WP3cqidtg=s1279" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Journée de la femme, c’est le 8 mars! Et le reste de l’année ?" border="0" data-original-height="964" data-original-width="1279" height="482" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEiu8zV6r4BRcuE2SmtZnD3wuVnixlHFQxyq8mxCXhv2qHAcByMf8x0G6tpVzqRoZINQuDy0eXHzmwPA3Nrdgo5_m5FEpj5HvYK_QafjBzWqkopueF4qFbaPMT8IS7IjQ0OukO3RVGBULqB2Iab9e0FiSekVj1y2dwq53a5fVZUJ7uPXQnzm2WP3cqidtg=w640-h482" title="Journée de la femme, c’est le 8 mars! Et le reste de l’année ?" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Frauentag, 8. März ... und was ist mit dem Rest des Jahres?</i></td></tr></tbody></table><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><p>______________________________
<b><br />Foto: </b>Netzfund<b><br /></b></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-30637711101074259992024-03-07T00:00:00.005+01:002024-03-08T08:13:31.689+01:00Zirkuläre Migration<div><i>Hallo auf den Seiten eines Blogs aus der Welt der Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Was und wie wir auf Konferenzen und im eigenen Büro beim Übersetzen erleben und wie wir arbeiten ist im 18. Jahr Gegenstand von "Dolmetscher Berlin". Meinen Beruf übe ich mit viel Leidenschaft aus. Wirklich leidvoll ist nur manche kulturelle Entwicklung.</i><br /><br /><span style="color: #cc0000;"><b>D</b></span>ieser Eintrag hier ist lange überfällig. Wir müssen über Salah reden. Salah heißt vielleicht nicht Salah, aber es gibt ihn. Er ist heute Schulbezirksleiter und Ko-Direktor eines französischen Gymnasiums in Nordafrika. Neulich schickt er schöne Fotos die zeigen, wie ihm die Republik Frankreich einen Verdienstorden verliehen hat. Herzlichen Glückwunsch!</div><div><br /></div><div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7s5mOwvvRFeU2hXTr47g81skq7HTZjzozg9QTF-rdLGAl8M0Q6JPSZIIF5318ZaS5cF0uG9SxnyME9JpqNZ0-DwW6bQI8SG5xhPvy779_OyS4WzDmb_TZ0Sy_BtBvnXJ4nuYBCdIYM19te2BZwXmGVvCeqlRl_ZlhqwVOa6aTBKD5vZO1gIYcsR2LXw/s2100/221107_caroline_elias_als_studentin.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Portraits der Autorin (Automatenbilder, s/w)" border="0" data-original-height="1018" data-original-width="2100" height="244" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7s5mOwvvRFeU2hXTr47g81skq7HTZjzozg9QTF-rdLGAl8M0Q6JPSZIIF5318ZaS5cF0uG9SxnyME9JpqNZ0-DwW6bQI8SG5xhPvy779_OyS4WzDmb_TZ0Sy_BtBvnXJ4nuYBCdIYM19te2BZwXmGVvCeqlRl_ZlhqwVOa6aTBKD5vZO1gIYcsR2LXw/w504-h244/221107_caroline_elias_als_studentin.jpeg" title="Portraits der Autorin (Automatenbilder, s/w)" width="504" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Die Autorin dieser Zeiten in der Zeit ihres Studiums in Paris</i></td></tr></tbody></table>Ich habe ihn im Studium kennengelernt, damals, in Paris, als ich als Westdeutsche mit ostdeutschen Wurzeln in Paris studiert habe. Springen wir gemeinsam zurück in diese Zeit.</div><div><br /></div><div>Salah ist dunkelhaarig, mittelgroß, hat viel Humor und gewitzte Augen. Seine Mutter war Köchin, sein Vater Busfahrer. Er war gut in der Schule, hat dann Französisch und Latein studiert, kam mit Stipendium nach Frankreich, wo er in den Semesterferien schon regelmäßig in Hotels an der Nachtrezeption gearbeitet hatte.</div><div><br /></div><div>Als sein Stipendium in Frankreich ausgelaufen ist, blieb er, kehrte nachts ins Hotel zurück und studierte tags mit uns weiter. Das war insofern bedeutsam, als dass wir anderen ihn ab und zu nach dem Kino im Hotel besucht haben und ihm die Filme erzählen mussten. Wir hatten immer etwas zum Trinken dabei, Salah brachte Gläser und bevor es richtig spät wurde, waren wir wieder weg. Salah bekam noch anderen Kinofilmerzählbesuch und war immer bestens informiert. Ob er es geschafft hatte, die Filme in den Nachmittagsvorstellungen noch ansehen zu gehen, habe ich mich nie zu fragen getraut.</div><div><br /></div><div>Dann ist da noch Gunnar. Gunnar heißt vielleicht gar nicht Gunnar, aber es gibt ihn. Er wurde in einem skandinavischen Land geboren, ist groß, blond mit stahlblauen Augen und hat damals ständig Grundsatzfragen zum Leben und zur Liebe gestellt. Gunnar ging wohl nur mir zuliebe ins Kino. Salah und Gunnar sprachen sehr freundlich miteinander. Dass sie sich beide um mich als Frau bemühten, habe ich erst später gemerkt. In meinen ersten Studienjahren war ich noch nicht so weit.</div><div><br /></div><div>Gunnar hatte im Erststudium Naturwissenschaften studiert und wurde Fachübersetzer für naturwissenschaftliche Themen, irgendwann bekam er einen Ruf an die Uni. Auch er hat einen sozialen Aufstieg hingelegt: seine Mutter war alleinerziehende Grundschullehrerin, der Vater früh verstorben. Gunnar blieb auch länger in Frankreich, promovierte, war als Stadtführer tätig. Über ihn bekam ich meine ersten Jobs als Reiseleiterin. </div><div><br /></div><div>Für beide, Salah wie Gunnar, waren die Parisjahre prägend (auch wenn sie ihr Leben ohne eine Deutsche aus Frankreich an der Seite fortführen mussten). Beide kennen die Sprache bis in ihre Verästelung hinein, kennen kulturelle Unterschiede, übertragen Inhalte und Verhaltensweisen, sind Kulturmittler. Beide haben viel Kompetenz mit in ihr Land zurückgebracht und sind Mediatoren geworden. Das gilt ja für uns drei.</div><div><br /></div><div>Während ich nicht Journalistin blieb, sondern Dolmetscherin wurde, geben Salah und Gunnar seit Jahren ihr Wissen weiter, bilden aus und fort — und sorgen dafür, dass das Wissen in der MENA-Region und in Skandinavien weitergereicht werden kann, zum Beispiel an Menschen, die im Bereich der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit tätig sind, legen Grundlagen für neue Salahs und Gunnars dieser Welt, auf dass diese künftig auch ihre zwei, drei und mehr Jahre in Frankreich (und andere anderswo) verbringen können.</div><div><br /></div><div>Aber stimmt die letzte Aussage? Gibt es genügend Stipendien? Dürfen Kinder aus der Migration länger bleiben, wenn das Stipendium ausgelaufen ist und sie ihr <i>bain culturel et linguistique,</i> ihr Bad in der Kultur und Sprache des Gastlandes, noch verlängern müssen, um wirklich sehr gut werden zu können? Wann setzte diese Veränderung ein? War es schleichend oder gibt es Stichdaten?</div><div><br /></div><div>Der <i>Homo sapiens sapiens</i> ist deshalb ein Wissender, weil er reist und lernt. Irgendwann hat die Festung Europas ihre Mauern hochgezogen und lässt nun kaum noch Salahs zu, vor allem jene nicht, die ohne Stipendium hier sind. Früher war das normal: zirkuläre Migration, Wanderungsbewegungen auf Dauer. Stattdessen Vorurteile und böse Worte. Für einen Teil dieser Menschen aus der Gegend wurde nach 2015 in Deutschland das böse "Nafri" erfunden, Nordafrikaner. Salah, Gunnar und ich haben uns Ende des 20. Jahrhunderts für drei bis sechs Jahre eine neue Heimat gesucht und sind dann, zum Nutzen des Gast- UND des Herkunftslandes, in die alte Heimat zurückgekehrt.</div><div><br /></div><div>Die Gunnars von heute und morgen haben keine Probleme, solange es Stipendien für sie gibt. Aber durch unsere Abschottungspolitik nehmen wir den anderen, Menschen aus südlichen Herkunftsländern, viele Chancen. Und wir entziehen auch unseren eigenen Ländern damit viele Chancen und stellen sogar Probleme her, die es früher nicht gab. Menschen, die aus diesen Gegenden einmal hier sind, trauen sich oft gar nicht zurückzukehren, da ihnen im Falle eines Misserfolgs die Rückkehr verbaut ist. Und ja, es gibt auch heute noch eine Bildungsmobilität, das ist überwiegend jene, die ich früher als DAAD- und später als Erasmusstipendiaten getroffen habe, da war ich schon Dozentin an der Uni. Viele der Studierenden kamen mindestens aus der mittleren Mittelschicht und hätten die Stipendien gar nicht gebraucht. Die Auswahlkommissionen erkannten nur Leute ihres Schlags und ihrer Herkunft. (Sprichwörtlich war die DAAD-Stipendiatin, der die Eltern einen Kleinwagen vor die Tür stellten: "Da ja der Staat dieses Jahr für dich zahlt, wollten wir mit dem gesparten Geld dir eine kleine Freude machen.")</div><div><br /></div><div>Ohne Stipendium müssen Eltern aus Nicht-EU-Staaten heute eine hohe Summe auf einem Konto hinterlegen, von dem sich hierzulande bequem ein Jahr oder länger leben lässt. Das kann nicht jede(r). Die Salahs und Gunnars, die heute hier studieren, stammen aus anderen Verhältnissen als "meine" Herren. Sie werden künftig ihren Studierenden implizit andere Dinge mitgeben, als es frühere Kinder aus einfacheren Verhältnissen können. </div><div><br /></div><div>Sozial gesehen, aber auch was den Austausch des Wissens und die Grundlagen für weitere enge Zusammenarbeit angeht, sind wir zurückgefallen.</div><div><br /></div><div> </div><div><u><b>Fußnote</b></u></div><div>Das Wort "Stadtführer" ist ein westdeutscher Begriff, auf Ostdeutsch hieß das "Stadtbilderklärer". Und diese Zeilen hat ein "Akademikerkind" verfasst, der in die Wiege gelegt wurde, Dinge unter sozialen und soziologischen, historischen und kulturellen Aspekten zu hinterfragen.</div><div><br /></div>______________________________ <div><b>Foto: </b><a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2011/12/photomaton.html">Photomaton (auf Schweizbesuch)</a></div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-84671338792953936802024-03-06T08:26:00.003+01:002024-03-07T13:43:42.129+01:00Sprachenlernen (5)<i>Ob zufällig oder geplant: Sie sind mitten in einem digitalen Tagebuch aus der Arbeitswelt gelandet, das seit 2007 besteht — in Internetjahren gerechnet seit ewig. Ich bin Dolmetscherin für die französische Sprache (mit Deutsch als Muttersprache und aus dem Englischen). Heute geht es weiter mit der Reihe zum Zweitspracherwerb.</i><br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgG-e9ATg5Nizmcl_B0cDoN6F_YsoUJvz92xScSy2D8YUX3enQxt9_ox6pC8ifHZVom6OyXEMQcgdDof5lGX0oqpwJQx0pZ93cpcxLSUR4hNN2tEPWbr6oIc7GQJJDYbkbJLJtiPHwQnIXHCOaXIz2NPNAytx_LBHWz8OQz50Jw621ysLFqP-D0PUiqR_j5/s907/240305_dolmetscher-berlin_die_frauleins_an_der_tuer.jpeg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="907" data-original-width="680" height="465" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgG-e9ATg5Nizmcl_B0cDoN6F_YsoUJvz92xScSy2D8YUX3enQxt9_ox6pC8ifHZVom6OyXEMQcgdDof5lGX0oqpwJQx0pZ93cpcxLSUR4hNN2tEPWbr6oIc7GQJJDYbkbJLJtiPHwQnIXHCOaXIz2NPNAytx_LBHWz8OQz50Jw621ysLFqP-D0PUiqR_j5/w349-h465/240305_dolmetscher-berlin_die_frauleins_an_der_tuer.jpeg" width="349" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Ferienhausstimmung</i></td></tr></tbody></table><b><span style="color: #cc0000;">D</span></b>ie Fräuleins, was meine Nichten sind, sehen mich jeden Monat im Schnitt an fünf Tagen, wenn ich meine Mutter pflege. Oder auch häufiger, wenn Familienprojekte anstehen. Dann spreche ich oft mit ihnen Französisch und Englisch.<br /><br />
Normalerweise sehen wir uns das erste Mal am Tag am Morgen beim Fertigmachen für Kita und Kindergarten. Hintergrund: Unsere Mutter und die Familie meiner Schwester wohnen seit einigen Monaten Tür an Tür. Morgens wird kurz nach der Oma geschaut, dann werden die Schuhe angezogen und es heißt: <i>Au revoir !</i><br />
Hier lauern die Fräuleins vor einer anderen Tür (wie sonst ich auf ihren Aufbruch).<br /><br />
"Neulich waren wir in einem Ferienhaus, und das war sehr schön. Es gab einen großen Garten und viele Kinder zum Spielen. Außerdem viel Freiheit ...!" Hätte die Große schon mehr als nur eine Ahnung vom Freiheitsbegriff, könnte sowas in der Art ihr Bericht sein.<br /><br />
Für uns Erwachsene war es: Auf- und Ausräumen des Elternhauses auf dem Lande, der erste große Schwung. Ein weiterer Übergangsritus, <i>rite de passage</i>, auf dem Weg ins wirkliche Erwachsenenwerden.<br /><br />
Ich flechte im Laufe der Tage viele französische Redewendungen und Wörter ein, als da wären: <i>et voilà ! </i>(etwa: Hier, bitte!), <i>coucou !</i> (Kuckuck!), <i>bon appétit !, je t'aime, ma puce</i> (Ich hab dich Floh sehr gern), <i>je t'aime, ma grande</i> (Ich hab dich Große sehr gern), <i>merci beaucoup</i> (vielen Dank), um nur einige Beispiele zu nennen. Am Anfang sage ich beide Sprachen in einem Schwung. Mit der Zeit lasse ich die Übersetzung weg. Die Situationen helfen beim Verstehen.<br /><br />
Die Kleine ist ein Wunderkind,<i> of course,</i> denn mit ihren zwei Jahren benutzt sie sehr häufig "danke", "bitte" und ähnliche Ausdrücke von Empathie und Respekt (oder sie imitiert uns einfach nur besser als die Große, die viel öfter ihren eigenen Kopf hat). Und so fand ich es auch nicht verwunderlich, dass der Floh, auf Französisch weiblich,<i> la puce,</i> sich <i>merci beaucoup</i> sofort angeeignet hat.<br /><br />
Und damit sie hören, dass ich mir die Sprache nicht einfach nur so ausdenke, spreche ich mit unserem französischen Nachbarn natürlich nur Französisch, obwohl er auch in der deutschen Sprache zuhause ist.<br /><br />
Was ich hier verfolge: Viele Begriffe situativ beibringen, die jeweils ihren eigenen Schwierigkeitsgrad in der Aussprache haben; Französisch als Kommunikationsmittel glaubhaft machen. (Englisch fiel diese Woche leider aus bzw. fand als<i> not in front of the children <i>statt).<br /><br />
______________________________
<br /><b>Foto:</b> C.E.</i></i><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-56536381164250008282024-03-05T18:52:00.005+01:002024-03-08T20:07:13.444+01:00Schnack-Snack (2)<p><i>Wie Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen arbeiten,
aber auch </i><i>Übersetzer und Dolmetscher, </i><i>erfahren Sie auf diesen Seiten. </i><i> Ich bin
als Deutsch-Muttersprachlerin mit Zweitsprache Französisch Teil eines internationalen Netzwerks, die Bürokollegin
übersetzt ins Englische. Für uns Sprachmenschen ist es
immer wichtig, Sprache und Technik zu beobachten.</i></p><p><span style="color: #cc0000;"><b></b></span></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEs7JS1ODsVOaf-4_p5nR5J0H7JTcY_B-j8wNrUpY-gtlYnyosxjaK8HAQTULHA2wRCI2oXclXDkl17VYzuXO5YxW1TwFoYeUPF2j8oNKHr6o9y7p5hT_L7gLqdA9yG5uzbGj-YRgQ5IiGlrW8_Pj4BpIu9cwi8KrALEfMHfawv0QZ16odaRRnFz4ATaue/s610/DALL%C2%B7E%202402%20-%20Im%20Stil%20von%20Henri%20Matisse_Ein_Imbisswagen_mit_falschem_Apostroph.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="610" data-original-width="610" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEs7JS1ODsVOaf-4_p5nR5J0H7JTcY_B-j8wNrUpY-gtlYnyosxjaK8HAQTULHA2wRCI2oXclXDkl17VYzuXO5YxW1TwFoYeUPF2j8oNKHr6o9y7p5hT_L7gLqdA9yG5uzbGj-YRgQ5IiGlrW8_Pj4BpIu9cwi8KrALEfMHfawv0QZ16odaRRnFz4ATaue/w400-h400/DALL%C2%B7E%202402%20-%20Im%20Stil%20von%20Henri%20Matisse_Ein_Imbisswagen_mit_falschem_Apostroph.jpeg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Mit "Deppen-Apostroph"<br /></td></tr></tbody></table><span style="color: #cc0000;"><b>T</b></span>eil zwei der neuen Reihe mit dem raschen Snack von kurz Geschnacktem. Für Nicht-Muttersprachler: "schnack" ist Norddeutsch für plaudern, sich unterhalten.<br /><br /><div>
Sogar Konzerne verlassen sich derzeit auf automatische "Übertragung" — mit fragwürdigen Ergebnissen, wie ich finde. (Haben die jemals an Imageschäden gedacht?)<br />Das Problem hierbei ist, dass die kalten Bits & Bytes nicht die Sphäre des digitalen verlassen und keine eigenen Erfahrungen gemacht haben (können). <br /><br />Das unterscheidet die kalten Kisten von uns Menschen aus Fleisch und Blut. Deshalb sind Nuancen und Beinahe-Synonyme immer ein riesiges Problem für sie. Verben wie das Wort "verlassen" weiter oben und mit jeweils andereer Bedeutung beispielsweise bestimmt in Gebrauchstexten eben nicht immer der Kontext.<br /><br />Humanübersetzer:innen dagegen wissen entweder, worum es geht, von Bildern oder früheren Gesprächen her, weil sie vor Ort waren oder Vergleichbares kennen, oder aber sie schätzen die eigenen Grenzen richtig ein ... und fragen kurz nach!</div><div><br /></div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvnh8m6GSpWfGtBNKq2TXkmEuU8cR-aNRjE7-GuMhnJex5oVacn2Ypdan5kOSJu3mySaYOW95_bX71dTmUofGz-75-86U1H-xyTMVNLPDAnr9908e0yzwKEenUDXY1iA-CXehIC-ZaiRqnuM6FJuf-Q5d3jAyq-S2f6sl6S2U4Zw8b_qzD5UyIR36RXCja/s1122/2403_engage_vernetzen_und_vernetzen_gefunden_bei_Microsoft_von_Jessica_Link.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="310" data-original-width="1122" height="188" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvnh8m6GSpWfGtBNKq2TXkmEuU8cR-aNRjE7-GuMhnJex5oVacn2Ypdan5kOSJu3mySaYOW95_bX71dTmUofGz-75-86U1H-xyTMVNLPDAnr9908e0yzwKEenUDXY1iA-CXehIC-ZaiRqnuM6FJuf-Q5d3jAyq-S2f6sl6S2U4Zw8b_qzD5UyIR36RXCja/w684-h188/2403_engage_vernetzen_und_vernetzen_gefunden_bei_Microsoft_von_Jessica_Link.jpg" width="684" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Die Nuancen sind futsch!</i></td></tr></tbody></table><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgztiuY0sjni1EI1-mwlXmndOVEfrKP6BXE7h4We-UkOy1cNXBV8KWqtpndBMXJx5PK-nE9Pa01r0E0e5pZxqnqKGiQ3nKoona1IGSyrRSsdWB2PLOIkrl1hyphenhyphenyQW7HIetfIz6TnHEq-AH3Gz9_T6FykP36Q3C7CfsG3bDFH_uDu1lt9JQGQyRV_pXxxHkca/s628/2403_mezzanine_gesehen_bei_DeepL_von_Caroline_Elias.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="The flat includes a mezzanine, a mezzanine and a large, room-sized mezzanine." border="0" data-original-height="236" data-original-width="628" height="137" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgztiuY0sjni1EI1-mwlXmndOVEfrKP6BXE7h4We-UkOy1cNXBV8KWqtpndBMXJx5PK-nE9Pa01r0E0e5pZxqnqKGiQ3nKoona1IGSyrRSsdWB2PLOIkrl1hyphenhyphenyQW7HIetfIz6TnHEq-AH3Gz9_T6FykP36Q3C7CfsG3bDFH_uDu1lt9JQGQyRV_pXxxHkca/w366-h137/2403_mezzanine_gesehen_bei_LEO.org.jpg" title="The flat includes a mezzanine, a mezzanine and a large, room-sized mezzanine." width="366" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Aus der KI-"Übelsetzung" eines Wohnungsexposés<br /><br /><br /></i></td></tr></tbody></table><p><span style="text-align: center;"><br />Und jetzt folgt noch Kontext, zumindest für den Satz hier links: Der Verkäufer der Wohnung ist eine Brite, der in Paris die Wohnung seiner Mutter veräußert. In seine Sprache mischen sich französische Begriffe, da er oft in Frankreich war.</span></p><p><span style="text-align: center;"></span></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhN1AawceVcw0PEAWd3YiK69mX9oJeZwVY36dwr9ek3jCAx4PinBXbW0QsF3KIHRuDUpA9-74EEbMN1YLyAFpcJqh3a-7YN_DdNQsSqu9WoPASi6TATkY_GLrlUbaXnHRpLrXx1F7aH9CEK5YwjtpVKunbxnYQPlcOiaoyYISHS6F0wMhiPt9jhl-dZYovD/s1136/2403_mezzanine_bei_LEO.org.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="554" data-original-width="1136" height="198" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhN1AawceVcw0PEAWd3YiK69mX9oJeZwVY36dwr9ek3jCAx4PinBXbW0QsF3KIHRuDUpA9-74EEbMN1YLyAFpcJqh3a-7YN_DdNQsSqu9WoPASi6TATkY_GLrlUbaXnHRpLrXx1F7aH9CEK5YwjtpVKunbxnYQPlcOiaoyYISHS6F0wMhiPt9jhl-dZYovD/w408-h198/2403_mezzanine_bei_LEO.org.jpg" width="408" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Viele mögliche Bedeutungen<br /></i></td></tr></tbody></table><span style="text-align: center;"><i><br />La mezzanine </i>kann in Frankreich auch "das Hochbett" heißen. Gemeint waren hier: Hochparterre, Zwischengeschoss und Hochbett. Der Ausgangstext ist schlecht formuliert, auch ein häufiger Verursacher fehlerhafter KI-Übertragungen (Klick: "</span><a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2021/07/covidiary-337.html" style="text-align: center;">Verantwortung übernehmen</a><span style="text-align: center;">").</span><p></p><p></p><p></p><p>______________________________
<b><br />Illustration: </b>Dall:e, im Stil von Henri Matisse<br /><b>Zitate: </b>Dank an <a href="https://de.linkedin.com/in/jessicalinklektorin">Jessica Link</a>, <a href="https://www.deepl.com/translator">DeepL</a>, <a href="https://dict.leo.org/">leo.org</a></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-88192651022645827132024-03-04T00:00:00.019+01:002024-03-08T12:31:03.913+01:00Montagsschreibtisch (32)<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTPeot5zhx7RGYAcuO1xwc2LeWVYgzfVD4Mj5N5QmM5YIz0wHts-Jb6c9XlaOATV6UHHitaHLU2kZucCFoJRM2WGwlFehnQzZFP9N6Y0atqoBF28O6s7HhCcwnfkjZqGgmlmPKh_EVnDaRTvhxxeZnSH8288rGW0R_o9m4nE3q2pUgCfe2_OfjJhKfmZIC/s2048/190329_dolmetscher-berlin_gruen.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1536" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTPeot5zhx7RGYAcuO1xwc2LeWVYgzfVD4Mj5N5QmM5YIz0wHts-Jb6c9XlaOATV6UHHitaHLU2kZucCFoJRM2WGwlFehnQzZFP9N6Y0atqoBF28O6s7HhCcwnfkjZqGgmlmPKh_EVnDaRTvhxxeZnSH8288rGW0R_o9m4nE3q2pUgCfe2_OfjJhKfmZIC/w300-h400/190329_dolmetscher-berlin_gruen.jpg" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Das Frühjahr kommt kraftvoll</i></td></tr></tbody></table><i>Bonjour & hello! Sie sind auf den Seiten eines digitalen Tagebuchs aus der Welt der Sprachen gelandet, das es seit 17 Jahren gibt. Hier schreibt eine Dolmetscherin, die Teil eines größeren Teams ist.</i><br /><br />Dieses Frühjahr werden wir wieder im Auftrag von Kund:innen unterwegs sein. Noch ist's im Büro ruhig.<div><b><br /></b></div><div><b>Auf dem Schreibtisch diese Woche:
</b><br />⊗ Nachruf übersetzen<br />⊗ "atmende" Grundrisse (Baukrise)<br />⊗ Urbanismus: Zukunft der Kaufhäuser<br />⊗ Ablage<br /><br />______________________________ <div><b>Foto:</b> C.E. (Archiv)</div></div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-79131457493079886872024-03-03T14:20:00.043+01:002024-03-04T10:57:23.655+01:00Sonntagsbraten<i>Bonjour, hello und guten Tag! Sie lesen hier in einem Blog aus der Arbeitswelt, genauer: aus dem Alltag der Dolmetscher und Dolmetscherinnen. Meine Muttersprache ist Deutsch, ich arbeite überwiegend mit Französisch und Englisch, die Bürokollegin übersetzt in die englische Sprache. Sonntags werde ich hier privat.</i><br /><br /><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgBRsNbyzEbwEgq8ByIQg_IFwGhyphenhyphen-UoVTnomMYfXvxywQwLJzlGkPjlL4sp78vqqhdS9Og3m8Xex9IcUC7JeWucHa0QiszwcC3FB6t8VuVqKYxoWu7tfoDkAB48jar99SlCuGsEyBbN-owG71rNjz3Nvs7x8zGacLvvO0u2vQdi8J1FtxZ0yHccetsKMkOf/s920/240304_dolmetscher-berlin_fruehling_im_abendlicht.jpeg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="794" data-original-width="920" height="403" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgBRsNbyzEbwEgq8ByIQg_IFwGhyphenhyphen-UoVTnomMYfXvxywQwLJzlGkPjlL4sp78vqqhdS9Og3m8Xex9IcUC7JeWucHa0QiszwcC3FB6t8VuVqKYxoWu7tfoDkAB48jar99SlCuGsEyBbN-owG71rNjz3Nvs7x8zGacLvvO0u2vQdi8J1FtxZ0yHccetsKMkOf/w467-h403/240304_dolmetscher-berlin_fruehling_im_abendlicht.jpeg" width="467" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Frühling im Abendlicht</i></td></tr></tbody></table>Neben dem Dolmetschen lese ich immer wieder Texte Korrektur, die von Kolleg:innen übersetzt worden sind. Heute ein aktuelles politisches Thema, zu dem ich unlängst lesen und dolmetschen durfte. <br /><p>Bei Oma und Opa hieß das "gute Stück Fleisch", der aufgetischte Braten, noch "Sonntagsbraten". Damals war die Welt gefühlt noch in Ordnung.<br /><br />Später hätten wir eigentlich die Wörter "Montagsbraten", "Dienstagsbraten", "Mittwochsbraten" nutzen müssen; heute wird uns im reichen Teil der Welt zu den drei Hauptmahlzeiten Fleisch und Wurst gereicht. <br /><br />So viel, wie wir in Deutschland Fleisch konsumieren, können wir an Tieren gar nicht füttern, also braucht die Tiermast, Soja aus Regionen, in denen einst Regenwälder stehen, Tierfutter aus Hungerländern. <br /><br />Die viele Gülle, die dabei entsteht, führt wiederum zu Strafzahlungen an die EU, da davon zu viel ins Grundwasser einsickert. Auch die Wasseraufbereitung ist teurer geworden, die Kosten tragen auch Vegetarierinnen und Veganer. <br /><br />Noch ein Aspekt: Die Massentierhaltung ist für viele Tiere höchst qualvoll. Wer die Natur und die Kreatur liebt, wer Empathie hat oder religiös ist, möchte eigentlich nicht, dass anderen fühlenden Lebewesen ("Mitgeschöpfen") so viel Leid angetan wird.</p><p>Kurz: Übermäßig viel Fleisch und Wurstgenuss in den reichen Ländern macht die Menschheit in breiter Front zu Verliererinnen und Verlierern. Und klar können wir einen Sonntagsbraten essen, die Mittwochswurst und den Freitagsfisch, aber gesund, artgerecht Aufgezogenes, <i>pas de problème!</i>
</p><p>______________________________
<b><br />Collage: </b>C.E.</p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-4214916827275657132024-03-01T18:34:00.002+01:002024-03-08T20:06:33.545+01:00Verrutschtes<i>Sie lesen hier in einem Blog aus der Arbeitswelt, genauer: aus dem Alltag einer Dolmetscherin. Meine Muttersprache ist Deutsch, ich arbeite überwiegend mit Französisch und Englisch, die Bürokollegin übersetzt in die englische Sprache. Heute habe ich versucht, eine Übersetzung zu beschleunigen und es schnell wieder aufgegeben. Hier, warum.</i><div><i><br /></i></div><div><span style="color: #cc0000;"><b>H</b></span>eute habe ich mal wieder mit meinem Diktierprogramm großen Spaß gehabt. Es heißt "Dragon", also wird es gerne "Drache" genannt. Bei der Übersetzung ging es um Programmveranstalter in der deutschen Hauptstadt, um das Begleitprogramm von Ausstellungen und um Rahmenveranstaltungen, die mehrsprachig angeboten werden.<br /><br /><div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiGpCePz93HeKX6TUAw6sJE5ZWxNns-tPudBowOE0ZaXMCvI9TyfmdBbIdHHrgECRT3PTPkq4N7KOCOld2sH1M1nyQd3wOhfze12H4Yp4L5azwkoBc_bLKk7TGwJoPU6LiW1UC-bPAtmU0sjA26xRA5nCZnNnwnEj6_q-UKlmE5zZz_GSJ8SlNOFaMCqH6o/s670/DALL%C2%B7E%202024-03_Wie_von_Henri_Matisse_Innenraum_des_franzo%CC%88sischen_Kulturinstituts_bei_Ausstellungsero%CC%88ffnung_mit_Dolmetscherin.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Sitzende Männer, stehender Mann, daneben eine Frau, die spricht, verwischt realistisch" border="0" data-original-height="670" data-original-width="670" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiGpCePz93HeKX6TUAw6sJE5ZWxNns-tPudBowOE0ZaXMCvI9TyfmdBbIdHHrgECRT3PTPkq4N7KOCOld2sH1M1nyQd3wOhfze12H4Yp4L5azwkoBc_bLKk7TGwJoPU6LiW1UC-bPAtmU0sjA26xRA5nCZnNnwnEj6_q-UKlmE5zZz_GSJ8SlNOFaMCqH6o/w400-h400/DALL%C2%B7E%202024-03_Wie_von_Henri_Matisse_Innenraum_des_franzo%CC%88sischen_Kulturinstituts_bei_Ausstellungsero%CC%88ffnung_mit_Dolmetscherin.jpeg" title="Sitzende Männer, stehender Mann, daneben eine Frau, die spricht, verwischt realistisch" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Dall:e hat vergessen, wie <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/search?q=Henri+Matisse&max-results=20&by-date=true">Henri Matisse</a> gemalt hat</i></td></tr></tbody></table>Aus dem<i> Institut Français </i>macht der kleine Drache "Er sieht die Fresse", aus der <i>Verdolmetschung</i> das "faire Dolmetschen", die <i>Kulturprogramme</i> sind ohne Betrachtung der Inhalte "gute Programme". Warum <i>Vernissagen</i> zu "Visagen" werden, weiß nur der Gott der <i>Bits and Bytes</i>, vermutlich, weil bei Ausstellungseröffnungen viele Menschen ihr Gesicht zu Markte tragen. Die <i>Midissage, </i>ein Event zur Halbzeit der Ausstellungen, wird als <i>medizinisch</i> 'verstoffwechselt', die beliebte kreative <i>Reibungsfläche </i>flugs zum "Reibungslächel". Oha!</div><div><br />Zur Illustration bitte ich Dall:e, mir erneut ein Bild im Stil von Henri Matisse herzustellen: "Ausstellungseröffnung im <i>Institut français </i>mit Dolmetscherin". Das KI-"Zeichenprogramm" Dall:e bekommt es trotz vieler Anläufe nicht hin. Ähnlich verhält es sich mit OpenAI und meinen Bitten, unsichtbare Silbentrennzeichen einzubauen. Die KI macht Fortschritte, springt, purzelt zurück, macht Unsinn, behauptet das Gegenteil ... sie ist keine Konkurrenz für meine Branche, sondern bei anspruchsvollen Texten ein weiteres Werkzeug für die Hände von Profis.</div><div><br /></div>______________________________
<br /><b>Foto: </b>C.E.</div><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-61634825433561022052024-02-29T09:45:00.003+01:002024-03-08T12:32:37.473+01:00Unterbezahlte Branchen<i>Einblicke in den Berufsalltag von Übersetzer:innen und
Dolmetscher:innen bekommen Sie hier. Die meisten von uns sind
selbständig. Pandemie, Krisen und Inflation haben unseren Beruf verändert. Es gibt fortgesetzt weniger internationale Konferenzen als vor 2020, die dann auch noch kürzer sind. Übersetzungsaufträge sind wichtiger geworden.</i><br /><p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgELb5aCpu10CH1GrRA_EMsL0VB6CcwHAoHYRLonQzDsSoBBhGVeibrC_3Cn6ucN68pxY5FXvESI7x-Nupvj-XpU3dG1ZVolBDOCfX4tm8HEfbtqr-CffEEwoPRSGPsivLVfWFniYKKgOcgAHwto9FPh2kr4lMBpx2otM6k2eugDuhbx7HU_83kxs4FoQ/s1000/220808_dolmetscher-berlin_zeitungsleser.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1000" data-original-width="750" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgELb5aCpu10CH1GrRA_EMsL0VB6CcwHAoHYRLonQzDsSoBBhGVeibrC_3Cn6ucN68pxY5FXvESI7x-Nupvj-XpU3dG1ZVolBDOCfX4tm8HEfbtqr-CffEEwoPRSGPsivLVfWFniYKKgOcgAHwto9FPh2kr4lMBpx2otM6k2eugDuhbx7HU_83kxs4FoQ/w300-h400/220808_dolmetscher-berlin_zeitungsleser.jpg" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Auch oft unterbezahlt: Journalisten</i><br /></td></tr></tbody></table><span style="color: #cc0000;"><b>E</b></span>in Übersetzerkollege bedauert, nicht Grafikdesigner geworden zu sein. Für die Aktualisierung seiner Webseite zahlt er 400 Euro für einen halben Tag Arbeit.<br />Er selbst hatte vor der Berlinale ein Drehbuch übersetzt. Das war in einer frühen Produktionsphase, in der es für den Film noch nicht einmal
den Anfang einer Finanzierung gab. Der Text war hochgradig literarisch
und hat nur so von Anspielungen auf diverse Soziolekte gestrotzt, hatte Elemente von Comedy und Satire, bezog sich auf die politische Weltlage und kulturelle Differenzen.
Der Kollege hat geschlagene acht Tage an der Übersetzung gearbeitet <span style="background-color: white; color: #333333; font-family: "Trebuchet MS", Trebuchet, sans-serif; font-size: 17.82px;">— </span>weil er gut und schnell ist. Die
Produktionsfirma hat genau 600 Euro dafür bezahlt, unabhängig von der Arbeitszeit.<p></p><p>Er selbst kommt aus dem Bereich Literaturübersetzung, einem dauerhaft unterbezahlten Bereich in Deutschland. </p><p>Dazu meinte eine Freundin, dass das ja fast so sei, als würden der Übersetzer und sein Computergrafiker in unterschiedlichen Ländern leben und als müsse hier der Übersetzer sein Geld in einer schwachen Währung erwirtschaften. Nicht nur Einkommensgefälle wie zwischen Nordafrika und Paris seien zu beobachten, sondern auch noch Kursverluste ... dabei arbeiten beide in Deutschland im kreativen Bereich.<br /><br />
Nun, acht Tage für die Summe von 600 Euro zu arbeiten, ist alles andere als die Regel. Und auch dieser Designer wird nicht volle Auftragsbücher für fünf Tage die Woche haben. Seit der Pandemie höre ich allerdings immer öfter von solch extremer Unterbezahlung. Einige Firmen haben sicher durch die Multikrisen unserer Tage weniger Geld. Andere nutzen die Notlage rücksichtslos aus, in der sich viele Menschen in der Kreativwirtschaft befinden. Das finde ich höchst verwerflich.<br /><br />
Wenn ich die Übersetzung von gedrehtem Material ins Diktierprogramm spreche, in Sechs-Stunden-Tagen, es eilt, der Schneideraum ist schon gebucht, berechne ich den normalen Tagessatz einer Konferenzdolmetscherin. Ähnlich bei Presseinterviews vor dem Filmstart, das sind zumeist sehr lange Nachmittage, die aber sehr erfüllend (und im Normalfall gut bezahlt) sind.</p><p><br />
Und ja, es kommt vor, dass ich nahezu für lau untertitle, weil es bei einem Filmstart kaum Budget gibt, der Film großartig ist, weil er ohne mein Engagement nie ins Kino kommen würde, aber das ist die große Ausnahme, sowas geht im Lockdown oder zur Urlaubszeit oder im zu ruhigen Winter — ist also die berühmte Ausnahme von der Regel. Arbeit in der Freizeit darf gern Hobby genannt werden. Die andere Zeit ist Arbeitszeit, da bestehe ich auf angemessene Vergütung.<br /><br />
______________________________<br />
<b>Foto: </b>C.E. (Archiv)<div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-90950555270368007162024-02-26T09:00:00.025+01:002024-03-08T20:09:26.447+01:00Montagsschreibtisch (31)<p><i>Wie Dolmetscherinnen und Dolmetscher arbeiten, beschreibe ich hier seit 2007. Meine Arbeitssprachen sind Deutsch (Muttersprache), Französisch und Englisch; die Bürokollegin arbeitet als Übersetzerin, also schriftlich, mit Zielsprache Englisch. Die Konferenzsaison ist noch in weiter Ferne.</i></p><p><i></i></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2ytiBn99Pexsoft69YBz2hlJNjvWc_YmSO2t1A7qspfgqHcNnWkUbZhzVECo7M3Qkh26RfVwE5MD_1K4sZcRJ39_Eh3RPznssR3FeqB4AD4uVgH9Ou4Ii0s_XE8W4nCz9JosO8S9fZSTqOVe3qEw_2i75RMoGG5DSyAvct1IfWZ3N-Z_bv8QJNAFpbKVe/s961/240226_dolmetscher-berlin_papas_schreibtisch.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Alte Lampe und Stifte im Gegenlicht" border="0" data-original-height="961" data-original-width="720" height="495" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2ytiBn99Pexsoft69YBz2hlJNjvWc_YmSO2t1A7qspfgqHcNnWkUbZhzVECo7M3Qkh26RfVwE5MD_1K4sZcRJ39_Eh3RPznssR3FeqB4AD4uVgH9Ou4Ii0s_XE8W4nCz9JosO8S9fZSTqOVe3qEw_2i75RMoGG5DSyAvct1IfWZ3N-Z_bv8QJNAFpbKVe/w371-h495/240226_dolmetscher-berlin_papas_schreibtisch.jpeg" title="Alte Lampe und Stifte im Gegenlicht" width="371" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Mehr Licht auf dem Tisch</i><br /></td></tr></tbody></table><span style="color: #cc0000;"><b>V</b></span>or den Einsätzen schreiben wir fleißig Kostenvoranschläge und bringen unseren Wissensstand<i> à jour</i>. Illustriert mit dem Schreibtisch (meines Vaters, wo ich gerade bin) bearbeite ich dieser Tage:<br /><br />⊗ Angebote durchrechnen<br />⊗ Reiseplanung<br />⊗ Vorbereitung Europäische Agrarpolitik<br />⊗ Bodenrehabilitation<br />⊗ Altenpflege <p> <br /></p><p><br /></p><p> </p><p>______________________________
<b><br />Foto: </b>C.E.<b><br /></b></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-57972123719894215612024-02-25T20:47:00.014+01:002024-02-27T19:56:14.542+01:00Frühfrühjahr<i>Hello, bonjour, guten Tag! Ich bin Dolmetscherin für die französische Sprache mit Deutsch als Muttersprache und blogge hier seit 2007. Ich übersetze auch aus dem Englischen, die Bürokollegin übersetzt in die englische Sprache, also schriftlich und vor Ort. (Wir haben trotzdem keine Bürosprechstunden). Sonntags werde ich hier privat.</i><br /><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyu6PXl3HouhOEgjqIPuAhQV-FqtxOUJtJoEVA-2t8T9DqxvdodbR4sgWXsdEbBdKLGO65bB9hkaO-BsWD7ApPUu8_58LauvybKB-8B5gsdiIRqkCA8nRDCy9IJaqDXpoQT4mP5vqA2jRH6aTbP79OMtbaKUBp_Fz_IV9EunITR0S_Pc0bHmRNSG94IvHB/s961/240225_dolmetscher-berlin_fruehling_in_kreuzberg.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="961" data-original-width="720" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyu6PXl3HouhOEgjqIPuAhQV-FqtxOUJtJoEVA-2t8T9DqxvdodbR4sgWXsdEbBdKLGO65bB9hkaO-BsWD7ApPUu8_58LauvybKB-8B5gsdiIRqkCA8nRDCy9IJaqDXpoQT4mP5vqA2jRH6aTbP79OMtbaKUBp_Fz_IV9EunITR0S_Pc0bHmRNSG94IvHB/w300-h400/240225_dolmetscher-berlin_fruehling_in_kreuzberg.jpeg" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Frühling am Südufer, vis-à-vis Winter </i><br /></td></tr></tbody></table><span style="color: #cc0000;"><b>E</b></span>in Nach-Berlinale-Spaziergang bis in unseren Kiez und Kaffeetrinken mit einer anderen Filmübersetzerkollegin, so lobe ich mir den Ausklang des Festivals, das vor allem ein Festival der Macher ist, nicht so sehr der Bühne. Das Erschrecken, dass sich sogar am immer etwas kühleren Ufer des Landwehrkanals schon so viele Knospen öffnen. Bereits vor zehn Tagen ist die grüne Farbe in die Trauerweiden geschossen. <i>As usual:</i> In Kreuzberg beginnt das Frühjahr, auf der schattigen Seite in Neukölln ist noch Winter.
Allerdings wurden die Weiden noch nie so früh zartgrün.<br /><br />Dieses Jahr tauchten in einem der Wettbewerbsfilme sogar kurz Konferenzdolmetscher auf! <p>Ein Paar, das für die EU arbeitet, ist dort skizziert; einmal war kurz eine Dolmetschkabine im Straßburger Parlament zu sehen. Wir waren im Film "<i>Langue étrangère </i>" von Claire Burger, er wurde in einem sehr nüchternen Veranstaltungssaal am Mercedes Benz-Platz gezeigt, wo die ersten Reihen aus Klappstühlen bestanden. (Das Berliner Kinosterben am Potsdamer Platz blieb natürlich nicht ohne auch Auswirkungen auf die Festspielspielorte.) <br /><br />Festivalstimmung kam an diesem Nachspieltag fürs Berliner Publikum nicht auf, was aber an diesem Ort lag, der zu den neuen Festivalorten zählt, zu kalt die Atmosphäre, zu hässlich der Platz.<br /><br />Screenshot und Filmdialog aus der Dolmetschkabine, soweit von den Untertiteln erfasst, folgen Dienstag.<br /><br />________________________
<b><br />Foto:</b> C.E.<br /><br /></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-38315633377327814112024-02-23T13:29:00.001+01:002024-02-24T11:06:10.199+01:00Schnack-Snack (1)<p><i>Wie Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen arbeiten,
aber auch </i><i>Übersetzer und Dolmetscher, </i><i>erfahren Sie auf diesen Seiten. </i><i> Ich bin
als Deutsch-Muttersprachlerin mit Zweitsprache Französisch Teil eines internationalen Netzwerks, die Bürokollegin
übersetzt ins Englische. Für uns Sprachmenschen ist es
immer wichtig, ein Ohr an den Menschen zu haben. </i></p><p><span style="color: #cc0000;"><b>E</b></span>ine
neue Reihe beginnt heute, der kurze Snack von kurz Geschnacktem. Für Nicht-Muttersprachler: "schnack" ist Norddeutsch für plaudern,
sich unterhalten. <br /></p><p><span style="color: #cc0000;"><b></b></span></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEs7JS1ODsVOaf-4_p5nR5J0H7JTcY_B-j8wNrUpY-gtlYnyosxjaK8HAQTULHA2wRCI2oXclXDkl17VYzuXO5YxW1TwFoYeUPF2j8oNKHr6o9y7p5hT_L7gLqdA9yG5uzbGj-YRgQ5IiGlrW8_Pj4BpIu9cwi8KrALEfMHfawv0QZ16odaRRnFz4ATaue/s610/DALL%C2%B7E%202402%20-%20Im%20Stil%20von%20Henri%20Matisse_Ein_Imbisswagen_mit_falschem_Apostroph.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="610" data-original-width="610" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEs7JS1ODsVOaf-4_p5nR5J0H7JTcY_B-j8wNrUpY-gtlYnyosxjaK8HAQTULHA2wRCI2oXclXDkl17VYzuXO5YxW1TwFoYeUPF2j8oNKHr6o9y7p5hT_L7gLqdA9yG5uzbGj-YRgQ5IiGlrW8_Pj4BpIu9cwi8KrALEfMHfawv0QZ16odaRRnFz4ATaue/w400-h400/DALL%C2%B7E%202402%20-%20Im%20Stil%20von%20Henri%20Matisse_Ein_Imbisswagen_mit_falschem_Apostroph.jpeg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Mit "Deppen-Apostroph"<br /></td></tr></tbody></table>Das englische Wort "Snack" als Bezeichnung einer kleinen Zwischenmahlzeit gehört zu den Begriffen, die ihren Eingang in die deutsche Alltagssprache gefunden haben.<br /><p></p><p>Das deutsche Wort "Einstellung" meint im Februar am Potsdamer Platz natürlich die "Kameraeinstellung", also den Kameraausschnitt und seine mögliche Veränderung während einer aufgenommenen Spieleinheit zwischen zwei Schnitten. Dieser Tage leider gehört als vermeintliche Übertragung: <i>opinion, </i>auf Deutsch "Meinung".<br /></p><p>______________________________
<b><br />Illustration: </b>Dall:e, im Stil von Henri Matisse<div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-31655385669055907862024-02-21T22:04:00.116+01:002024-02-23T15:02:47.107+01:00Welttag der Muttersprache<i>Willkommen auf den Seiten des ersten Blogs Deutschlands aus der Dolmetschkabine, seit 2020 pandemiebedingt häufig auch 'outside the box' (*), der Blick von außerhalb der Dolmetschkabine auf das Leben: Vom eigenen Online-Dolmetschstudio aus, aus der Übersetzerwerkstatt, über den sprachbetonten Alltag in schwierigen Zeiten und über landestypische Themen.</i><br /><p><b><span style="color: #cc0000;">H</span></b>eute ist der Tag der Muttersprache. Während mich von den Spielorten und Treffpunkten der Berlinale Krankmeldungen ereilen, die Influenza grassiert, sitze ich kurzfristig und in Krankenvertretung am Projektmanagement für eine Dokumentarfilmendfertigung.<br /></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTQISpc7A-j9lodBOlIeW_E9fTOgA-S2UHfm7NrIatGhm3fQYl-LJIoeJySvVdWZ41sBYLQHnsxONoh5iu2r5laoskBrsOp-4tgad2WOyR8yRRJCUQNau2fJgfq5kwbhR6ZIuY3i12MK6WAKK9VMO5N0VLs6-CLnDJ9VtVDMW-rprUucCVk4rZtfCc9mA6/s1098/2402_Dateien%20hochladen%20und%20intelligenter%20arbeiten.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Dateien hochladen und intelligenter arbeiten mit AI Erstellen Sie eine Wissensdatenbank und füllen Sie sie mit Ihren Dokumenten. Sie ist buchstäblich Ihr zweites Gehirn. Komponieren sie Los geht's Kollaborieren mit KI, die Ihre Stimme spricht, kennt Sie und Ihr unternehmen, gefüllt mit den neuesten Trends im Web." border="0" data-original-height="1098" data-original-width="996" height="383" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTQISpc7A-j9lodBOlIeW_E9fTOgA-S2UHfm7NrIatGhm3fQYl-LJIoeJySvVdWZ41sBYLQHnsxONoh5iu2r5laoskBrsOp-4tgad2WOyR8yRRJCUQNau2fJgfq5kwbhR6ZIuY3i12MK6WAKK9VMO5N0VLs6-CLnDJ9VtVDMW-rprUucCVk4rZtfCc9mA6/w347-h383/2402_Dateien%20hochladen%20und%20intelligenter%20arbeiten.jpg" title="Dateien hochladen und intelligenter arbeiten mit AI Erstellen Sie eine Wissensdatenbank und füllen Sie sie mit Ihren Dokumenten. Sie ist buchstäblich Ihr zweites Gehirn. Komponieren sie Los geht's Kollaborieren mit KI, die Ihre Stimme spricht, kennt Sie und Ihr unternehmen, gefüllt mit den neuesten Trends im Web." width="347" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Manchmal bettelt die KI um Daten<br /></td></tr></tbody></table><p>In den Unterlagen dazu liegt auch eine Übersetzung aus dem Französischen. In der deutschen Fassung sehe ich auf den ersten Blick Unstimmigkeiten. Ich lasse mir den Ausgangstext zuschicken und sehe, die Erstübertragung hat die KI gemacht, und dann war ein Mensch damit beauftragt gewesen, das Ergebnis zu verbessern. Das Endprodukt war, wie ich der Korrespondenz entnehme, auch noch sehr teuer gewesen.<br />Hintergrund des Malheurs: In der Produktionsfirma kannte niemand den Unterschied zwischen einer vor allem im Internet präsenten Agentur und Freiberufler:innen.<br /></p><p style="text-align: left;"><b>Text versus Textiles</b><br /></p><p>
Im Vergleich mit dem Kleiderhandel wäre das Erste die Discounterkette mit der Wegwerfmode, die Ware wird in Kartons in Industrieregale gestapelt, hält nicht lange, wurde möglicherweise außerhalb Europas mit giftigen Chemikalien gefärbt; und das Zweite, Freiberufler:innen, sind dagegen die Schneidermeisterbetriebe mit Qualitätsbewusstsein.<br /><br />
Neben diesen Pseudoagenturen gibt es gut arbeitende, alte Betriebe, leider ist im Netz nicht zu sehen, wer hier wer ist. Aber diese (z.T. auch schon wieder älteren Newcomer, Adresse, Webpräsenz und Stockfotos kosten nicht viel. arbeiten wie Makler: Geringes Eigeninvestment, schneller Weiterverkauf (hier: der Arbeit an Subunternehmer:innen) mit größter Marge, Kundenzufriedenheit oder Kundenbindung stehen nicht im Zentrum des Unternehmens. <i>Hit and run, </i>schnell zuschlagen und weiter! <br /></p><p style="text-align: center;"><b>Freiberufler:innen im Netzwerk oder begabte Crewmitglieder?</b><br /></p><p>
Der Vergleich hinkt, niemand wählt beim Kleiderkauf zwischen Wegwerfklamotten und Haute Couture. Gründlich und maßvoll arbeiten Fachbetriebe und Netzwerke von Freiberufler:innen. Wir sind eigentlich die preiswerten, jene, die ihren Preis wert sind. Last but not least gibt es auch noch begnadete Schnittassistent:innen oder Mitarbeitende anderer Gewerke, die sich mühsam eingearbeitet haben. Letztere sind selten — und sie sind meistens von linguistischen Betrachtungen und dem Erfahrungsschatz der letzten Jahrzehnte abgeschnitten.<br /><br />
Den oben erwähnten Text habe neu übersetzt, das ging schneller. Viele von uns Sprachprofis lektorieren die Arbeit von anderen Profis mit Vergnügen. Aber es ist frustrierend, wenn es aber gar nicht um das Mitdenken bei Sprachknobeleien geht, nicht darum, einen guten Text noch besser zu machen, sondern eigentlich nur um Flickerei dessen geht ist, was kalte Bits und Bytes hin- und hergeschoben haben.<br /></p><p style="text-align: center;"><b>Qualität und Wahrscheinlichkeitsrechnung</b><br /></p><p>Die KI liefert ihre Texte mit "Übertragungslösungen", die sie für die wahrscheinlich besten hält. Sie "analysiert" das bereits Veröffentlichte und schiebt mit Algorithmen die plausibelsten Redewendungen in den Vordergrund. Das Ergebnis ist der Querschnitt des bereits Veröffentlichten, was nicht zwingenderweise schlechter Durchschnitt sein muss, denn es gibt ja hervorragende Texte im Netz.<br /><br />
Aber meistens klingt es verhackstückt, gebastelt, immer wieder schräg ... und wiederholt waren in meinem konkreten Fall komplett falsche Sachen zu lesen. Angeblich wurden die Maschinen mit allem gefüttert, was das <i>Word wide web</i> bis vor einigen Jahren verfügbar hatte. 2026 soll die KI das ganze Netz 'ausgelesen' haben. Die Maschinen haben also schlicht keinen Zugriff auf neuere Informationen und flicken die Lücken mit wilden Erfindungen.<b><br /></b></p><p style="text-align: center;"><b>Brüche in der Tonspur</b><br /></p><p>Erinnern Sie sich an den Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" von Jean-Pierre Jeunet ? Die traurige Concierge ihres Wohnhauses hatte lange nichts mehr von ihrem Mann gehört. Daraufhin schlich Amélie in die Conciergenwohnung, "lieh" sich die Briefe des Vermissten aus, ging in den Copyshop und stellte mit der Schere "neue" Briefe aus Wortschnipseln zusammen.<br /><br />
Erinnern Sie sich auch an die Tonspur dazu? Die Stimme war mal oben, mal unten, mal verrauscht, mal verraucht, mal kam sie von links, mal aus einer tiefen Höhle oder klang müde. Die Sätze bestanden vor allem nur aus Sprüngen. SO "klingen" viele von der KI übertragene Texte für Muttersprachliche Ohren.<br /><br />
Schlimm, dass jetzt immer mehr schlampig Lektoriertes gedruckt wird, wodurch sich die deutsche Sprache langsam verändert, sie wird steifer, immer häufiger fließt direkt aus dem Englischen Übersetztes in die Alltagssprache ein, obwohl Muttersprachler:innen eigentlich spontan ganz andere Begriffe verwenden würden.<br /></p><p style="text-align: center;"><b>Neue Muttersprache "DEnglish"?</b><br /></p><p>Oder aber die Sprache steckt voller echter oder falscher Anglizismen, weil es modisch ist, sich so auszudrücken.<br /><br />
In der Pause am Morgen draußen sowas in der Art gehört: "Immer diese <i>Rush hour </i>morgens, erst die Große zum <i>Walking bus</i> bringen, dann die Kleine an der <i>Drop off-Zone</i> absetzen, den Mann hab ich heute zum Flughafen gebracht ... Nein, das kostet mich nichts, gut dass es <i>Kiss and fly </i>gibt, vor dem ersten <i>Meeting</i> noch einen <i>Coffee to go </i>und ein <i>Wrap</i>, ..."<br /><br />
<i>______________________________ <b><br />Illustration:</b> Netzfund (nicht in der CI-Farbe, <br />leicht verändert)</i></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-36184479417965451742024-02-20T14:40:00.004+01:002024-02-22T14:54:08.216+01:00Isabelle Huppert: Rückblick<i>Hello, bonjour & guten Tag! An dieser Stelle bloggt eine Spracharbeiterin über den Berufsalltag einer Branche. Wie Dolmetscher ticken (und Dolmetscherinnen), können Sie hier lesen und miterleben. Meine Sprachen sind Französisch, Englisch und natürlich auch Deutsch, meine Muttersprache.</i><br /><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgJ8UMZT64xkcu4oAvsX0M8CSCCJ3aTq6UY93dZt180BBYpAKFXemEUawOelNTyzaOuUZmMXloh71lqoePfDpqAHK0a9M2OShONBKDnJgXWuUKr-1dDSo4u8Meop0R60DBCDPMRgl9A8rovpsPdwP23Kaw88ex8SrL1HautsxQ1BLk6IzprKDo3l8bvfg=s800" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="451" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgJ8UMZT64xkcu4oAvsX0M8CSCCJ3aTq6UY93dZt180BBYpAKFXemEUawOelNTyzaOuUZmMXloh71lqoePfDpqAHK0a9M2OShONBKDnJgXWuUKr-1dDSo4u8Meop0R60DBCDPMRgl9A8rovpsPdwP23Kaw88ex8SrL1HautsxQ1BLk6IzprKDo3l8bvfg=w400-h225" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Seife statt Hoffnung
</i></td></tr></tbody></table>Nachtrag zu gestern, <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2024/02/wanderbuhne.html">Isabelle Huppert auf der Berlinale</a>! Vor zwei Jahren erhielt sie ihren goldenen Berlinalebären digital, und wir hatten ein 'hübsches' Beispiel für die Chancen und Schwierigkeiten, die die Digitalisierung aller Lebensbereiche mit sich bringt, siehe rechts.
<br /><br />
Hier der Link zum Blogeintrag <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2024/02/covidiary-482.html">von 2022: <b>klick</b>!</a><br /><br />
Die Szene fand im zweiten Coronawinter statt, und wir alle waren froh, dass es diese Art von Unterbrechungen in den Monaten des sozialen Rückzugs überhaupt gab.
<br /><br />
Die KI ist Handwerkszeug, ein "Tool", ähnlich wie in den Händen eines Chirurgen und einer Pilotin. Die Pilotin muss auch im Zweifelsfall selbst alles regeln, und in schwierigen Momenten muss sie die Verantwortung übernehmen. Auch der Chirurg operiert selbst, er muss wissen, was passiert, und die KI und die mikroskopisch feinen Gerätschaften unterstützen ihn dabei.
In der Spracharbeit ist das nicht anders. (Und es kommt noch ein Punkt hinzu: Stellen wir uns kurz vor, dass alles zentral von Maschinen geregelt werden würde, da wäre nur noch eine vereinfachte Sprache erlaubt, würde gelehrt und belohnt; 'gefährliche' Begriffe wären schlicht verboten.<br /><br />
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<b>Illustration:</b> Berlinale<div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-47885239510242626142024-02-20T00:30:00.002+01:002024-03-04T10:01:21.050+01:00Montagsschreibtisch (30)<p><i>Über den Arbeitsalltag von Dolmetschern berichte ich auf diesen Seiten. Genauer: Hier schreibt eine Dolmetscherin mit Muttersprache Deutsch (ich arbeite überwiegend mit Französisch und Englisch), die Bürokollegin übersetzt in die englische Sprache. Parallel zur Berlinale ist Organisationsarbeit gefragt.</i></p><p><span style="color: #cc0000;"><b>E</b></span>in bisschen darf ich zur Berlinale, von wo bei mir jeden Tag mehrere Influenzameldungen bekomme, also sitze ich auch wieder am Montagsschreibtisch, der heute ein
Dienstagsschreibtisch ist. <i><br /></i></p><p></p><p></p><p></p><p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgM5_qiXvo63hAsUKMwagWHpbOcHTeNjttzJiXvFmUMS7Z3HJPA1IFby7vx0SjFseij6mkmV-2NF6dXEJ68P1YeW1s4kw_qr8gEkO8Ql8_9bS7Gu0eC0jVAz3uZ7IF52t8qBOeNnBKaMJYqj5Lmin9Y9UjZ1Ryh-BR2P9nWJF26dNQ4N62Ac6Z2MjnyYaHS/s800/DALL%C2%B7E%202023-01-09%2012.36.14%20-%20Desk%20with%20pens%20in%20pencil%20case,%20hole%20punch,%20glue%20stick,%20lamp,%20montitor,%20keyboard,%20small%20statue%20representing%20a%20woman_2.jpeg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="800" data-original-width="800" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgM5_qiXvo63hAsUKMwagWHpbOcHTeNjttzJiXvFmUMS7Z3HJPA1IFby7vx0SjFseij6mkmV-2NF6dXEJ68P1YeW1s4kw_qr8gEkO8Ql8_9bS7Gu0eC0jVAz3uZ7IF52t8qBOeNnBKaMJYqj5Lmin9Y9UjZ1Ryh-BR2P9nWJF26dNQ4N62Ac6Z2MjnyYaHS/s320/DALL%C2%B7E%202023-01-09%2012.36.14%20-%20Desk%20with%20pens%20in%20pencil%20case,%20hole%20punch,%20glue%20stick,%20lamp,%20montitor,%20keyboard,%20small%20statue%20representing%20a%20woman_2.jpeg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>So sieht die KI meinen Arbeitsplatz</i><br /></td></tr></tbody></table>Dort liegt für die Woche:<i> </i><p></p><p>⊗ Lektorat eines Gutachtens<br />⊗ Lektorat von Untertiteln <br />⊗ Vermittlung eines Sprecherjobs (Dokumentarfilm)
<br />⊗ Zwei Kostenvoranschläge<br />⊗ Planung einer Reise zum Thema Klimafolgen (fürs Protokoll: in Berlin haben wir seit über einer Woche zweistellige Plusgrade)<br /> <br /></p>
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<b><br />Illustration: </b>Dall:e<p></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-42056556677439267092024-02-19T17:26:00.068+01:002024-02-21T19:41:28.687+01:00Wanderbühne<p><i>Wie Übersetzer und Dolmetscher arbeiten, aber auch Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen,
erfahren Sie in diesem Blog. Als Deutsch-Muttersprachlerin bin ich Teil eines internationalen Netzwerks, die Zweitsprache ist Französisch; die Bürokollegin überträgt Texte ins Englische. Wir arbeiten in den Feldern Wirtschaft, Kunst, Landwirtschaft, Medien, Politik, Soziales. Gerade bin ich auf der Berlinale.<br /></i></p><p></p><p><b></b></p><b><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjtSH65tokhjQPqKgOKLsYyUBZBv3-Zmm5RF9mwFwdlxQdx1v20uNhZPFyuWMFBEuFdd3TjmlrDW_oMzP9SAKDegR8UIQXudTXcva4MWdfDrW_zpXJp4B73han1M0dW4-umW4TGSqLguSeBMDuplWC2q9rxR3exWsEwjlWnmSDXV8x82UhIKtZv6LSjcFFU/s1948/240219_dolmetscher-berlin_isabelle_huppert_im_zoopalast.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Gruppenbilder mit Dolmetscherin, die ihren Platz sucht" border="0" data-original-height="1948" data-original-width="500" height="1378" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjtSH65tokhjQPqKgOKLsYyUBZBv3-Zmm5RF9mwFwdlxQdx1v20uNhZPFyuWMFBEuFdd3TjmlrDW_oMzP9SAKDegR8UIQXudTXcva4MWdfDrW_zpXJp4B73han1M0dW4-umW4TGSqLguSeBMDuplWC2q9rxR3exWsEwjlWnmSDXV8x82UhIKtZv6LSjcFFU/w353-h1378/240219_dolmetscher-berlin_isabelle_huppert_im_zoopalast.jpg" title="Gruppenbilder mit Dolmetscherin, die ihren Platz sucht" width="353" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Pfeil: Dolmetscherin bei der Arbeit</i></td></tr></tbody></table></b><b>S</b>chon vor zwei Jahren sollte Isabelle Huppert der <a href="https://www.berlinale.de/de/2022/news-pressemitteilungen/111754.html">Goldene Ehrenbär für ihr Lebenswerk</a> überreicht werden, nun wurde das nachgeholt. Eine sehr entspannte Filmdiva stand heute Abend auf der Bühne des Zoo-Palasts und erzählte strahlend von ihrer Zusammenarbeit mit <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_T%C3%A9chin%C3%A9">André Téchiné</a> bei den Dreharbeiten zu<i> <a href="https://www.berlinale.de/de/2024/programm/202415241.html">Les gens d'à côté</a>. </i><p></p><p>Es war ein sehr schöner Moment, den ich zusammen mit meine Lieblingsfilmübersetzerkollegin A. genossen habe. Die Untertitel des Films waren auf Englisch; auch das Filmgespräch wurde auf Englisch geführt. Einer der Darsteller sprach Französisch, eine Kollegin hat dann FR<>EN gedolmetscht. <br /><br />Das Mikrofon sollte ganz am Rand der Bühne stehen, dabei war nur an die Richtung FR>EN gedacht, also für die Ohren des Publikums. Dabei stellten auch einige Zuschauer ihre Fragen auf Französisch. Einer der Schauspieler war dafür dankbar, dass die Dolmetschkollegin ihm auf FR zumindest die Fragen zugeflüstert hat, die an ihn gerichtet waren. Dann musste sie sich sputen und eigentlich spurten, also zum Mikrofon rennen, sowas geht aber nicht auf offener Bühne, weil es die Aufmerksamkeit von den Stars abzieht und Lacher provoziert.</p><p>Ruhig und würdevoll schritt sie also immer wieder hin und her, notierte sich (teils beim Gehen) das Gesagte, dolmetschte ganz wunderbar, dann ging's wieder zurück.</p><p>Irgendwann wurde es ihr (zurecht) zu dumm und sie hat das Mikrofon etwas näher an die Schauspielergruppe rangeholt. Aber so richtig nah, wie sie hätte stehen müssen, stand sie am Ende nicht, das Mikrofonkabel war zu kurz. Und grundsätzlich gab es da vermutlich irgendeinen <i>Order Mufti</i>, damit die Dolmetscherin, ogottogott, nicht zu nah bei den Stars steht, sie könnte ja zufällig auf irgendwelche Pressefotos geraten!<br /><br />Die Anordnung auf der Bühne bringt mich leider ... zum Kopfschütteln (bemüht um Diplomatie). Wer plant sowas? Wer bezieht da die Dolmetscher:innen nicht mit ein? Warum reißt ausgerechnet im Bereich Sprache ständig die Wissensweiterleitung ab?<br /><br />Vokabelnotiz: Die Bühne hier erwies sich als "Wanderbühne". Für die Nicht-Muttersprachler:innen: dieser Begriff steht eigentlich für reisendes Theater.<br /></p><p></p><p>______________________________
<b><br />Fotos: </b>C.E.</p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-63490014018489354252024-02-17T16:57:00.005+01:002024-02-19T15:27:34.217+01:00Berlinale mit Kopfweh<i>Was und wie Konferenzdolmetscher und Übersetzer (und Dolmetscherinnen und Übersetzerinnen) arbeiten ist im 18. Jahr Gegenstand von "Dolmetscher Berlin". Meinen Beruf übe ich mit viel Leidenschaft aus. Wirklich leidvoll ist nur manche kulturelle Entwicklung.</i><p></p><p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimBos8BrgC_MOGJroWTCrsOo0aEIVTs8W7pH4-1DYLpwQRonFI-OjmI4TlB3XuLfutmiwTU_djoNguxzW57rfq2KDwEaQRwcQGQD9HRqBw0elxl7agKGf601avc7rdwlOySCHt0pUtCrY7/s1120/200222_dolmetscher-berlin_kabine_mit_namensschild.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Dolmetschpult und Mikrofon" border="0" data-original-height="840" data-original-width="1120" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimBos8BrgC_MOGJroWTCrsOo0aEIVTs8W7pH4-1DYLpwQRonFI-OjmI4TlB3XuLfutmiwTU_djoNguxzW57rfq2KDwEaQRwcQGQD9HRqBw0elxl7agKGf601avc7rdwlOySCHt0pUtCrY7/w400-h300/200222_dolmetscher-berlin_kabine_mit_namensschild.jpg" title="Dolmetschpult und Mikrofon" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Dolmetschen mit Namensschild (die Ausnahme)</i><br /></td></tr></tbody></table><b><span style="color: #cc0000;">E</span></b>s gibt bei jeder Berlinale ein neues "erstes Mal." Dieses Mal waren Lieblingsfilmübersetzerkollegin A. und ich die letzten, die nach einem Frühstücksempfang ihre Mäntel und Taschen abgeholt haben! Tusch!<br />Früher bin ich nur kurz auf Empfänge gegangen, wenn es eine Pause gab oder nichts vorzubereiten war. Jetzt durfte ich Gespräche nachholen und auch neue Menschen kennenlernen.<br /><br />Zum Beispiel konnte ich endlich Wolf Siegert auf die Frage antworten, was die größte Herausforderung durch und nach der Digitalisierung für mich persönlich ist. Hier der Link zu vielen großartigen Antworten, die jeweils das <i>big picture </i>betreffen. Nur ich war wieder einmal auf meinen Beruf fixiert (weil die Anfeindungen derzeit so groß sind). Die fünfte Antwort stammt von mir: <a href="klick!">www.daybyday.press</a>
<br /><br />
Es war berührend, wie bei der Eröffnungsveranstaltung alle Freund:innen des Hauses begrüßt worden sind und der Nebensatz fiel: "... denn nichts ersetzt die persönliche Begegnung, das wissen wir seit den Coronajahren". Auch das ist eine Antwort auf die Frage "nach der Digitalisierung": Lebens- und Arbeitsqualität durch persönliche Kontakte (was sich nach den Jahren anstrengend und ungewohnt anfühlen kann).<br /><p></p><p>Natürlich war ich auch im Kino, einmal in der Retrospektive, die sichere Bank, ein anderes Mal habe ich Schauspielerinnen und Filmtechnikern bei der Arbeit zugesehen. Das ist durch die Blume gesprochen eine bitterböse Kritik, denn der Film ging für mich nicht auf; charmante Ideen, Repliken, Ansätze, aber das hat keine 90 Minuten getragen. Ich durfte einige Jahre Studierende der Medien- und Filmwissenschaft unterrichten, an diese Zeit hat mich das erinnert. Das Projekt hätte ich, wäre ich in diesen Dozentinnenjahren gefragt worden, wohlwollend als Kurzfilmprojekt begleitet, aber nie und nimmer auf der Leinwand eines A-Festivals gesehen. <br /><br />Berührend natürlich das Wiedersehen mit den Kinobetreuern, wir kennen uns zum Teil seit einem Vierteljahrhundert. In der Berlinalearbeit "aus den Kulissen" gibt es sonst keine Überschneidungen mehr mit ihnen; und die Berlinale-Mitarbeiterparties fanden auch immer schön nach Sektionen getrennt statt bzw. es wurden nicht einmal die Termine anständig kommuniziert. <br /><br />Es gab dann noch die Anfrage zu einem Berlinale-Umfeld-Einsatz, wo ich im Vorfeld einen Film hätte sehen müssen, nur war kein Link vorhanden oder kein Wunsch, diesen zur Verfügung zu stellen, wer weiß das schon. Mir wurde von einer jungen Mitarbeiterin des Festivals jedenfalls schnippisch beschieden, ich müsse den Film nicht sehen, ich solle doch nur das Gespräch dolmetschen. <br /><br />Als ich dann noch wagte, die Notwendigkeit der namentlichen Akkreditierung ohne Ticketpflicht für Dolmetscher anzusprechen (also über einen Tagespassierschein hinaus, der uns bei Bedarf zugeschoben wird), weil Buchungen aus der Industrie immer kurzfristiger reinkommen würden und unsereiner oft keine Zeit für Ticketbeschaffung habe, wusste die Dame nur zu antworten: "Wir sind das Festival, die Verleiher und Weltvertriebe sind ein anderes Paar Schuhe."<br /></p><p>Formaljuristisch richtig; früher aber haben wir kommode Akkreditierungen bekommen, mit denen wir bei Bedarf unsere Dolmetschkund:innen auch zur nächsten Etappe im Tagesablauf begleiten konnten, bei Bedarf bis hinter die Bühne, was <i>by the way</i> anderen Festivalmitarbeitern Zeit gespart hat. Damals waren wir eine Festivalfamilie, jetzt gibt es erhöhten Verwaltungsaufwand.<br /></p>Die Ausweise durften auch dazu verwendet werden, Zeit in die eigene visuelle Kultur zu investieren und z.B. Filme von Kreativen zu sehen, die vielleicht ausnahmsweise nicht vor Ort waren, die aber wahrscheinlich mit ihrem nächsten Werk wieder auf ein deutsches Festival oder ins deutsche Kino kommen würden. Diesen Gedanken kommentierte die Dame mit dem Satz: "Ihre Filmkultur können Sie sich online holen, die Anbieter haben ja alles" (was leider nicht stimmt).<br /><br />Für mich ist das Ganze Ausdruck eines Kulturverfalls. Den Niedergang der Berlinale beklagen viele, nicht nur ich. Natürlich ändern sich die Zeiten, junge Generationen sind am Start, Stoffe werden neu erfunden, Experimente wiederholt; und mancher Film mag in der Festivalsichtung in einem kleinen Team noch aufgehen, wenn das Umfeld des Gesichteten nicht sehr stark ist, es spielen immer viele Faktoren rein, manchmal eben auch der Bekanntheitsgrad einer Macherin, eines Produzenten, einer Darstellerin, eines Autors.
<br /><br />Und nein, die im Titel genannten Kopfschmerzen gehen nicht auf Alkohol zurück.<br /><p></p><p></p><p>______________________________<b><br />Foto: </b>C.E. (Archiv)</p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-61644672944679929802024-02-16T15:23:00.003+01:002024-02-21T14:57:21.878+01:00Bloggeburtstag!<span style="color: #cc0000;"><span style="color: black;"><i>Aus dem
Arbeitsalltag einer Dolmetscherin können Sie auf diesen Blogseiten einiges erfahren. Meine Muttersprache ist Deutsch, ich arbeite
überwiegend mit Französisch und Englisch, ins Englische
übersetzt die Bürokollegin. Jetzt ist mir feierlich zumute.</i></span></span><br /><br />
<a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2008/01/berlinale-dolmetscher.html"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVa8Vc6OtY39NKYHQ4ShNPbToIcVCcXTASrTdnc8p9KwulzYuE1kaclFAWFUliA6j8K6_LuJzZb-blZLIYLf06qZYimL5YQV7PCQIA8q277GiZi6Z6Xp1JazLAwrxZ_H5uHtyvB9UiN2cd/s1200/140215_dolmetscher-berlin_blogspot_berlinaleba%CC%88r_von_innen.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bärensymbol mit Blick auf den roten Teppich" border="0" data-original-height="1200" data-original-width="900" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVa8Vc6OtY39NKYHQ4ShNPbToIcVCcXTASrTdnc8p9KwulzYuE1kaclFAWFUliA6j8K6_LuJzZb-blZLIYLf06qZYimL5YQV7PCQIA8q277GiZi6Z6Xp1JazLAwrxZ_H5uHtyvB9UiN2cd/w300-h400/140215_dolmetscher-berlin_blogspot_berlinaleba%CC%88r_von_innen.jpg" title="Bärensymbol mit Blick auf den roten Teppich" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Der Tanz um den goldenen Bären</i><br /></td></tr></tbody></table></a><b><span style="color: #cc0000;">H</span></b>eute vor 17 Jahren wurde dieser Blog geboren. Sein Vater ist ein dicker Bär, der Berlinalebär, seine Mutter eine Stadt, die Stadt Berlin. Ich bin hier nur die Hebamme bzw. das Begleitpersonal in den Folgejahren. <br /><br />
Der Ort der Geburt war standesgemäß, wie es sich für einen Dolmetschweblog gehört, eine Dolmetschkabine, und zwar eine der Berlinale, unter der fachkundigen und bewährten technischen Betreuung von
<a href="http://www.ecctv.de/wir.html">Paul Stutenbäumer</a>.<br /><br />
Ohne, dass sie es wissen, sind <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Devid_Striesow">Devid Striesow</a> und <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Nina_Hoss">Nina Hoss</a> die Paten meines Weblogs, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Petzold_(Regisseur)">Christian Petzold</a> auch ein bisschen. Hier der allererste Blogeintrag: <a href="about:invalid#zSoyz">klick</a>!
<br /><br />
17 Lenze also, die schweren Teenagejahre sind bald vorüber, bald ist dieses Gör volljährig! Was haben wir nicht alles zusammen erlebt! Waren zusammen im Storchenwagen bei einer Geburt dabei, aber auch im <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2011/05/d-olmetscher-begleiten-alle-bereiche.html">Anatomiesaal</a>, sind quer durch Europa gereist, zum Beispiel von <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2017/09/sommerruckblick-in-fotos-1.html">Toulouse</a> bis <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2017/09/sommerruckblick-in-fotos-7.html">Tallinn</a>, sind in <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2023/10/alte-lexiken.html">Bergbaustollen</a> eingefahren und über Solardächer gekraxelt, hatten mit fetten Bodeneinläufen zu tun, aber auch mit mikroskopisch feinen Veränderungen der Fauna im <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2017/04/tollerranz.html">Humusboden</a>. Von Insolvenzverwaltern in Brüssel über Startups in Berlin reichte das Spektrum,
kleine Ausflüge galten der Neonatologie, eine <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/search?q=%C3%96so%C2%ADpha%C2%ADgus%C2%ADat%C2%ADre%C2%ADsie&max-results=20&by-date=true">Ösophagusatresie</a> habe ich noch sehr gut in Erinnerung, schwer auszusprechen waren am Anfang auch die <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2022/02/covidiary-473.html">Kippkochkessel</a> oder der <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2019/01/wer-schreibt-bleibt.html">Anwaltverein</a> ohne Binnen-S.<br /><br />
Das allerschönste Moment war, als <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2017/05/world-cafe.html">Winnie Ya Otto</a> strahlend vor mir stand, eine junge Kollegin, und erzählt hat, sie hätte meine Blogtexte schon im Studium gelesen und den Dozent:innen wiederholt meine Settings 'aus der Praxis' beschrieben und dazu befragt. Hach! Danke!<br /><br />
Und soll ich eigentlich weitermachen? Über den 20. Geburtstag hinaus? Wer heute neu anfängt, würde wohl eher die Form des Podcasts wählen, aber dazu fehlt mir derzeit wenig die Zeit beim Spagat meines Alltags.<br /><br />
Zur Feier des Tages sitze ich leider nicht in der Dolmetschkabine der Berlinale, bei den Kürzungen waren die Letzten, die gekommen waren, die Ersten, die gehen mussten, auch in der Sektion <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2008/01/berlinale-dolmetscher.html">"Wettbewerb" war ich ja erst in der zweiten Phase meines Lebens als Berlinaledolmetscherin</a>. Hier die Übersicht, wie viele Arten des Dolmetschens auf der Berlinale ich kenne: <a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2010/02/berlinalegefluster-13-arten-ein.html">klick</a>.<br /><br>
Jetzt stecke ich mitten in der dritten Phase und arbeite im Hintergrund, obwohl
mir die Bühne, die allererste Phase (mit Überschneidung in die zweite),
so sehr gelegen hat. Zur dritten Phase zählt auch Organisationskram, der einen ein wenig verschleißen und mich hungrig zurücklässt, aber OK, mache ich gerne, akquiriere Arbeit, bekomme dann im Tausch von Kolleg:innen auch wieder Aufträge vermittelt.
<br /><br />
Wie mag wohl meine vierte Berlinalephase aussehen?<br /><br />______________________________<b><br />Foto: </b>C.E. (Archiv)<div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-45255232591327630562024-02-15T15:49:00.068+01:002024-02-24T16:20:08.582+01:00Boeckin <i>Was und wie Konferenzdolmetscher und Übersetzer (und Dolmetscherinnen und Übersetzerinnen) arbeiten, darüber berichte ich auf diesen Blogseiten. 2007 wurde auf der Berlinale dieser Weblog geboren. Aber heute sehen wir nochmal kurz Richtung Paris!</i>
<br /><br />
<b><span style="color: #cc0000;">D</span></b>ieser Blogpost entsteht dank der Mithilfe von zwei Lesern und Freunden. Aus Frankreich hat mir Jean-Luc, einstmals Teilnehmer an einer Delegationsreise, weitere Informationen und Links zu den Buchhändlern vom Seineufer und ihren "Schmökern", <i>les bouquins, </i>geschickt. <br /><p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwUjREObYywmRHuj4qHL0Mg_G94QnLgDXVClhny8nDVsIWdZOxp7KvbS6X3YKrpwD_aiGTueQsEhc5xu5tLZ14VmjHXF8Z1F3HEbvT2yLMpf9vx_pof1713SjbDpzPCL2-A_mchYtRVeRvWNytZj0NUnxOdeO7Il4B99bQUnoTW8MmVqnM1tFT8lx7-5cc/s827/2301_bouquiniste_1_Akguen_Akdogan.jpeg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt=""Verlorene Illusionen", Schilder am Ufer, auf dem anderen steht das in der Fotounterschrift übertragene Zitat: Tout ce qui dégrade la culture raccourcit les chemins qui mènent à la servitude (Camus)." border="0" data-original-height="827" data-original-width="620" height="414" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwUjREObYywmRHuj4qHL0Mg_G94QnLgDXVClhny8nDVsIWdZOxp7KvbS6X3YKrpwD_aiGTueQsEhc5xu5tLZ14VmjHXF8Z1F3HEbvT2yLMpf9vx_pof1713SjbDpzPCL2-A_mchYtRVeRvWNytZj0NUnxOdeO7Il4B99bQUnoTW8MmVqnM1tFT8lx7-5cc/w311-h414/2301_bouquiniste_1_Akguen_Akdogan.jpeg" title=""Verlorene Illusionen", Schilder am Ufer, auf dem anderen steht das in der Fotounterschrift übertragene Zitat: Tout ce qui dégrade la culture raccourcit les chemins qui mènent à la servitude (Camus)." width="311" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Alles, was die Kultur verschlechtert, <br />verkürzt die Wege zur Knechtschaft (A. Camus)<br /></i></td></tr></tbody></table>Die Parisfotos stammen von Akgün vom <i><a href="https://antiheld-filmverleih.de/">Antiheld Filmverleih</a></i>, für den
ich schon Pressedossiers übersetzt und zum Teil getextet und mit
dem zusammen ich Untertitel erstellt habe. Danke, die Herren! <i>Merci beaucoup, Messieurs!</i> <p></p><p><a href="https://dolmetscher-berlin.blogspot.com/2024/02/les-bouquinistes.html">Gestern schrieb ich über die eisenbahnwaggongrünen Bücherkisten</a>, die nicht nur weltweit bekannt sind, sondern 2019 sogar auf die Liste des immateriellen Kulturerbes Frankreichs aufgenommen worden sind. Sie lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Ein Erlass der Stadt erlaubte 1891 dann das Aufstellen der Buchkästen in der heutigen Form.
<br />
Der Begriff <i>bouquin</i>, Schmöker, geht laut Gilles Morino auf das flämische Wort <i>boeckin </i>(Büchlein) zurück. </p><p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwrUr9jLpMQ4XHd4bmbqM5chQhfX2_kBNhGe1WtzAH7vizEZ-fcavsO1RjHaKcQHp1u0Nmo6a-AkAuGekabWl3SjU2T9UfZrNNCYcJUVcUeGcOq7nede3kypmLWA2imGD65ovg_ZzP27hhxRQpVtQu3OL32gSbID5rlwmdHkoxXyy3sbkwFU9ysYlpW3h0/s827/2301_bouquiniste_2_Akguen_Akdogan.jpeg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bücherkisten, der Louvre ist im Hintergrund erkennbar" border="0" data-original-height="827" data-original-width="620" height="422" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwrUr9jLpMQ4XHd4bmbqM5chQhfX2_kBNhGe1WtzAH7vizEZ-fcavsO1RjHaKcQHp1u0Nmo6a-AkAuGekabWl3SjU2T9UfZrNNCYcJUVcUeGcOq7nede3kypmLWA2imGD65ovg_ZzP27hhxRQpVtQu3OL32gSbID5rlwmdHkoxXyy3sbkwFU9ysYlpW3h0/w316-h422/2301_bouquiniste_2_Akguen_Akdogan.jpeg" title="Bücherkisten, der Louvre ist im Hintergrund erkennbar" width="316" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>"Nein zur Räumung der Bouquinistes!"</i><br /></td></tr></tbody></table>So wurden damals jene Publikationen genannt, die sich den Überwachungsvorschriften der Zensur und der Oberigkeit entziehen, die also ohne königliche Druckerlaubnis im Ausland gedruckt wurden <i>(sans privilège royal).</i> Viele der Texte hatten erotischen Charakter. <i>Passer sous le manteau,</i> im Geheimen weitergeben, wurde lange als synonymale Redewendung dafür verwendet.
<br /><br />
Morino, selbst einer der Herren der Bücherkisten, berichtet weiter, dass die in Flandern gedruckten Werke einst auf dem Flussweg nach Paris kamen. (Hier zu seinem Interview auf Youtube: <a href="https://youtu.be/azDFThnFEsA?t=227">klick</a>!)<br /><br />
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<b><br />Fotos: </b>Akgün Akdoğan<p></p><div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-75134092168653028302024-02-14T00:45:00.002+01:002024-02-14T12:48:59.254+01:00Les Bouquinistes<i>Was meinen Berufsstand der Dolmetscherinnen und Dolmetscher auszeichnet, beschreibe ich hier seit 2007. Dabei gehe ich meistens vom subjektiven Blick auf den Arbeitsalltag in der Dolmetschkabine aus. Ich übersetze auch neben dem Dolmetschen; Arbeitssprachen sind die französische und die englische Sprache, Zielsprache Deutsch. Gedolmetscht wird meistens hin und zurück (bilateral FR<>DE).</i><span style="color: #cc0000;"><br /></span><p><span style="color: #cc0000;"><b>M</b></span>eine Arbeit macht es notwendig, dass ich viel reise, um
Sprachveränderungen mitzubekommen, über die Entwicklung von Themen auf
dem Laufenden zu sein, sprachlich spontan zu bleiben und um meine grauen
Zellen gut zu durchlüften. <br /></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhk-By9_IDMA530NW-YPnE55tqzwbvJRi_X7Dsp0IGSAK1zOYZer_hFPvrII7ACsiLfVba15mH7qs7BJgSSY5fAmo_yprvbdzcHoTofaOw0nSNBE4JIWYOjgAEdjI8CMadue1OcEoQxGJWXfwxz_dZWJf-xr_SbVItkkcW_vrI2ZFn8C37gcX8oJ_7aE8P_/s827/240103_dolmetscher-berlin_bouquinistes_PARIS_2.jpeg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bedrohte Bücherboxen" border="0" data-original-height="827" data-original-width="620" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhk-By9_IDMA530NW-YPnE55tqzwbvJRi_X7Dsp0IGSAK1zOYZer_hFPvrII7ACsiLfVba15mH7qs7BJgSSY5fAmo_yprvbdzcHoTofaOw0nSNBE4JIWYOjgAEdjI8CMadue1OcEoQxGJWXfwxz_dZWJf-xr_SbVItkkcW_vrI2ZFn8C37gcX8oJ_7aE8P_/w300-h400/240103_dolmetscher-berlin_bouquinistes_PARIS_2.jpeg" title="Bedrohte Bücherboxen" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Im Hintergrund der Louvre<br /></i></td></tr></tbody></table><p>Daher bringe ich dieser Tage einiges aus
Frankreich.<br /><br />Im Sommer finden in der französischen Hauptstadt und an weiteren Stätten die Olympischen Spiele statt. Über Monate drohte die Verwaltung, für die Eröffnung der Spiele die<i> bouquinistes</i>, die berühmten Buchhändler vom Seine-Ufer, mitsamt ihren Kisten vom Ufer zu vertreiben, allerdings für die gesamte Zeit, ohne Entschädigung. Der kurzfristig verkündete Clou der Eröffnung der Olympischen Spiele soll nämlich eine große Feier am Seineufer sein.<br />Die Buchhändler hatten zudem Angst, dass es für sie am Ende schwierig werden könnte, an den Traditionsort zurückzukehren.<br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVlkAETyN8txSi7KFT6N15rK27sILvCqM2mFx8JfVREEk3LdTt_8OTP5Xy3NHs0ZX7c4zIn3viVWxjvyLThPJAsFdsbnl4GMG0tqpYYtwMPuxd6rm6d21ZIKEaQ5n_icmkAiDlOFFnD6pyy3-yzusiLcMxj6PrO78ahD2JXh2B0YF3qw3eBy_m4qLKNSHR/s850/240103_dolmetscher-berlin_bouquinistes_PARIS.jpeg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bücherbox vor blauem Himmel, Kundschaft" border="0" data-original-height="638" data-original-width="850" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVlkAETyN8txSi7KFT6N15rK27sILvCqM2mFx8JfVREEk3LdTt_8OTP5Xy3NHs0ZX7c4zIn3viVWxjvyLThPJAsFdsbnl4GMG0tqpYYtwMPuxd6rm6d21ZIKEaQ5n_icmkAiDlOFFnD6pyy3-yzusiLcMxj6PrO78ahD2JXh2B0YF3qw3eBy_m4qLKNSHR/w400-h300/240103_dolmetscher-berlin_bouquinistes_PARIS.jpeg" title="Bücherbox vor blauem Himmel, Kundschaft" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Besser wäre der Weltkulturerbestatus</td></tr></tbody></table>Aus der Gendarmerie war indes zu vernehmen, dass die Zuschauerränge auch mit den (geschlossenen) Bücherboxen aufgebaut werden könnten. Die Buchhändlerwelt hat sich gewehrt, die Welle der Solidarität wurde immer größer, kein Wunder, geht es doch um Kultur und prekäre Existenzen. <i>Last but not least</i> sind diese offenen Buchläden stadtbildprägend.<br /><br />
Über Monate haben die Bouquinisten gekämpft, unterstützt von der lieben Kundschaft, mit Plakaten, Eingaben und Kampagnen auf den Sozialen Medien. Gestern kam die dann die gute Nachricht: Sie dürfen bleiben. Das Wort <i>bouquiniste</i> kommt übrigens vom französischen Begriff für Schmöker:<i> le bouquin.</i><br /><br />
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<b>Fotos:</b> C.E.<div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1444814163678830997.post-47023466536624021892024-02-13T14:11:00.007+01:002024-02-13T21:01:44.891+01:00Der Grund von allem (3)<i>Sie lesen hier in einem Blog aus der Arbeitswelt, genauer: aus dem Alltag einer Dolmetscherin. Meine Muttersprache ist Deutsch, ich arbeite überwiegend mit Französisch und Englisch, die Bürokollegin übersetzt in die englische Sprache. Die Tage werden spürbar länger, die Piepmätze erzählen sich jeden Tag schon viel vom Frühjahr.</i><div><br /></div><div><b><span style="color: #cc0000;">A</span></b>rten- und Naturschutz geht uns alle an. Die Lage ist hoffnungslos, also packen wir's an. Jede noch so kleine Nische ist wichtig.</div><div><br /></div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiiVLPmCwRrrMAvbjP-5iKGn0QxYX72N4ScqIH9lunuSRkBNTYUVb_7kjakrC_CV_5-8XRXmjjHqF-0QrjZV9kRG4iBzeiUZQ9RVZvjyj2Bxba8AX7e7z87bOhmyFUVJOoCbAPpOG21dC-4EOfcu7P4JKVvXkqW9qDibboiU5nO_ghpSyqxUkqwWJhDtEIY/s1293/2306_dolmetscher-berlin_vorgaerten.jpeg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Wildwuchs und versiegelte Flächen neben wie mit der Nagelschere geschnittenenem Rasen" border="0" data-original-height="1293" data-original-width="650" height="797" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiiVLPmCwRrrMAvbjP-5iKGn0QxYX72N4ScqIH9lunuSRkBNTYUVb_7kjakrC_CV_5-8XRXmjjHqF-0QrjZV9kRG4iBzeiUZQ9RVZvjyj2Bxba8AX7e7z87bOhmyFUVJOoCbAPpOG21dC-4EOfcu7P4JKVvXkqW9qDibboiU5nO_ghpSyqxUkqwWJhDtEIY/w400-h797/2306_dolmetscher-berlin_vorgaerten.jpeg" title="Wildwuchs und versiegelte Flächen neben wie mit der Nagelschere geschnittenenem Rasen" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Abschreckendes und Gutes</i></td></tr></tbody></table>Wir dolmetschen (kurzfristig) ein europäisches Treffen urbaner Stadtgärtner am Rande einer Biodiversitätskonferenz, die wiederum am Rande der <a href="https://www.biofach.de/">Biofach</a> stattfindet, der weltweit größten Messe für Biolebensmittel. <i>Urban gardening </i>meint auch Hausgärten, hier Fotos aus dem Sommer 2023 dazu ... <br /><br /><div>Im anstehenden Frühjahr werden wir auch an meinem zweiten Wohnsitz das naturnahe urbane Stadtgärtnern wiederaufnehmen, die große Nichte und ich. (Wie immer megastolze Tante: Die Fünfjährige konnte dort im letzten Herbst schon 20 Pflanzen benennen.)<br /><br />Für den Dolmetscheinsatz gab es leider kein Vorbereitungsmaterial, dafür war das alles zu kurzfristig mit der Buchung bzw. dem Einspringen. Zum Glück haben wir wiederholt zum Thema gearbeitet und können auf alte Lexiken und Hintergrundmaterial zurückgreifen.<br /><br />Ja, ich bin auch kurzfristig buchbar, sofern ich Zeit habe!</div><div></div><br>______________________________
<br /><b>Fotos: </b>C.E.<div class="blogger-post-footer">soweit nichts anderes vermerkt: (c) caroline elias, caroline@adazylla.de</div>caro_berlinhttp://www.blogger.com/profile/07812079698574823205noreply@blogger.com0