Dienstag, 6. Februar 2018

Postmurks, mal wieder

Seit mehr als zehn Jah­ren ver­öf­fent­li­che ich hier in lo­ser Fol­ge klei­ne Mo­men­te aus dem Über­set­zer- und Dolmetscheralltag. 
 
Seit Wochen warte ich auf ein Päckchen. Es will einfach nicht ankommen. Darin ist ein Buch, das ich für die Arbeit brauche. Ich frage beim Verlag nach, der ver
­an­lasst den Versand eines zweiten Exemplars.

Postbenachrichtigungszettel
Viele Boten verderben die Post
Der Bürokollege-Mitbewohner erwartet auch Post. Dann landen zwei Päckchen bei Nachbarn ... die wenige Stunden später in den Winterurlaub auf­bre­chen. Weitere zwei Päckchen und einen Brief mit großem, steifem Umschlag nimmt ein anderer Postbote wieder mit.

Das alles passiert wohlgemerkt an einem Tag, an dem wir natürlich zu Hause arbeiten. Wir dürfen am Tag danach extra ins Postamt fahren, nein, ich, denn auf meinen Namen sind alle Be­nach­rich­ti­gun­gen aus­ge­stellt. (Das passiert auch an Tagen, an denen nur der Mit­be­woh­ner Post be­kommt; das Wörtchen "bei" ist ent­schei­dend.)

Ich kritisiere das Ganze am Schalter. Die Schal­ter­da­me: "Jeden Tag hö­re ich sowas, ich kann schon gar nicht mehr rich­tig hinhören, sonst wäre ich noch ar­ran­gier­ter damit! Ich will mich aber nicht aufregen."

Das Fremdwort klingt wichtig. Ich muss grin­sen und meine Wut ist verdampft. Ich äußere Mitgefühl für die Dame und gehe meines We­ges. Sie weiß allerdings nicht, wie sie meinen Stim­mungs­wandel be­wirkt hat.

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Foto: C.E.

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