Freitag, 28. Juli 2017

Kurzeinsätze

Ob geplant oder zufällig: Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­lerin ar­bei­te ich in Pa­ris, Berlin, Toulouse, München und dort, wo man mich braucht.

Neulich wollte ein Kunde, dass ich für ihn 30 Minuten arbeite: Das Thema sei all­ge­meine Politik, der Redner könne aber zu vertieften State­ments kommen. (Es hat sich um einen Minister gehandelt.)

Ich so: "Derart kurze Ein­sätze mache ich grund­sätzlich kosten­los. Das Einzige, was Sie bezahlen müssen, ist die Vorbe­reitung. Sie haben die Wahl: ei­nen halben Tag, ei­nen ganzen oder anderthalb Tage."

Die Sache ging gut aus. Alle waren am Ende happy.

Das Argument einer Kollegin geht so: "Es ist nicht wichtig, wie viele Reden wir an einem Tag verdol­metschen, daher rechnen wir auch nicht pro Rede ab. Das ist wie bei der Feuerwehr: Sie wird ja nicht pro gelösch­tem Raum bezahlt, sondern für ihre Bereitschaft."

Marketing nicht für Maulfaule nenne ich das.

Schild: Dolmetscher filmen verboten
Don't shoot the interpreter





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Foto/Illustration: C.E.

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