Sonntag, 23. April 2017

Schicksalswahl

Was Dol­met­scher und Über­setzer be­schäf­tigt und wie wir ar­bei­ten, da­rü­ber be­rich­te ich hier im elften Jahr, außerdem schreibe ich über die französische und deutsche Sprache, Englisch kommt am Rand auch vor. Schwerpunkt sind be­deu­tungs­vol­le Kom­mu­ni­ka­tions­si­tua­tio­nen und "meine" Sprachländer.

Späte Mail
So, nachdem Macron neulich kurz vor dem Moment meinte, an dem der Wahlkampf zu­en­de ging, nämlich Frei­tag­nacht zu Samstag, dass ich die Karre aus dem Dreck ziehen solle, was ich nicht tun kann, gebe ich jetzt doch noch eine Prog­no­se ab — und zwar nach diesem Datum, aber eben in Deutschland.

Und da ich jetzt so oft gefragt worden bin: Ich glaube, es wird ein Rennen Fillon gegen Mélenchon geben.

Etliche Protestwähler, die früher Marine Le Pen gewählt hätten, wenden sich dem linkeren Querdenker zu, der auch europakritisch ist; viele Aspekte seiner Euro­pa­kri­tik lassen sich auch von Europaliebhabern nicht leugnen. Die Kon­ser­va­ti­ven bleiben konservativ und hier wurde Fillon aufgestellt, den heute sogar manche Kirchenleute am Rand der Gottesdienste empfohlen haben. Das bürgerliche, ka­tho­li­sche Frankreich ist nicht zu unterschätzen. Das betrügerische Verhalten Fillons kam letztendlich seiner Familie zugute, sowas wird in gewissen Kreisen leichter verziehen.

Aber es kann auch alles ganz anders kommen. "Wenn Du weißt, was die Zukunft bringt, hast Du schlechte Berater", fällt mir in solchen Momenten ein. Eine Schick­sals­wahl ist es auf jeden Fall.

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Foto: Mailpostfach

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