Montag, 19. September 2016

Montagsmix

Ob ge­plant oder zu­fäl­lig, Sie lesen hier auf den Sei­ten einer Sprach­ar­bei­ter­in. Was Dol­met­scher für Fran­zö­sisch (und Über­setzer) so machen, darüber schreibe ich hier seit mehr als neun Jahren, derzeit wieder aus Berlin. Ich arbeite aber auch in München, Marseille, Paris und Passau.

Balkonbüro
Letzte Sommertage im Balkonbüro, manch­mal nur stundenweise.

Was liegt an? Es geht los mit Da­ten­si­che­rung. Meine Mailbox weist weiterhin kaum merkbare Anomalien auf, das hat sich even­tu­ell vom inzwischen verschrotteten Standrechner auf den Mobilrechner über­tra­gen, wohlweislich nachdem der Da­ten­fachm­ann gesagt hat, dass die Prüfung er­ge­ben habe, dass die Datensätze aus dem Archiv total un­be­denk­lich seien.

Dann folgt ökologischer Umbau der Wirt­schaft: Ein sehr spannendes Thema, das ich von ver­schie­de­nen Seiten her immer wieder be­trach­ten darf.

Agrochemie und Energiewirtschaft: Klassiker, die uns seit Jahren begleiten. Hier fange ich wieder an zu lernen, weil im Oktober einige Termine dazu im Kalender stehen.

Haiti und Korruption. Der aus Haiti stammende Kanadier Max Dorismond beschreibt die Insel seiner Kindheit heute so: "Es ist die einzige Insel die Gegend, die nachts nicht aus der Luft erkennbar ist. Das liegt am Strommangel. Versteinerte Erde, die in die Steinzeit zurückgekehrt ist: Chronisch unterentwickelt, in der Ecke gibt es nichts Vergleichbares. Ein hungerndes Volk, das fast nichts mehr produziert und so­gar Reis, Zucker und Kaffee importiert ... die Liste kann beliebig fortgesetzt wer­den."

Hier ein Zeitungsausriss, der auf Umwegen zu mir kam, ein Wissenschaftler hat hier nach einem bestimmten Zitat gesucht. Der Text greift die eben erwähnte On­line­ver­öf­fent­li­chung auf (oder umgekehrt).

Un sage chinois, il y a de cela plusieurs siècles, conseiller de son Empe­reur, confia à ce dernier, « si vous voulez détruire un pays, inutile de lui faire une guerre sanglante qui pourrait durer des décennies et coûter cher en vies humaines. Il suffit de détruire son système d’éducation et d’y généraliser la cor­rup­tion. Ensuite, il faut attendre vingt ans et vous aurez un pays constitué d’ignorants et dirigé par des voleurs. Il vous sera très facile de les vaincre.
Quelle der Zeitungsveröffentlichung unbekannt
Der gebürtige Haitianer Dorismond leitet einen Text über seine Heimat wie folgt ein (die französischsprachige Langfassung findet sich auch hier): "Ein weiser Chi­nese sprach vor einigen Jahrhunderten vertraulich zu seinem Kaiser, den er be­riet: 'Wenn sie ein Land zerstören möch­ten, ist es nicht nötig, dort einen blu­ti­gen Krieg zu führen, der mög­li­cher­wei­se Jahrzehnte dauern und viele Men­schen­le­ben kosten wird. Es reicht, sein Bil­dungs­sys­tem zu zerstören und überall die Kor­rup­tion zur Norm wer­den zu lassen. Dann gilt es, zwanzig Jah­re abzuwarten, und das Land wird nur noch aus Dummen be­ste­hen und von Die­ben re­giert werden. So ist es sehr leicht zu be­­sie­­gen.'"

Last but not least möchte ich hier Lesestoff erwähnen: "Die geheime Geschichte eines andauernden Börsenkrachs" (Histoire se­crète d'un krach qui dure) von Marc Roche, herausgebracht von Albin Michel. Mal schauen, ob es einen deutschen Ver­lag interessiert.

______________________________  
Foto: C.E.

Keine Kommentare: