Donnerstag, 7. November 2013

Nachbereitung

Will­kom­­men auf den Sei­­ten einer Ber­­li­ner Sprach­­ar­bei­ter­in. Ich dol­­met­sche aus dem Deut­schen, Fran­­zö­­si­schen und Eng­lischen. Die gesamte letzte Woche waren eine Kol­le­gin und ich mit einer Delegation aus Neukaledonien in Berlin und Pots­dam un­terwegs. Was danach geschah ... 

Hand, Kugelschreiber, Ring: Terminologieliste und Notizen mit Kürzeln und Pfeilen.
Die Müdigkeitsbugwelle ebbt langsam ab. Es ist wie jedes Mal: Zunächst bleibt un­ser­ei­ner hyperaktiv, zwischendurch rettet uns tiefer Schlaf, dann kommt die Phase der |Blödheit| mentalen Dumpfheit, am Ende taucht der Geist wieder auf.

Jetzt steht die Nachbereitung an. Wir hat­ten es in den fünf Tagen mit ca. 20 Power­Point­Prä­sentationen und Infoblättern zu tun, es waren auch "nur" rund 20 Ein­zel­ter­mi­ne, die sich oft nicht voneinander un­ter­scheiden ließen, da mancher Redner zwei Vorträge gehalten und Diskussionen ge­lei­tet hat. Weiteres Hintergrundmaterial er­stellten wir zum Teil en passant.

Eine vergleichende Übersicht über die Bezeichnung der Schulklassen in Frankreich und Deutschland und das jeweilige Schüleralter veröffentliche ich hier nächste Woche zum freien Download.

In Vorbereitung der Delegationsreise erreichten uns zehn Präsentationen eine knap­­pe Woche im Voraus, einige wurden von einem Mitveranstalter ins Fran­zö­si­sche übertragen, weitere Dokumente flatterten uns erst am Vorabend von Ter­mi­nen ins Mail­post­fach. Die allerletzten trage ich jetzt für den Kongressband zu­sam­men. Wir zählen aus, was wir übersetzt haben, schreiben die Rechnung sowie ei­nen Kosten­vor­an­schlag für den nächsten Schritt. Das Büro belebt sich wieder.

Wir lernen aus jedem Projekt. Dieses Mal reichte die Zeit nicht dafür aus, dass wir zwei Dolmetscherinnen, die die Woche begleitet haben, auch alle Unterlagen hät­ten eigenhändig übersetzen können. Also waren wir zu viert. Wir arbeiteten Hand in Hand, be­ob­ach­teten aber gewisse Reibungsverluste, die auch durch nicht immer kompatible Software ausgelöst wurden.

Wir werten unsere Schwachstellen aus. Dieser Tage schreibe ich jetzt einen für das ganze Team verbindlichen Leitfaden zur Benennung der Dokumente, aus denen durch Prä- und Suffixe der jeweilige Bearbeitungsstand hervorgeht. Ich selbst ar­beite schon lange so, hoffte bislang immer darauf, dass das Beispiel abfärben mö­ge. Aber der Stress ist oft so groß, dass derlei ohne eine klare An­lei­tung nicht von allein geschieht. (Das System werde ich hier vor- bzw. zur Dis­kus­sion stellen. Vielleicht gibt's ja eine bessere Lösung als das, was wir planen.)

Was noch ansteht: Nachbereitung der letzten Begriffe. Der nächste Einsatz zum Thema folgt bestimmt. Wir tauschen uns aus, lesen jeweils die Eintragungen der anderen gegen, das Glossar wird nicht nur länger, sondern auch bunter. 

Ansonsten durfte ich als "Kabinenchefin" dafür Lob ernten, wie freundlich und zu­vor­kommend mit uns umgegangen wurde, denn ich war für den Kontakt zum Kun­den zuständig. 50 % der Präsentationen vorab zu erhalten, die hier 80 % aller Sei­ten entsprachen, war ein guter Schnitt. Dieses Lob gebe ich gerne an die Ver­an­stal­ter weiter. (Besonders an Euch, Sabine und Anastasie!)

Kaffee- und Kuchentafel hinter herbstlichem BlumenbouquetAußerdem wurden wir regelmäßig mit brain food versorgt und um unser Befinden wa­ren die Organisatoren ständig besorgt. Wir sind Dienstleister, das Wort "dienen" steckt im Wort; unsere Arbeitsleistung aber steht und fällt mit den Rah­men­be­din­gun­gen. Hier müssen wir vorab immer Auf­klä­rungs­ar­beit leisten, dieses Mal hat es geklappt. Ein kurzes Memo für Kunden zu Über­setzungs­vo­lu­mi­na, ter­mi­no­lo­gischer Arbeit und Briefing über die Ziele der "Mission", wie unsere Einsätze im politischen Feld heißen, wird auch noch abfallen.

Wir werden es Anfang 2014 in drei Spra­chen auf unserer Webseite veröffentlichen.


P.S.: Computer können in drei Jahren abgeschrieben werden. Schneller, als es die Steuerbehörden vorsehen, erleben wir, dass Softwareprodukte nicht mehr un­ter­ein­an­der kompatibel sind. Ich spreche über einen 2,5 Jahre |alten| jungen Com­pu­ter. Den Vorgängerrechner mit seinen logiciels ("Software" auf Deutsch) hatte ich noch fünf Jahre in Benutzung.
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Fotos: C.E.

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