Sonntag, 14. Oktober 2012

Postdolmetschhirnvernebelung

Willkommen auf den Blogseiten einer derzeit überwiegend in Berlin lebenden Dolmetscherin und Übersetzerin für die französische Sprache. Als Arbeiterin des gesprochenen Wortes bin ich oft in Paris, Marseille, Köln oder anderswo. Hier berichte ich über diese Arbeit im Bereich Kommunikation ... und wie sie den Rest des Lebens verändert. 

Wer wie ich den halben Samstag auf einer Baustelle verbringt, wird von der lieben Umwelt, sofern es sich um Arbeit handelt, eher bemitleidet. Dabei war ich froh, in den Herbstferien kaum ins Büro zu müssen. Der Grund dafür ist einfach: ich hatte


Und so eilte ich am Morgen des Abreisetag unseres Gasts zum nächsten Einsatz, der Bruder kümmerte sich ums Zum-Bahnhof-Bringen. Das dreistündige Gespräch mit französischen Baufachleuten war recht kompliziert, ging es hier doch um nichts geringeres als um neuartige Gas-Absorptionswärmepumpen mit Erdwärmetauschern in Betonpfahlfundamenten (Energiepfählen). Wir waren zum Glück zwei für den Einsatz und haben im Vorfeld in fünf Versionen am Ende zwei kondensierte Seiten Lexik und eine ausgiebige Linkliste erarbeitet, auch für den nächsten Einsatz in diese Richtung, der gleich Mitte nächster Woche steigt. Die letzten Vokabeln sandten wir uns, da wir zunächst getrennte Kurztermine hatten, per SMS.

Am Nachmittag befand sich der Kopf erstmal im postdolmetscherischen Hirnnebel. Die Umwelt sah für mich so aus wie auf meinem heutigen Sonntagsbild, obwohl der Himmel fast wolkenfrei war. Zwei Nächte vor dem Termin hatte ich schlecht geschlafen, was den Hirnnebel noch dichter machte. Also genehmigte ich mir nach dem Einsatz nur eine kurze Siesta (30 Minuten), dann ein leichtes Mahl und Sonnenspaziergang bei herrlichem Wetter, es folgten tea time mit Freunden, Kinofilm und frühes Zubettgehen nach einem zweiten leichten Imbiss. Nach zehn Stunden Schlaf war heute früh die Welt wieder in Ordnung! Und ein Sonnensonntag obendrein!

Auch wenn ich Samstag Nachmittag oft mit Müdigkeit gekämpft habe, Wachbleiben war entschieden besser als ein ausgedehnter Mittagsschlaf, der sehr wahrscheinlich zu weiteren nächtlichen Schlafstörungen geführt hatte.

Frauchen im schwarzen Mantel und weißer Hund gehen über eine grüne Wiese, die an den Rändern von frühhersbstlich gefärbten Bäumen gesäumt ist. Leichter Nebel hängt im bunten Blattwerk.

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Foto: C.E.

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