Mittwoch, 11. Mai 2011

Mehr Luft!

Schönes Holz haben sie hier verbaut!

Ich sehe mich um, suche an der Tür eine kleine Frischluftanlage, dann schaue ich mir die Rückwand an, dann die Decke. Mancher Pustefix, der uns Luft zuwirbelt, ist mit einem kleinen Kippschalter von innen bedienbar, denn es gibt Geräte, die laut sind und im Störfall (besonders leise sprechende Redner zum Beispiel) rasch ausgemacht werden können. Andere Frischluftbringer führen sanft strömende kalte Luft an Rücken und Nacken, was zu partiell unterkühlten Körperteilen führen kann (gefährlich!, vor allem dann, wenn es der/die konzentriert arbeitende Dolmetscher/in erst schleichend merkt ...)

Perfide auch diese Art Luftquirl, in dessen Wind sich unsereiner fühlt wie ein Erlkönig im Windkanal. In allen drei Fällen ist es klasse, das Teil notfalls von innen ausmachen zu können.

Und hier? Mein Blick schweift weiter, Richtung Scheibe. Die Kollegin dolmetscht ruhig und beständig vor sich hin, es tauchen kaum Eigennamen oder Zahlen auf, die ich für sie mitschreiben müsste. Und trotz genauen Absuchens des Kabineninneren finde ich nicht mal einen Luftschlitz. Nur in der Decke des Tagungsraums gibt's Öffnungen, oder sind die von der Sprinkleranlage?

Die Luft im Kabineninneren wird immer knapper. Ich beneide die Redner. Wo sie sind, an der Tribüne, müsste es Frischluft geben. Aber woran liegt's, dass unser Vortragender jetzt immer langsamer wird? Die Mittagspause ist noch nicht lange her, ist es verspätetet einsetzendes Suppenkoma? Oder ist ansteckendes Gähnen in der Zuhörerschaft daran schuld? Redner, spreche bitte schneller, damit die Kaffeepause nicht wieder verschoben wird. Mehr Luft, bitte!

Aber doch bitte so langsam, dass wir noch mitkommen! So, und gleich bin ich dran. Noch schnell einen Schluck Wasser trinken und ...

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Fotos: C. Elias

2 Kommentare:

Julia hat gesagt…

Genau so isses! Klasse! Gruß von Kabine zu Kabine, Julia

caro_berlin hat gesagt…

Danke :-) und Rückgruß! C.