Mittwoch, 10. Dezember 2008

T(r)ick: Bestes Arbeitsgerät

Gerne werde ich nach Tricks gefragt. Meine Tricks sind fast Ticks, das fiel mir neulich erst auf. "Konsek" war dran, also ein Gespräch in Gesprächspausen hinein zu dolmetschen. Die Abschnitte wurden länger, ich machte mir immer mehr Notizen. Kämpfte erst mit dem Papier, dann mit dem Stift. Hatte das falsche Arbeitsgerät dabei, neues, noch nicht eingeschriebenes, das mir ohnehin beim Kauf merkwürdig schwer vorgekommen war. Kurz: Ich wusste plötzlich, wie viel Energie in diese belanglosen, zentralen Dinge wie Papier und Stift ging. Merke: wichtig sind Streichelzarte, möglichst holzferne Papiere und dazu ein leichter Füller mit gut greifbarem Gehäuse, feinster Feder und schöner, dunkler, satt fließender Tinte! Ja, dazu stehe ich. Ist Luxus, weiß ich, ist teuer, ja, weiß ich auch, aber damit arbeitet es sich einfach ganz anders.

So, jetzt zum Angstmachen, wie der halbe Tag ausging: Als Arbeitsunfall, der richtig wehtat. Kurz: es ist Blut geflossen, und die Tage danach schrieb ich nur noch mit dem Rechner. Beim Einsatz aber schob mir einer der Auftraggeber, begleitet von mitleidigen Blicken, seinen Werbekuli hin ... aber das war länger als für ein paar Minuten auch keine Alternative. Zweites Ende des Tages: Das abendliche Nachwiegen der Arbeitsgeräte auf der Kuchenbackwage, und siehe da, der neue Füller ist 2,5 Mal so schwer wie das angestammte Werkzeug, weshalb er jetzt in das Geschäft zurückwandert. Voilà !


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Fotos: Beide Füller vom gleichen Hersteller,
aber andere Serien

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was ich noch nicht verstehe, ist, warum Du einen zweiten Füller brauchst, wo Du doch so ein schönes Leichtgewicht hast.

Ist der Finger wieder verheilt? War es eine Blase?
Liebe Grüße,
Bine

caro_berlin hat gesagt…

Liebe Bine,
ganz einfach: In der Hektik ist es schneller, den Zweitfüller vorzufahren, als in den ersten eine neue Patrone zu stecken. Und die Etuis kauf' ich gleich mit, denn so finde ich mein Schreibgerät auch im Dunkel eines Kinosaales auf einen Griff, wenn ich mir Notizen machen muss ...
Ja, und es war nicht nur eine Blase, sondern eine aufgeschubberte Stelle der Nagelhaut. Übel. Blasen kannt' ich bislang nur vom Wandern.
Schönes Fast-schon-Wochenende Dir und Euch, herzlich,
Caroline