Dienstag, 14. Oktober 2008

Fachfrage zum Export aus Drehbuchsoftware

Viele Drehbuchautoren arbeiten mit Final Draft - und senden ein PDF als Vorlage für die Übersetzung. Ärgerlich, denn die Formatierung einer Drehbuchseite nachzugestalten ist sehr zeitaufwändig. Daher exportieren manche den Text als RTF-Datei. RTF steht für rich text format, die Formatierung ist beibehalten, nur leider steht die Word-Funktion der Markierung von Änderungen nicht zur Verfügung, das ist wichtig, weil Profis immer nochmal gegenlesen lassen. Kein Problem, mag sich da mancher denken, und speichert die exportierte RTF-Datei unter Word ab. Das führt indes dazu, dass der rechte Rand ins elektronische Nirwana 'abhaut', so dass es anschließend sehr mühsam ist, Absatz für Absatz wieder 'einzufangen'.

"Just add words", wie die Werbung von Final Draft verspricht, gilt demnach für Übersetzer jedenfalls nicht. Wenigstens der andere Teil der Formatierung ist erhalten, aber die Sache mit dem rechten Rand frisst Energie, die besser der Übersetzung zugute kommt. Außerdem sind alle Szenennummern weg und Szenenüberschriften sowie Rollennamen werden nicht mehr automatisch in Majuskeln wiedergegeben.

Letztens bekam ich eine "saubere" Word-Datei, also ohne das Problem mit dem rechten Rand. Ich fragte nach. Die Antwort von Amelie: "Die Datei hatte ich einfach geöffnet und direkt als Word-Dokument neu abgespeichert. Ich habe einen PC, ob das mit Mac auch klappt, kann ich Dir leider nicht sagen."

Wer damit Erfahrungen hat, bitte her damit. Hier konnten wir also die Formatierung großenteils erhalten. Szenenüberschriften und Rollennamen sind weiterhin nicht automatisch in Großbuchstaben wiedergegeben, sondern sind immer dann klein, wenn einer in Eile die Hochstelltaste nicht gedrückt hat. Amelie weiter: "... es gingen die Szenen-Nummerierungen verloren, die ich dann per Hand nachgetragen habe."
Also nicht perfekt, aber immerhin besser als tagelanges Fummeln mit der Absatzbreite. Sorry, N., für Ostern, und sorry ich selbst für ein Wochenende im September.
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Man könnte die Software auch kaufen, meinen Sie? Ja, schon, aber sie lässt sich irgendwie nicht nur vorübergehend installieren und anschließend deinstallieren. Für eine Drehbuchübersetzung inklusive Lektorate arbeiten wir maximal zu dritt, und die Teams wechseln. Da wäre jedes Mal ein Neukauf unwirtschaftlich. Hallo, Final Draft Inc., lesen Sie mit?

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